Die Lichtenfelser haben sich in der Landesliga Nordwest gut akklimatisiert. Der Klassenerhalt ist weiterhin das große Ziel des Traditionsclubs.
Einem Grundsatz sind die Fußballer des FC Lichtenfels auch nach dem Aufstieg in die Landesliga Nordwest treu geblieben. "Wir haben traditionell unser erstes Saisonspiel verloren", sagt Vereinsvorsitzender Thomas Neckermann, kann aber über die enttäuschende 0:4-Heimniederlage zum Auftakt gegen Rimpar gut fünf Monate später schon wieder schmunzeln. Denn der Klubboss ist mit der Bilanz zur Winterpause sehr zufrieden. "Wir haben mehr gewonnen als verloren", sagt Neckermann zur Bilanz nach 19 Spielen mit sechs Siegen bei fünf Niederlagen und acht Unentschieden. Mit den daraus resultierenden 26 Punkten steht der Aufsteiger auf Rang 10 des 17er-Klassements.
Sechs-Punkte-Polster
Damit hat das Team des Trainergespanns Alexander Grau/ Christian Goller ein Sechs-Punkte-Polster zum ersten Relegationsplatz, den die TG Höchberg einnimmt. Die Unterfranken haben zudem schon zwei Spiele mehr absolviert als der FCL.
13 Begegnungen haben die Lichtenfelser bis zum 20. Mai noch zu absolvieren. Zwölf Punkte sind laut Neckermann noch nötig, um den Ligaverbleib zu erreichen. "Das sollte doch möglich sein. Ansonsten hat man's auch nicht verdient, in der Liga zu bleiben", sagt der Vorsitzende. Achtmal treten die FCler dabei zu Hause an, unter anderem gegen das Toptrio Schweinfurt, Forchheim und Schwebenried.
Schwarzer August
Insgesamt wäre durchaus noch mehr für den Neuling drin gewesen. Nach der Auftaktniederlage folgte ein Remis gegen Memmelsdorf und der Sieg über Karlburg, ehe die Lichtenfelser im August sieglos blieben. "Da waren aber auch schwere Auswärtspartien dabei", so Neckermann, der allerdings in der Chancenverwertung noch Steigerungspotenzial sieht: "Die Begegnung in Abtswind hätte durchaus auch 3:3 statt 0:3 enden können."
Die eigentliche Stärke des Teams, das spielerische Element, konnte man, so Neckermann, in der Landesliga nicht immer zeigen. "Da waren wir aus der Bezirksliga anderes gewohnt. Gegen den rustikaleren Spielstil in der Landesliga muss man halt mal den Ball auch hinten rausschlagen, statt einen spielerischen Aufbau zu versuchen, der dann in einem Ballverlust und einem Gegentor endet."
Nach der Durststrecke im August legten die Lichtenfelser danach eine eindrucksvolle Serie hin. Lediglich eine Niederlage (0:3 in Kahl) setzte es in den zwölf Spielen bis zur Winterpause. In Kahl verletzte sich allerdings Torhüter Hannes Köster schwer an der Schulter.
Torhüterproblem zum Ende
Die Torhütermisere fand im letzten Match in Höchberg ihren Höhepunkt. Der 18-jährige Jan Hetzel hatte sich im Spiel davor verletzt, und Florian Roßbach fehlte kurzfristig erkrankt. So wurde Routinier Sven Göhring aus der zweiten Mannschaft geholt. Der 36-Jährige musste in Höchberg nach einem Zusammenprall in der 55. Min. passen. Feldspieler Niklas Lulei schlüpfte in den Torwartsweater und ließ am Ende nur das 1:2 zu.
"Das Torhüterproblem sollte im neuen Jahr keines mehr sein. Köster sollte wieder fit sein. Roßbach ist gesund und auch Hetzel wieder auf dem Damm", so der FCL-Vorsitzende.
Bis auf die Position im Tor profitierte das Trainergespann vom großen Kader, mit dem man verletzungsbedingte Ausfälle kompensieren konnte. Wenn Grau und Goller am 26. Januar zum ersten Training im neuen Jahr bitten, liegt der Fokus klar auf der ersten Begegnung am 25. Februar beim Sechsten in Karlburg. Es folgt dann das richtungsweisende Heimspiel gegen den direkten Konkurrenten Unterpleichfeld (8.). Dafür baut Neckermann wieder auf die tolle Unterstützung der Zuschauer. Mit den 280 Fans, die im Schnitt ins Karl-Fleschutz-Stadion kamen, ist der Vereinsboss sehr zufrieden. "Vorher sagte man, dass es in der Landesliga im Gegensatz zur Bezirksliga nicht mehr so viele Derby gibt. Doch der Besuch ist sogar noch besser geworden", freut sich Neckermann, der dies zum einen auf den Niedergang des hochklassigen Fußballs im näheren Umkreis zurückführt, zum anderen aber auch auf die Leistung des FCL-Teams. "Wir haben einfach gute Spiele geboten", lobt der Vorsitzende die Mannschaft und das Trainerduo, das sich bewährt habe.
LANDESLIGA NORDWEST
1 . FC Schweinfurt 05 II 19 46: 20 42
2 . Jahn Forchheim 19 63: 27 40
3 . DJK Schwebenried 20 32: 24 38
4 . TSV Abtswind 19 47: 23 33
5 . Kleinrinderfeld 19 37: 28 30
6 . TSV Karlburg 20 34: 35 28
7 . TuS Röllbach 20 39: 37 27
8 . TSV Unterpleichfeld 19 22: 24 27
9 . SV Memmelsdorf 18 22: 21 26
10 . FC Lichtenfels 19 28: 28 26
11 . FC Fuchsstadt 19 29: 36 26
12 . FC Coburg 21 28: 28 25
13 . ASV Rimpar 21 26: 30 24
14 . TG Höchberg 21 21: 32 20
15 . Bayern Kitzingen 20 17: 49 17
16 . FC Kahl 20 21: 43 16
17 . FC Eintr. Bamberg 20 21: 48 15