Schachtage in Schney: Im Zeichen des Denksports

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Regierungsdirektor Stefan Krug eröffnete die Schachtage, indem er Gerald Löws (l.) Bauern zwei Schritt machen ließ. Foto: Markus Häggberg
Regierungsdirektor Stefan Krug eröffnete die Schachtage, indem er Gerald Löws (l.) Bauern zwei Schritt machen ließ.  Foto: Markus Häggberg

Sonntag, 9 Uhr morgens: Die Schachtage 2016 sind eröffnet. Die Franken-Akademie steht bis zum Mittwoch im Zeichen des Denksports. Dann werden in verschiedenen Altersklassen die oberfränkischen Meister feststehen. Favorit bei den Erwachsenen ist ein waschechter Fide-Meister: Gerald Löw.

Der Schirmherr der Veranstaltung ist prominent und bedeutsam - aber abwesend: Wilhelm Wenning, Regierungspräsident von Oberfranken, ließ sich von Regierungsdirektor Stefan Krug vertreten. Das zeigt doch, dass dem alljährlichen Event in Schney einige Bedeutung im oberfränkischen Sportkalender zukommt. Denn Krug ist mehr als nur eine Vertretung, er ist ein versierter Vereinsspieler und somit ein Repräsentant vom Fach. Er war es auch, der im Rahmen eines kleinen Zeremoniells die Schachtage eröffnete, indem er Gerald Löws Bauern zu einer Englischen Eröffnung zwei Schritte machen ließ. Eine übliche Vorgehensweise bei Schachturnieren mit Ehrengästen - und dass es Löws Bauer war, lag wohl an dessen Ausnahmestellung im Turnier. Der Mann vom TSV Bindlach ist Titelträger des Weltschachverbands Fide, und von ihm wird erwartet, dass er das Turnier gewinnt.


Strenge Regularien

112 Teilnehmer in unterschiedlichen Altersgruppen teilen einen Umstand und die gleichen Begrenzungen: 32 Steine, 64 Felder und mehr Zugmöglichkeiten als Atome im Weltall. Dazu kommen äußere Begrenzungen, die ihnen Schiedsrichter Ingo Thorn auferlegt. Vor Turnierbeginn richtete er strenge Worte an die Spieler: Wer mehr als 15 Minuten zu spät zur Partie kommt, hat verloren, Speisenaufnahme im Turniersaal ist untersagt, ebenso ein sich bemerkbar machendes Handy. Mehr noch: Wer, während die eigene Partie noch läuft, mit Handy auch im Außenbereich angetroffen wird, dem droht der Partieverlust. Hintergrund bildet die Möglichkeit des elektronischen Unterschleifs, gegeben durch internetfähige Handys und Vernetzungen hinüber zu Schachdatenbanken.
Von der U8 bis zur Ü18 sind Spieler zwischen Hof und Forchheim vor Ort. Zwei Partien werden sie pro Tag zu absolvieren haben. Eine Energieleistung, nicht selten an den Nerven zehrend, bedenkt man, dass eine Partie fünf Stunden währen kann. Nach sieben Runden werden die Sieger in allen Altersklassen feststehen. Ob es im 49 Schächer zählenden Hauptfeld Gerald Löw sein wird? Immerhin werden sieben Spieler vom Obermain - aus den Vereinen Seubelsdorf und Michelau - versuchen, dabei ein Wörtchen mitzureden.