Nach langen Jahren der Zugehörigkeit zur Schach-Bezirksoberliga ist der SK Michelau in die Bezirksliga abgestiegen.
Dass sich die Michelauer mit einem 5:3-Sieg über die SG Sonneberg aus der Saison verabschiedeten, als ein solcher nicht mehr ausreichte, trägt ironische Züge.
Vielleicht muss man es philosophisch sehen, so wie Mannschaftsführer Andreas Schüpferling. "Der Abstieg ist der erste Schritt zum Wiederaufstieg", so seine Worte nach dem ungefährdeten Heimsieg. Zwar nutzte das Team die letzte Chance auf einen Sieg, doch aufgrund der Konstellationen in der höheren Spielklasse steigt es auch als Vorletzter ab. Gemeinsam mit der SG Sonneberg, an die man durch das 5:3 noch die Rote Laterne abgab. Sechs Niederlagen aus neun Runden waren zu viel, dem standen ein Unentschieden und zwei Siege entgegen. Doch man wollte sich mit einem Sieg aus der Liga verabschieden, das hatte Schüpferling als Maßgabe formuliert.
Er selbst konnte dazu nicht beitragen, in einer kurz nach der Eröffnung wohl ausgeglichen zu nennenden Stellung remisierte er gegen Klaus Brückner. Es war Benjamin Zerr vorbehalten, den ersten vollen Punkt für den SK einzufahren. Ein Punkt, der ihm selbst schon peinlich war, denn eigentlich stand er gegen Mikhael Safronow komplett auf Verlust, bis diesem ein Fingerfehler unterlief und er die Dame einstellte.
Großer Sieg für Edgar Schaller
Einen großen Sieg landete hingegen Edgar Schaller, der den unbequemen Franz Geisensetter überzeugend mit weniger als 30 Zügen vom Brett fegte. Konsequent in der Entwicklung eigener Kräfte nutzte er die Ungenauigkeiten des Sonnebergers aus, als dieser seine Figuren aus der Not geboren umständlich manövrierte. Mittels eines vorgeschobenen Freibauers ging Schallers Dame von Leichtfiguren unterstützt gegen den König vor und schuf eine unabwendbare Mattdrohung.
Bernd Stammberger genügte bei diesem Mannschaftsstand die Punkteteilung mit Egon Matthäi, und auch Kurt-Georg Breithut hatte es am Spitzenbrett mit einem Gegner zu tun, der nicht mehr als eine Punkteteilung zuließ.
"Nur" eine gute Saison für Häggberg
Eine gute Saison hätte für Markus Häggberg eine exzellente Saison werden können - hätte. Nach 17 Zügen stand er gegen Klaus-Dieter Jacob mit Weiß auf Gewinn. Doch statt seinen Vorteil positionell auszubauen, ließ er sich zu einem Königsangriff verleiten, der dem Sonneberger Gegenspiel am Damenflügel einräumte. Bald aber stand Häggberg wieder gut genug, bis er überflüssigerweise einen Bauern einstellte. Der Rest war Agonie.
Besser stand auch Alfons Schüpferling gegen Uwe Neugebauer, konnte er ihm doch in der Eröffnung eine Qualität abknöpfen. Doch Neugebauer errichtete eine Festung und ließ das Mehrmaterial des Michelauers nicht zur Entfaltung kommen.