Die meisten Eingriffe betreffen zwar den Landkreis Bamberg, doch blickt man auch im Landratsamt Lichtenfels mit einer gewissen Sorge den Beeinträchtigungen entgegen.
Mit der Tragweite der geplanten mehrmonatigen Streckensperrung der Bahnlinie Lichtenfels-Bamberg ab Januar 2016 setzten sich die Lichtenfelser Kreisräte mehrfach auseinander. In einer Resolution an die Deutsche Bahn fasste man die eigenen Anliegen zusammen und bat darum, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um die Auswirkungen auf den Personennahverkehr so gering wie möglich zu halten.
Zwar wurde seitens der Deutschen Bahn versichert, man werde bei der Planung des Schienenersatzverkehrs besonders auf die Bedürfnisse der Schüler achten, doch blickt man den Einschnitten mit einer gewissen Sorge entgegen. Kreisrat Winfried Ernst (Freie Wähler) prophezeite seinen Kollegen in der jüngsten Kreisausschusssitzung, dass zum Schülerverkehr Beschwerden eingehen werden.
Belastung durch Busse Landrat Christian Meißner (CSU) stellte fest, dass es extrem schwer sein werde, diese Fahrten zu organisieren, gab aber auch zu bedenken, dass von einer mehr als achtjährigen Bauzeit die Rede war, wenn man die Vollsperrung vermieden hätte.
Bürgermeister Jürgen Kohmann (CSU) aus Bad Staffelstein führte die enormen Belastungen für die Kreis- und Innerortsstraßen in seiner Stadt durch den Schienenersatzverkehr vor Augen - dies neun Monate lang. Man sei gezwungen, den Busbahnhof auf den Parkplatz der Obermain-Therme zu verlegen, weil die 70 bis 100 Ersatzverkehrbewegungen pro Tag sonst nicht zu bewältigen wären.
Die Sperrung wegen Arbeiten an der ICE-Neubaustrecke wird vom 11. Januar bis 14. September 2016 zwischen Hallstadt und Bad Staffelstein erfolgen. Von Lichtenfels bis Bad Staffelstein kann in der Zeit elektrisch gefahren werden. Bis März 2016 soll der Zugbetrieb bis Ebensfeld möglich sein.
Gezeigt wurde in der Sitzung eine Übersichtskarte der Bahn zu angekündigten Sperrungen (siehe oben). Die sich über eineinhalb Jahre hinziehenden Einschnitte betreffen hauptsächlich den Landkreis Bamberg. Betont wurde, dass die A 73 während der angekündigten Bauarbeiten nicht gesperrt, sondern nur einspurig befahrbar sein werde.
Straßenbau in Mönchkröttendorf Einer Vollsperrung an anderer Stelle stimmten die Kreisräte einmütig zu: Dem Ausbau der Kreisstraße LIF 4 durch Mönchkröttendorf. Dort plant die Stadt Lichtenfels die Erneuerung der vorhandenen Kanäle. Im Zuge des Ausbaus sollen alle sonstigen Versorgungsleitungen - Wasser-, Strom- und Datenleitungen - erneuert werden. Die Straße befindet sich in schlechtem Zustand und soll deshalb in einer Gemeinschaftsbaumaßnahme von Landkreis und Stadt hergerichtet werden. Die Kosten wurden mit 922 000 Euro veranschlagt. Die LIF 4 verläuft über Rothmannsthal, Lahm, Mönchkröttendorf und Roth bis Hochstadt.