Im Landkreis Lichtenfels formiert sich politischer Protest mit Plakat und Online-Petition.
"Im Landkreis darf es keine weiteren neuen Stromtrassen geben. Wir lehnen das kategorisch ab und werden mit aller Kraft dagegen kämpfen", betonte Landrat Christian Meißner am Mittwochvormittag in Redwitz. Gemeinsam mit der CSU-Bundestagsabgeordneten Emmi Zeulner und den Bürgermeistern Christian Mrosek (Redwitz), Jochen Partheymüller (Marktgraitz), Thomas Kneipp (Hochstadt) und Gregor Friedlein-Zech (Marktzeuln) gab er vor dem Rathaus den Startschuss für eine großangelegte Plakataktion und eine Online-Petition unter dem Titel #fehlamplatz gegen weitere Stromtrassen in der Region.
Auf Stimmenfang im Netz
In den nächsten Tagen werden in den Landkreisen Lichtenfels, Kulmbach, Kronach, Bamberg und Forchheim noch eine Vielzahl weiterer Transparente aufgestellt, um dem Protest der ganzen Region gegen die Pläne der Bundesnetzagentur Ausdruck zu verleihen. Die Politiker riefen die Bürger gleichzeitig auf, die Petition online unter
www.fehlamplatz.de mit ihrer Stimme zu unterstützen.
"Der Landkreis Lichtenfels ist bereits durch neun bestehende Überlandleitungen, Bahnstromtrassen und andere Großprojekte wie die A 73 sowie die ICE-Neubaustrecke über die Maßen belastet, da können wir es unseren Bürgern nicht vermitteln, dass hier ohne Not noch eine weitere - überdies längere und teurere Stromtrasse über Redwitz gebaut wird", kritisiert der Landrat Christian Meißner. "Die Varianten würden aus netztechnischen, wirtschaftlichen und umweltfachlichen Gründen abgelehnt."
"Dadurch, dass wir heute in Redwitz den Auftakt machen, wollen wir darauf hinweisen, dass Redwitz schon allein durch den Ostbayernring zusätzlich belastet wird", stellte MdB Zeulner heraus. "Wir lehnen alle modifizierten Varianten der P44, die über Redwitz führen strikt ab, weil erst kürzlich gebaute wieder abgerissen oder erneut planfestgestellt werden müssten", unterstrich die Abgeordnete. Sie gab weiter zu bedenken, dass bestimmte Trassenvarianten gleichzeitig auch noch neue Zusatztrassen bedingten. Thüringen habe mit dem Bau der Thüringer Strombrücke bis zur Landesgrenze bei Schalkau bereits Fakten geschaffen. Würden Varianten der P44 verwirklicht, brauche es eine weitere Trasse oder sie müsste wieder abgerissen werden. "Das ist mit Blick auf die Kosten doch nicht nachvollziehbar", protestierte Landrat Christian Meißner.
Bürgermeister Christian Mrosek kritisierte, dass alle modifizierten Varianten der P44 im Vergleich zur Ursprungstrasse Mehrkosten in Millionenhöhe verursachten. Während die P44 Schalkau-Grafenrheinfeld mit 108 Kilometern und 150 Millionen Euro die kürzeste und günstigste Variante sei, liege man mit der P44 Var Schalkau-Redwitz-Ludersheim mit 149 Kilometern schon bei 240 Millionen. "Das muss am Ende der Stromkunde bezahlen", stellte Bürgermeister Jochen Partheymüller fest. Deswegen kommt das Aktionsbündnis zu dem Schluss: "Die im Prüfbericht der Bundesnetzagentur zum zweiten Entwurf des Netzentwicklungsplanes 2030 aufgeführten Trassenvorschläge P44 mod., P44 mod. Var.2, P44 mod. Var. 2+ und P44 mod. Var. 3 sind keine tragfähigen Vorschläge."
Ablehnung gerechtfertigt
Die Ablehnung der Varianten sei aus netztechnischen, wirtschaftlichen und umweltfachlichen Gründen gerechtfertigt. Es solle geprüft werden, ob die grundsätzliche Notwendigkeit der P44, P44 mod. und ihrer Varianten überhaupt besteht.
red
Der Strom kommt schließlich aus der Steckdose. So denken viele. Nur wie der wohl bis dahin kommen soll?
Man will regenerativen bzw. Öko-Strom, aber will keine (neuen) Stromtrassen.
Man will besten Mobilfunkempfang, aber Handymasten ja nicht hier.
Kein Wunder das in unserem Land nichts vorankommt.
So etwas Uninformiertes wie dieser Kommentar zum Thema Stromtrassen habe ich so noch nicht gehört. _Die Trassen sind nicht für die erneuerbaren Energien sonder zur Erweiterung des europäischen Binnenmarktes. Bei den Stromtrassen haben sich Versicherungen Beamtenfonds usw. als Investoren eingekauft. Versprochen werden 9% Rendite, bezahlen müssen das die deutschen Stromkunden über den Strompreis, aber das ist noch nicht alles, ein Anwesen neben so einer Monstertrasse verliert seinen Wert, also der eine kann nur gewinnen, wenn der andere verliert. Dann sind da aber auch noch die gesundheitlichen Aspekte. Nachgewiesen ist, dass die Leukämiehäufigkeit bei Kindern die im Strahlenfeld solcher Monstertrassen aufwachsen ansteigt. Für das Bundesamt für Strahlenschutz wurde der Druck so stark, dass ein Forschungsprogramm aufgelegt wurde zu 30 verschiedenen Krankheiten die im Verdacht stehen, dass ihre Ursache dem elektromagnetischen Feld zuzuordnen ist.
Einmal raten in Stade nahe der Nordsee ist ein Kohlekraftwerk von der Größe eines mittleren Atomkraftwerks geplant. Auch Hamburg wird durch das Kohlekraftwerk Moorburg mit 1,7 Gigawatt versorgt, das entspricht der Leistung von 1,5 Atomkraftwerken. Warum nimmt man nicht zuerst einmal selbst den vorhandenen Windstrom, bevor man nach Trassen für den Abtransport schreit.
Wind- und PV-Strom benötigen Regelenergie und keine Stromtrassen, zum Regeln wären Gaskraftwerke geeignet. Stattdessen lässt man die Kohlekraftwerke die sich überhaupt nicht zum regeln eignen für die Grundlast sorgen, speisen nun unregelmäßig Wind und PV-Strom ein, so ist zu viel Strom in der Leitung, sie wird also destabilisiert. Das Problem der Destabilisierung wurde also künstlich geschaffen. Durch dieses Problem ergeben sich große Überschüsse, die im Übertragungsnetz dann zu unseren europäischen Nachbarn fließen, für die Abnahme durch das Nachbarland wird manchmal sogar bezahlt.