Zum Auftakt in die neue Spielzeit der Bezirksoberliga will die HG Kunstadt gleich an das Ende der vergangenen Saison anknüpfen, während die TS Lichtenfeld im Derby gegen den TV Weidhausen mit einer Serie brechen möchte.
Die Pause ist vorbei. Rund fünf Monate liegt das letzte Spiel für die Mannschaften der HG Kunstadt (HGK) und der TS Lichtenfels (TSL) in der Handball-Bezirksoberliga bereits zurück. Nach einer anstrengenden Vorbereitung stehen nun aber wieder die ganz wichtigen Spiele auf dem Programm.
SG Rödental - HG Kunstadt
Die Mannschaft von Kunstadts Trainer Kostja Zelenov startet bei der SG Rödental (Sonntag, 16 Uhr) genau gegen das Team, gegen welches die vergangene Spielzeit beendet wurde. Gegen eine Wiederholung des knappen 26:25-Sieges hätte die HG nun auch zum Saisonauftakt nichts einzuwenden. In den vergangenen Monaten hat sich aber vor allem bei Rödental einiges getan. Trainer Andreas Gahn wechselte zum HSC Coburg II in die Bayernliga und nahm mit Florian Kirchner gleich einen Leistungsträger mit.
Auch deshalb wird Dirk Wolf trotz seiner mittlerweile 47 Jahre wohl noch eine weitere Saison spielen, um das neue Trainergespann Stegner/Greiner nicht vor eine noch größere Hürde zu stellen. Dieses verfügt aber immer noch über einen der spielstärksten Kader der Liga, bei dem wahrscheinlich neben Wolf auch Torsten Dohnalek und Thomas Heinlein auflaufen werden.
Beim Kader der HGK hat sich im Vergleich zum Vorjahr kaum etwas verändert. Zelenov hofft auch in diesem Jahr aufgrund der insgesamt recht dünnen Spielerdecke auf möglichst wenige Ausfälle. Neuzugang Johannes Söllner wird die Mannschaft vor allem in der Breite verstärken, und im Saisonverlauf sollen die Nachwuchskräfte aus der eigenen Jugend, Marius Petersen und Philipp Petterich, die Mannschaft spürbar nach vorne bringen. Bis es soweit ist, versuchen die Kunstadter über ihre starke Abwehr und die erfahrenen Angriffsrecken zum Erfolg zu kommen.
Ob dies schon am Sonntag der Fall sein wird, wird vor allem davon abhängen, ob die HGK einen kühlen Kopf bewahren kann. Denn nur mit der nötigen Spiellaune und Unbekümmertheit dürfte beim potenziellen Aufstiegskandidaten etwas zu holen sein.
TS Lichtenfels - TV WeidhausenAuch der TS Lichtenfels steht gleich am ersten Spieltag eine anspruchsvolle Aufgabe bevor. Schließlich kommt der TV Weidhausen zum Lokalderby (Sonntag, 15 Uhr, Sportzentrum an der Friedenslinde) und die Gastgeber wollen nach mehreren vergeblichen Versuchen endlich mal wieder zeigen, dass sie in der Lage sind, dem Nachbarrivalen zwei Punkte abzuknöpfen. Gerade im Hinblick auf die kommenden Wochen, in denen gleich drei Auswärtsspiele am Stück anstehen, wäre ein Sieg besonders wichtig. TSL-Trainer Hans Borchert sieht sein Team für die neue Saison vom Potenzial her in der ersten Hälfte der Tabelle.
"Es kommt drauf an, wie die ersten Spiele verlaufen und wie dann dementsprechend die Stimmung ist", sagt Borcher.
Sein Team weiß zwar häufig spielerisch zu begeistern, agiert oftmals aber auch zu nervös und bringt sich dann selbst aus dem Rhythmus. Dabei gilt es aber abzuwarten, wie sich die Umstrukturierungen auswirken. Vom Personal her gibt es bei der TS Lichtenfels nämlich einige Veränderungen. So wird Rückraum-Spieler Andreas Kraus aus beruflichen Gründen nicht mehr auflaufen und Rechtsaußen David Günther sowie Torwart Lukas Zapf werden wegen ihres Studiums nur noch sporadisch mit dabei sein. Adrian Goller hat zudem nach seinem Kreuzbandriss immer noch Schonfrist. Die Lücke im Rückraum soll Jonas Höfner schließen, der vom HSC Coburg II zu seinem Heimatverein zurückgekehrt ist.
Dritter Torhüter im Bunde ist neben den bewährten Kräften Michael Heide und Andreas Lutz nun Nicholas Cudd.
Auch der TV Weidhausen ist personell anders aufgestellt als in der Vorsaison. Spielertrainer Florian Klihm hat den TVW verlassen und Frank Steinberger den Platz auf der Bank eingenommen. Dem neuen Coach stehen Christian Prall und Christian Pack nur noch selten zur Verfügung (berufliche Gründe). "Ich gehe dennoch davon aus, dass Weidhausen am Sonntag mit derselben Mannschaft aufläuft, wie in der vergangenen Saison, außer natürlich mit Klihm", vermutet Borchert. Schließlich gewann Weidhausen damals in dieser Formation gleich beide Derbys gegen die TSL.
TSL sieht sich gut gerüstetDie Lichtenfelser sehen die Zeit gekommen, den Spieß nun einmal umzudrehen. 15 Wochen Vorbereitung auf die Saison sind schon einmal ein guter Grundstein für einen erfolgreichen Saisonstart. Die gewohnte Atmosphäre, die vielen Anhänger als Unterstützung sind die Vorteile, durch die sich die TS gut gerüstet sieht. Verkrampft agierende Spieler sollen in Zukunft aber nicht mehr zu sehen sein, denn davon gab es in der vergangenen Spielzeit mehr als genug.