Das Ausnahme-Ringertalent vom AC Lichtenfels, Hannes Wagner, hat sich bei den Junioren-Europameisterschaften in Kattowitz (Polen) bis ins Halbfinale gekämpft. Eine Medaille hat der Klosterlangheimer aber knapp verpasst.
Nach der Halbfinalniederlage verlor der Greco-Spezialist in der 74-Kilo-Klasse auch den Kampf um Rang 3 und belegte in der Endabrechnung den fünften Platz.
In zweite Runde gerettet In seiner Auftaktbegegnung bezwang der ACler den Bulgaren Sali Sali mit 7:6. Dabei führte Wagner bereits mit 4:1, als er bei einem Rollversuch am Boden abgefangen wurde. Doch der Lichtenfelser kämpfte sich aus der bedrohlichen Situation bis zum Pausengong und sicherte sich in der zweiten Runde noch den Sieg.
Im Achtelfinale warf Wagner den Österreicher Andre Kogler aus dem Rennen, wobei Kogler zum Kampfende hin immer mehr die Kräfte schwanden, während Wagner weiter Druck machte und punktete. Eine Neuauflage des Finals vom diesjährigen internationalen Brandenburg-Cups gab es dann im Viertelfinalduell mit dem Norweger Alexander Burger. Hier behielt Wagner hauchdünn mit 2:1 die Oberhand. Der ACler überraschte den Norweger zunächst mit einem schönen Schulterschwung, doch Burger hielt weiter dagegen und machte das Duell bis zum Schluss spannend.
Im Halbfinale fehlte Wagner der berühmte Tick, um sich auch gegen Mihail Bradu durchzusetzen, der vorher den starken Russen Bobotaev bezwungen hatte. Mit 3:5 unterlag der Korbstädter und verpasste das Finale äußerst knapp. In diesem Kampf hatte man die vorherigen harten Begegnungen beiden Ringern angemerkt. Am Ende waren die Kontrahenten platt, wobei der Moldawier der Glücklichere war.
Unglückliche Niederlage Der zuvor ausgeschiedene Russe stand Wagner dann am Abend im Kampf um die Bronzemedaille gegenüber. Der Klosterlangheimer mobilisierte noch einmal alle Kräfte und führte bis 30 Sekunden vor Kampfende, als ihn Bobotaev aus der Kampffläche drängte und mit diesem Punkt den Kampf mit 2:2 aufgrund der letzten Wertung und die Medaille gewann. "Das ist ärgerlich, hier stand Hannes kurz vor dem Gewinn seiner erhofften EM-Medaille", sagte Bundestrainer Maik Bullmann.
Freuen durfte sich Bullmann am fünften Wettkampftag in Oberschlesien aber über eine Bronzemedaille von Etienne Kinsinger (60 kg/KSV Köllerbach), der in seinem ersten Juniorenjahr den Georgier Murad Mikeladze im Kampf um Rang 3 bezwang.
hsch/jöri