Lichtenfels: Obdachloser "wohnt" weiter in Haltestelle - und Buspassagiere stehen im Regen

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Das Kampieren in der öffentlichen Bushaltestelle ist zwar ein Ärgernis, eine rechtliche Handhabe hat die Stadt indes nicht. Foto: Felix Mock
Das Kampieren in der öffentlichen Bushaltestelle ist zwar ein Ärgernis, eine rechtliche Handhabe hat die Stadt indes nicht. Foto: Felix Mock

Der Obdachlose, der in der Haltestelle Mainau haust, beschäftigte das Lichtenfelser Gremium.

Der stadtbekannte Obdachlose, der weiterhin in der Bushaltestelle Mainau "wohnt", war auch Thema des Bauausschusses des Stadtrates am Dienstag. Im Gremium herrschte Unverständnis, dass der Obdachlose immer noch in seinem Domizil haust. Seit über einem Jahr lebt der aus Thüringen stammende Mann freiwillig im Freien. Er hat die Bushaltestelle im Gewerbegebiet als Domizil gewählt. Alle Utensilien, die er für den Alltag braucht, hat er dort untergebracht. Erzählen will er seine Geschichte jedoch nicht.


Bürgermeister: "Wir können ihn nicht zwingen"


Elke Werner (SPD) berichtete von älteren Leuten, die auf den Bus warten und im Regen stehen müssten. In anderen Kommunen wäre das Problem längst gelöst. Bürgermeister Andreas Hügerich stellte fest: "Wir können ihn nicht zwingen, ein Dach über dem Kopf anzunehmen." Er sei freiwillig obdachlos und wolle keine warme Unterkunft beziehen.

Zwangsmaßnahmen schloss der Bürgermeister zunächst aus. "Wir können nicht willkürlich einen Menschen von A nach B setzen", sagte er. Zunächst müssten die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden. Dann gebe es Mahnfristen, die einzuhalten seien. "Bisher haben wir keine Handhabe zum Einschreiten."