Trauer um früheren Lichtenfelser Bürgermeister Winfred Bogdahn

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Winfred Bogdhan ist 63 Jahre alt geworden. Foto: Anja Schmitt
Winfred Bogdhan ist 63 Jahre alt geworden. Foto: Anja Schmitt

Der frühere Bürgermeister der Stadt Lichtenfels, Winfred Bogdahn, ist im Alter von 63 Jahren völlig unerwartet gestorben.

Winfred Bogdahn ist tot. Der Mann, der von 1991 bis 2002 Bürgermeister der Kreisstadt war, starb 63-jährig am Donnerstag plötzlich und unerwartet zuhause in Lichtenfels. Die Nachrichten verbreiteten sich wie ein Lauffeuer, denn Winfred Bogdahn war nicht nur bekannt, sondern wurde von vielen Menschen auch sehr geschätzt.
Ein Nachruf, eine Spurensuche. Der Fränkische Tag lässt Freunde und Wegbegleiter zu Wort kommen. Wirklich fassen kann das Geschehen noch niemand.

Winfred Weinbeer (FW, Stadtratskollege, Freund und Bogdahns Vorgänger als Vorsitzender des TSL): Je länger wir uns kannten, desto mehr wurde eine tiefe Freundschaft daraus. Ich war begeistert von seinen Talenten, die er in Vielzahl hatte. Er konnte analysieren und geschickt und inhaltsreich argumentieren.

Thomas Meier (Schulleiter des Gymnasiums in Burgkunstadt): Der Kollege Bogdahn war ein von der gesamten Schulfamilie geschätzter Kollege. Er hat die Schule von Anfang an in jeder Hinsicht bereichert. Wir trauern alle sehr. Er hat seine Fächer gelebt und er war jemand, der das große Ziel des Gymnasiums, eine Persönlichkeit aus den Schülern auszubilden, mit Herzblut und erfolgreich verfolgt hat.

Monika Faber (SPD-Stadtratskollegin und Mitstreiterin im Städtepartnerschaftskomitee): Es ist für uns unfassbar, wir (beide) waren von jung an Freunde. Der Fred wird in unseren Kreis sicherlich eine Lücke hinterlassen. Ich stehe auch noch unter dem Eindruck. Fred hat einen vitalen Eindruck gemacht - und dann so was.

Hans Peter Marx (stellvertretender SPD-Kreisvorsitzender und stellvertretender Landrat): Wir waren alle geschockt, das ist etwas, was man sich nicht vorstellen kann, dass unser Fred nicht mehr bei uns ist. Er war jemand, der auch für mich ein Vorbild war. So stelle ich mir einen Kommunalpolitiker vor, so möchte ich auch einmal werden. Es ist gerade nicht vorstellbar, wie es im Landkreis, in der Stadt und in der SPD ohne ihn weitergeht.

Andreas Hügerich (SPD, Bürgermeister der Stadt Lichtenfels): Die Stadt, alle Menschen alle Vereine, verlieren einen Menschen, dem es wichtig war, dass die Stadt vorwärts entwickelt wird. Wenn man rumgeht, sieht man seine Handschrift. Er hat die Menschen in der Stadt berührt. (...) Er wird uns allen fehlen, ob der Stadt, dem Kreis und mir persönlich auch als väterlicher Freund. Er war immer ehrlich und geradlinig.

Rudi Breuning (stellvertretender SPD-Fraktionsvorsitzender im Stadtrat): Der Fred war ein offener, geradliniger Mensch, man konnte sich auf ihn verlassen. Er hat das gesagt, was zu sagen war, ohne sich anzubiedern. Als Politiker war er genauso. Ich habe sehr gerne mit ihm zusammengearbeitet. Ein Riesenverlust - er hinterlässt große Fußstapfen.

Christian Meißner (CSU, Landrat): Seit 1991 waren wir in Verbindung. Je älter wir beide geworden sind, umso mehr haben wir es genossen, uns miteinander auseinanderzusetzen. Ich habe es geliebt, mit ihm zu streiten und es geschätzt, mit ihm zusammenzuarbeiten. Er war Demokrat und hatte Freude am Kern der Demokratie - an Rede und Gegenrede. Seit ich Landrat bin, habe ich eine unglaubliche Hochachtung davor, wie er die Sache im Blick hatte. Dieser Mann wollte unseren Landkreis voranbringen.


WInfred Bogdahn

Person Winfred Bogdahn ist 1952 in Staffelstein als Sohn eines Zimmermanns und einer Buchdruckerin geboren. Nach dem Abitur am Lichtenfelser Meranier-Gymnasium ging er 1972 zum Lehramtsstudium nach Erlangen. Mit der Heirat 1978 zog er nach Lichtenfels. Drei Jahre später fing er in Coburg an zu lehren. Deutsch, Geschichte, Sozialkunde und Ethik waren seine Fächer. Seine Lehramtslaufbahn setzte er am Gymnasium in Burgkunstadt fort.

Politik
Winfred Bogdahn war ein Sozialdemokrat durch und durch. Über die Jusos gelangte er Anfang der 1980er -Jahre an die Spitze des SPD-Ortsvereins Lichtenfels. Bald danach wurde er zum stellvertretenden Vorsitzenden im SPD-Kreisverband gewählt. 1984 folgte die erstmalige Wahl in den Stadtrat. 1990 wählten ihn die Stadträte zum Dritten Bürgermeister. Bei der Bürgermeisterwahl im Jahr 1991 trat Winfred Bogdahn für die SPD als Spitzenkandidat an. Bei der Kommunalwahl 1996 wurde er in dieses Amt wiedergewählt.

Verdienste Projekte wie das Merania-Hallenbad, der Neubau der Kläranlage und das Jugendzentrum sind wichtige Meilensteine für die Korbstadt. Dazu zählen auch die Innenstadtgestaltung, die neuen Bau- und Gewerbegebiete und die Ansiedlung des Weka-Kaufhauses. An all diesen Projekten war Winfred Bogdahn maßgeblich beteiligt.


Anteilnahme

Trauer Aus Anlass des Todes des ehemaligen Bürgermeisters der Stadt Lichtenfels Winfred Bogdahn besteht ab Montag die Möglichkeit, sich im Foyer des Rathauses I in ein Kondolenzbuch einzutragen.