Tür zur Lichtenfelser Unterwelt bleibt vorerst zu

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Die Tür zu den unterirdischen Gängen von Lichtenfels am Stadtgraben bleibt bis auf Weiteres zu. Foto: Popp
Die Tür zu den unterirdischen Gängen von Lichtenfels am Stadtgraben bleibt bis auf Weiteres zu. Foto: Popp

Bevor die Stadträte eine Entscheidung über die Führungen durch die unterirdischen Gänge fällen, wollen sie die Kosten für eine Sanierung geklärt wissen.

Die Unterwelt war beliebt. 40 Führungen durch die verborgenen Gänge unter der Kreisstadt fanden im vergangenen Jahr statt - und dies, obwohl die Attraktion gar nicht groß beworben werden konnte. Das Angebot wurde bislang nämlich von einem Team Ehrenamtlicher geschultert, an der Spitze der rührige Lothar Seelmann. Zuletzt stand er allein in der Verantwortung. Mindestens eine sechsköpfige Gruppe von Führern würde benötigt, um eine durchgängige Buchbarkeit für Einheimische und Gäste zu ermöglichen.

Doch das ist nicht das drängendste Problem. Sicherheitsfragen sind es, die dazu geführt haben, dass die Tür zum "Besucher-Bergwerk" am Stadtgraben bis auf Weiteres geschlossen bleibt. Um alle Bedenken aus dem Weg zu räumen, stünde eine Sanierung an. Was die allerdings kostet, weiß man im Rathaus noch nicht.
Der Ausschuss für Stadtentwicklung, Tourismus und Wirtschaft beauftragte in seiner jüngsten Sitzung die Verwaltung damit, entsprechende Angebote einzuholen.

Stadtbaumeister Jürgen Graßinger berichtete, dass man bereits sieben Firmen angeschrieben habe. Sie wurden um ein Angebot gebeten, wie die baulichen Mängel, die bei einer Begehung mit dem Bergamt Anfang März angesprochen wurden, zu beseitigen sind. Erst wenn Zahlen vorliegen, kann der Stadtrat entscheiden, ob in die unterirdischen Gänge investiert werden soll - oder ob es womöglich bei der Schließung bleibt. Bürgermeister Andreas Hügerich (SPD) würdigte den bisherigen Einsatz Seelmanns, der unglaublich viel Arbeit hineingesteckt habe und ohne den die Führungen gar nicht möglich gewesen wären. Wenn die Gänge auch in Zukunft der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, möchte Hügerich, dass die Führungen versicherungsrechtlich auf den Schultern der Stadt und nicht auf Ehrenamtlichen lasten. Er zeigte sich zuversichtlich, genügend Personen für die Aufgabe als Stadtführer zu finden. Dann könnte die Attraktion sogar bundesweit beworben werden, wie Harald Fischer vom Tourismusamt versicherte.