Wir werden geboren, wachsen heran, altern und sterben schließlich. Aufhalten lässt sich dieser Zyklus nicht. Wohl aber abbremsen und mildern. Ein Gespräch mit der oberfränkischen BLSV-Bezirksvorsitzenden Monika Engelhardt.
Monika Engelhardt liebt fast jeden Sport. Sie probiert alles aus und trainiert regelmäßig. "Von Aroha über Bauchtanz, Inlineskaten und eine sanfte Variante von Kickboxen bis Zumba - was der Fitnessmarkt so hergibt", sagt sie. In ihrer Freizeit versucht sie jede freie Minute Sport zu treiben. Dreimal in der Woche steht sie als Übungsleiterin in der Turnhalle.
Besonders begeistert sie sich für den neuen Fitness-Tanz Aroha, bei dem der Körper ähnlich wie beim Zumba mit Musik und Choreographie trainiert und in Form gebracht wird. Ein paar Grundschritte und eine ruhige Musik verbinden die Bewegungen aus Tanz, Kung Fu und Tai Chi. Die Bewegungen zur Musik im Dreivierteltakt gehen fließend ineinander über; sie sind unkompliziert und doch effektiv. Aroha kann im Sportstudio in der Gruppe oder allein zu Hause trainiert werden.
Seit 2013 ist Monika Engelhardt oberfränkische Bezirksvorsitzende des Bayerischen Landes-Sportverbandes (BLSV). Der Bezirksverband mit seinen rund 1400 Vereinen, ca. 1400 Übungsleitern und Trainern hat 370 000 Mitglieder.
Bezirksvorsitzende zu sein, ist eine Aufgabe, die ihr sichtlich Freude macht. In dieser Funktion kann sie als Sportbotschafterin in Oberfranken wirken und die Menschen animieren, mehr für ihre Gesundheit zu tun. Denn es gilt, die Leute von der Couch zu locken, sie dazu zu bringen, sich mehr zu bewegen und nicht für jede kleine Besorgung das Auto zu benutzen.
Gymnastik an der frischen Luft
"Jede Art von Bewegung ist gut! Raus an die Luft! Und wenn ich mir nur Nordic-Walkin-Stöcke kaufe", fordert sie ihre Mitmenschen auf. Ausdauer und Fitness kommen nicht von allein, sie lassen sich trainieren. Jeder, sagt sie, sollte einen Sport betreiben, der seinem Alter und seinen Neigungen entspricht. So lässt sich der biologische Lebenszyklus (Werden - Sein - Vergehen) zwar nicht aufhalten, doch man kann dem Alterungsprozess ein Schnippchen schlagen.
Dem Bewegungsmangel vorbeugen könne jeder Einzelne. Etwa am Arbeitsplatz. Auf einem Bürostuhl lassen sich einfache Übungen machen, zum Beispiel Dehnen der Muskulatur mit einem Theraband ("das Fitnessstudio für die Hosentasche"), sagt Monika Engelhardt. "Eine bewegte Mittagspause von zehn Minuten reicht meist schon aus, das macht den Kopf frei."
Was ältere Menschen möchten
Für welchen Sport man sich entscheide, sei interessenabhängig, fährt Monika Engelhardt fort. Der BLSV habe herausgefunden, dass ältere Menschen heute zunehmend Wert auf Fitness und Gesundheitssport legen. "Hoffentlich ziehen die Vereine mit und versäumen diesen Trend nicht", ergänzt die 50-Jährige. "Gymnastikmatten sind schnell gekauft. Ein einfaches Krafttraining im Sportheim wäre schon ein Anfang, um passive Mitglieder sowie ältere Menschen zu aktivieren und wieder stärker an den Verein zu binden."