Am Alten Bahnhof in Kaltenbrunn trafen sich am Sonntag rund 150 Rollerfahrer sowie 16 Ape-Besitzer zum jährlichen Vespa-Treffen.
"Was meiner Vespa nichts ausmacht, macht auch mir nichts aus", sagt Friedrich Meier aus Serkendorf, als er seine Vespa, die im Jahr 1976 gebaut wurde, in Kaltenbrunn am Alten Bahnhof, dem Ristorante "La Stazione", parkt. Besonders stolz ist Meier darauf, dass in seiner Vespa immer noch der erste Motor, der inzwischen 115 000 Kilometer gelaufen ist, seinen Dienst zuverlässig tut. Friedrich Meier hat mit seiner Vespa vom Typ Rally, schon viele Reisen unternommen, die vielen Aufkleber auf dem Motorroller zeugen davon. Die weiteste Reise ging nach Dubrovnik. An diesem Sonntag ist er durch den strömenden Regen gefahren, um am Vespa-Treffen in Kaltenbrunn teilzunehmen.
In diesem Jahr rollten zum 11. Vespa-Treffen rund 150 Vespas an - die älteste war über 70 Jahre alt -, und zudem 16 Ape-Fahrzeuge. Sogar ein kleiner gelber Fiat 500 schmuggelte sich auf den Roten Teppich, der vor dem Alten Bahnhof für die ankommenden Fahrer ausgerollt war.
Aufgrund der Witterung kam leider nur rund Hälfte der Vorjahreszahl von Vespas und Apes. Die Mitorganisatoren Andrea und Franz Jahn freuten sich trotzdem, denn alle Teilnehmer, die aus ganz Deutschland kamen, waren sehr gut gelaunt und verbreiteten gekonnt das italienische Lebensgefühl in Kaltenbrunn.
Eine besondere Augenweide war der römische Streitwagen, der an eine Vespa angehängt werden kann. Er wurde von Norbert Reimann in einer Woche nach Vorlagen und Bildern nachgebaut. Der Erbauer selbst kam im Kostüm von Caesar. Ferdinando Gallello, ein echter Römer, der heute in Gleußen lebt, stieg als Centurio auf den Streitwagen. Das war für den Organisator, Josef Sanfilippo, eine totale Überraschung.
Viele Vespa-Fahrer haben sich schon in jungen Jahr in die italienischen Motorroller verliebt. Die Vespa gehört einfach zur Familie sagen viele und sind sich einig: " Mit Vespa oder Ape zu fahren ist ein ganz anderes Gefühl wie das Fahren mit einem anderen Motorroller." Viele Vespa und Ape-Fahrer freuen sich über die einfache Technik, bei der man kleine Reparaturen mit etwas handwerklichem Geschick selbst ausführen kann.
Ein sehr ansprechendes Programm hatten die Organisatoren für die Teilnehmer ausgearbeitet. Nach der Begrüßung wurden die Fahrzeuge durch Michael Reubel gesegnet. Außerdem gab es eine Sonderpräsentation "Vespa - Mio amore". Viele Vespa-Besitzer stellten ihre Fahrzeuge mit viel Stolz einem breiten Publikum vor.
Zudem wurde eine Franken-Vespa gewählt, wobei Coburgs Landrat Michael Busch, selbst stolzer Vespa-Besitzer, den Pokal überreichte. Auch der Fahrer mit der weitesten Anreise wurde besonders prämiert. Natürlich gab es unter den Teilnehmern viele "Benzingespräche". Da wurden Erfahrungen ausgetauscht und zahlreiche Tipps für Reparatur und Wartung weitergegeben.