Jobrotation auf den Trainerstühlen im Fußballkreis Lichtenfels. Nach nur wenigen Monaten beim FC Burgkunstadt zieht es Trainer Oliver Müller zum Landesligisten FC Lichtenfels. Michael Backert übernimmt dessen Posten beim Kreisligisten aus der Schuhstadt.
Nachdem Alexander Grau vor wenigen Wochen seinen Abschied zum Saisonende beim FC Lichtenfels verkündet hat, suchte man beim Landesligisten einen Partner von Christian Goller im lange bewährten Coachgespann.
Müller war die Wunschlösung
Die Verantwortlichen beim FCL um den sportlichen Leiter Christopher Fischer sind in der Nähe fündig geworden. "Da Christian Goller wieder mit einem gleichberechtigten Trainer weitermachen wollte, haben wir gesucht. Oliver Müller war unsere Wunschlösung, da bei ihm das Gesamtpaket stimmt. Er hat höherklassige Erfahrung, kann - wie er in Frohnlach bewiesen hat - mit jungen Spielern arbeiten und sie weiterentwickeln und auch das Zwischenmenschliche passt. Goller, Müller und ich kennen uns schon länger." Müller hat - wie beim FC Lichtenfels üblich - für ein Jahr unterschrieben.
Müller tritt in die Fußstapfen von Grau im Karl-Fleschutz-Stadion. Den 51-jährigen Lehrer an der Mittelschule in Kronach reizte die Herausforderung Landesliga: "Ich habe mir nach der Anfrage aus Lichtenfels schon Bedenkzeit erbeten und mir die Entscheidung nicht leicht gemacht, denn die Burgkunstadter haben Perspektive und die Arbeit dort macht Spaß. Klar war die höhere Spielklasse ein Argument. Die Sache mit dem gleichberechtigten Trainern ist auch für mich Neuland. Allerdings habe ich schon in Frohnlach als Trainer der zweiten Mannschaft eng mit meinem Kollegen zusammengearbeitet."
Ligaverbleib das Ziel beim FCB
Dass er sich schon nach wenigen Monaten vom FC Burgkunstadt wieder verabschiedet, sei nicht schön. "Aber mit den Verantwortlichen beim FCB waren erstmal sechs Monate vereinbart." Beim FC Burgkunstadt will Müller aber noch sein Ziel, den Nichtabstieg, realisieren. Mit dem 3:1-Heimsieg über Marktgraitz am vergangenen Wochenende hat Müller mit seinem Team schon den ersten Schritt in die richtige Richtung gemacht. "Es ist mir wichtig, mit den Jungs in der Liga zu bleiben und bin auch zuversichtlich, dass wir das packen."
Höherklassige Trainererfahrung in Frohnlach
In Lichtenfels erwartet Müller ein "gut geführter Verein - wie in Burgkunstadt". Lichtenfels habe in den vergangenen Jahren aus seinen Möglichkeiten viel gemacht. Das wolle er mit Goller weiterführen.
Müller war bereits als Trainer höherklassig tätig. Zuletzt fünf Jahre in Frohnlach, wo er zunächst die VfL-Reserve in der Landesliga betreute, in den vergangenen beiden Spielzeiten die erste Mannschaft. Dort konnte er aber den zweimaligen Abstieg von der Bayernliga bis in die Bezirksliga nicht verhindern. Von 2008 bis 2011 coachte Müller die SpVgg Lettenreuth in der Bezirks- und Bezirksoberliga, ehe es ihn für zwei Jahre in die Frauen-Bayernliga zum SV Reitsch zog. Dort stieg er mit den Frankenwälderinnen aber 2013 in die Landesliga ab. Beim Kreisligisten FC Burgkunstadt übernahm er Anfang Dezember 2018 das Amt von Spielertrainer Marco Dießenbacher. Der neue FCB-Vorsitzende Wolfgang Strassgürtel hätte Müller gerne länger im Verein gehalten. "Er rang mit sich, doch letztlich hat der Reiz der Landesliga den Ausschlag zugunsten des FC Lichtenfels gegeben."
Der Burgkunstadter Vorsitzende ist aber auf der Suche nach einem Nachfolger schnell fündig geworden.