Seltenes Motorrad wird der Star sein

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Christian Dietz nimmt mit seinem 1952 gebauten UT-Zweitakt-Motorrad am Oldtimertreffen teil. Rechts daneben Ist Toni Büttner auf seinem alten Eicher-Bulldog zu sehen. Foto: Hartmut Klamm
Christian Dietz nimmt mit seinem 1952 gebauten UT-Zweitakt-Motorrad am Oldtimertreffen teil. Rechts daneben Ist Toni Büttner auf seinem alten Eicher-Bulldog zu sehen. Foto: Hartmut Klamm

Beim Staffelsteiner Oldtimertreffen am 21. Mai werden rund 200 Fahrzeuge zu sehen sein. Darunter ein Zweirad der Marke UT.

Gibt es unter Fahrzeugen so etwas wie einen Star? Sicherlich haben alte VW Käfer oder Opel Admiral ihren Reiz, doch so selten wie die UT-Motorräder aus Untertürkheim sind sie nicht. Das Zweirad von Christian Dietz dürfte also bei diesem Oldtimertreffen der Star sein. Christian Dietz wird mit seinem 1952 gebauten UT-Zweitakt-Motorrad vom Typ KTN 175 dabei sein.

Von der UT-Familie gibt es weltweit nur noch zirka 160 Motorräder. Die Firma UT-Motoren- und Fahrzeugbau war ein deutscher Hersteller, dessen Geschichte auf einen metallverarbeitenden Betrieb zurückgeht, der 1922 in Stuttgart-Untertürkheim gegründet wurde. Der Markenname "UT" ist die Abkürzung des Produktionsortes UnterTürkheim. 1927 übernahm die Maschinenfabrik Bergmüller & Co. die Produktion der UT-Motorräder, und 1931 ging die Motorradfabrik dann an die Bergmüller-Mitarbeiter Schwenk und Schnürle über. Die Fertigung der UT-Motorräder wurde 1934 nach Möhringen verlegt, wo die Motorradfertigung 1962 endete. In der ursprünglichen UT-Motorradfabrik in der Balinger Straße in Untertürkheim befindet sich heute das Stuttgarter Bibelmuseum.


Beginn ist bereits am Vormittag

Das Staffelsteiner Oldtimertreffen ist eines der größten in weitem Umkreis. Jahr für Jahr kommen die Teilnehmer aus ganz Franken und aus Thüringen zu dem Ereignis. Auf dem Festgelände ist am kommenden Sonntag den ganzen Tag über für das leibliche Wohl der Gäste gesorgt. Zum zwölften Oldtimertreffen laden die Oldtimerfreunde auf das Gelände der Siedlergemeinschaft ein. Gegen 9.30 Uhr werden dort die ersten Fahrzeuge eintreffen. Über 200 Teilnehmer mit ihren Autos, Motorrädern, Traktoren und Lastwagen werden erwartet.

Das Oldtimertreffen bietet stets eine gute Plattform zum Fachsimpeln. All jene, die sich alte Fahrzeuge gern ansehen oder die gern in Nostalgie schwelgen, sind hier richtig. Oldtimer-Enthusiasten dürfen sich auf altbekannte Fahrzeuge freuen, doch mit Überraschungen ist immer zu rechnen: Es wäre nicht das erste Mal, dass Oldtimerbesitzer, die nicht gemeldet sind, spontan mit ihrem Wagen einen Ausflug zum Staffelsteiner Siedlerheim machen, um dort Gleichgesinnte zu treffen. Schon allein über die Frage, ob man seinen Oldtimer bis zur letzten Schraube restaurieren sollte oder ob man ihn besser in original gealtertem Zustand belässt, kann hier ausgiebig diskutiert werden.

Zu dem Ereignis wurden etliche außergewöhnliche Fahrzeuge gemeldet. So werden neben den vielen Traktoren auch ein VW-Fensterbus D1, der nur bis 1960 gebaut wurde, ein Porsche 911, aber auch einige Goggomobile zu sehen sein. Für Fans amerikanischer Autos wird etwas Besonderes geboten: Eine Gruppe aus Fürth reist mit ihren US-Cars aus den 1950er und 1960er-Jahren an.

Weitere Attraktionen werden die Vorführungen des Standmotors von Andreas Porzner und einer Kettensäge aus den 1960er-Jahren sein.

Auf dem Ersatzteilemarkt werden seltene Stücke zu finden sein: mehrere Aussteller bieten hier auch Artikel wie alte Zeitschriften rund um den Oldtimer sowie andere nützliche Dinge an.

Die Rundfahrt der historischen Vehikel in einem Korso durch den Staffelsteiner Stadtkern beginnt um 12.45 Uhr. Der Streckenverlauf ist wie folgt: Vom Siedlerheim fahren die Oldtimer über die Ulmenstraße, Oberauer Straße, Bahnhofstraße, Kirchgasse und Lichtenfelser Straße, dann über den Marktplatz, die Bamberger Straße und Angerstraße sowie den Äußeren Frankenring zurück zum Siedlerheim.