Tankrabatt läuft aus: Lichtenfelser Tankstellen-Pächterin hat bereits schlimme Befürchtung
Autor: Daniel Krüger, Agentur dpa
Lichtenfels, Sonntag, 28. August 2022
Zum 1. September 2022 läuft der Tankrabatt der Bundesregierung aus. Eine Tankstellen-Pächterin aus Lichtenfels befürchtet dann Schlimmes.
- Lichtenfels: Tankstellen-Pächterin mit schlimmer Befürchtung
- Tankrabatt läuft zum 1. September 2022 aus
- Erste Vorboten bereits jetzt an der Zapfsäule sichtbar
- Weniger Kundschaft als üblich bei Tankstelle Walther
Der Tankrabatt der Bundesregierung läuft in der Nacht zum Donnerstag, dem 1. September 2022, aus. Doch was droht Autofahrern dann an der Zapfsäule? Darüber herrscht aktuell große Unsicherheit, Zahlen des ADAC deuten auf eine drohende erneute Preisexplosion hin. Die Pächterin der Tankstelle Walther in Lichtenfels, Melanie Förtsch, zumindest, hat große Befürchtungen mit Blick auf ihre Kundschaft und den September.
"Mit Sicherheit": Lichtenfelser Tankstellen-Pächterin geht von deutlich höheren Spritpreisen aus
Erste Vorboten einer deutlichen Preissteigerung sind bereits jetzt zu sehen, der ADAC meldete am Mittwoch nach wochenlangem Sinkflug und kurzer Stagnation wieder einen deutlichen Anstieg der Spritpreise. Grund für den Anstieg sei vermutlich eine höhere Nachfrage mit Blick auf einen drohenden Preissprung in der kommenden Woche, so der ADAC. Bei den Preisen handelt es sich allerdings um bundesweite Durchschnittswerte. Nach Angaben des ADAC gibt es zurzeit je nach Anbieter und Region größere Preisunterschiede als sonst.
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Hinzu kommt ein weiter großes Nord-Süd-Gefälle: Unter anderem durch die hohen Transportkosten aufgrund des Niedrigwassers im Rhein müssen Menschen im Süden im Schnitt mehr für Sprit bezahlen als im Norden. Melanie Pförtsch von der Walther-Tankstelle im Lichtenfels habe keine Vergleichswerte aus dem Norden, erklärt sie gegenüber inFranken.de. Aber auch bei ihr merke man einen Preisanstieg. "Von Mittwoch auf Donnerstag sind die Literpreise um 4 Cent gestiegen", so Pförtsch.
Sie glaube "mit Sicherheit, dass die Preise wieder hochgehen", nachdem der Tankrabatt in der kommenden Woche ausläuft. Für sie seien das keine guten Nachrichten. "Je teurer es wird, desto weniger Kunden kommen und die Umsätze sinken", sagt Pförtsch. Deshalb sei eine Verlängerung des Tankrabatts "aus meiner persönlichen Einschätzung natürlich gut" gewesen. "Ich tanke ja auch für das gleiche Geld wie alle anderen, während etwa Energie und Lebensmittel immer teurer werden."
"Dann geht Gejammer wieder los": Tankstellen-Mitarbeiter unverschämt angegangen - droht das jetzt wieder?
Zu Beginn des Ukraine-Kriegs hatte die Lichtenfelser Tankstellen-Pächterin bereits mit inFranken.de gesprochen - und von Beleidigungen und Beschimpfungen seitens wütender Kunden und Kundinnen erzählt. "Wir sind das schwächste Glied in der Kette. Aber wir sind vor Ort, wir sind das Druckventil", sagte Pförtsch im März.
Mit Einführung des sogenannten Tankrabatts sanken die Preise dann auch - allerdings nicht in dem Maß, wie es angesichts der Steuersenkung um 35 Cent pro Liter für Benzin und 17 Cent für Diesel erwartbar war. In der Folge gab es Diskussionen darüber, ob Mineralölkonzerne die Steuersenkung vollständig an die Kunden weitergeben.