Schule bleibt Schatz im Herzen

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Am Tag vor ihrem Abschied feilte Roswitha Fischer zuhause in Döringstadt noch an den letzten Passagen ihrer Rede zur Verabschiedung an der Pater-Lunkenbein-Schule, an der sie zuletzt 16 Jahre lang unterrichtete und lange Jahre Konrektorin war. Foto: Andreas Schmitt
Am Tag vor ihrem Abschied feilte Roswitha Fischer zuhause in Döringstadt noch an den letzten Passagen ihrer Rede zur Verabschiedung an der Pater-Lunkenbein-Schule, an der sie zuletzt 16 Jahre lang unterrichtete und lange Jahre Konrektorin war.  Foto: Andreas Schmitt
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Roswitha Fischer war mit Leidenschaft Lehrerin. 36 Jahre lang. Seit 2000 an der Lunkenbein-Schule. Nun wurde die Konrektorin emotional verabschiedet.

"Wir", antwortet Roswitha Fischer auf die Frage nach den Höhepunkten ihres Berufslebens. "Wir haben viel erreicht." Am Mittwoch, einen Tag vor ihrer offiziellen Abschiedsfeier als Konrektorin der Pater-Lunkenbein-Schule, erzählt sie in ihrem Zuhause in Döringstadt von tollen Schulfesten und selbst geschriebenen Theaterstücken. Und sie erinnert sich daran, wie sie für "unsere Schulfamilie" eine Lernwerkstatt auf den Weg brachte oder sich um Verbesserungen bei der Einschulung bemühte.

Je länger Roswitha Fischer überlegt, desto mehr Anekdoten und Projekte fallen ihr ein. Kein Wunder, bei 36 Jahren als Lehrerin. 16 davon verbrachte sie in Ebensfeld , wo sie ein prägendes Gesicht der Pater-Lunkenbein-Schule war und wo ihr am Donnerstag ein emotionaler Abschied bereitet wurde.


Von Nürnberg "hier rauf"

Der Reihe nach: Geboren in Bamberg, wuchs Roswitha Fischer in Nürnberg
auf. Trotz vorhandenem Interesse entschied sie sich bewusst gegen ein Französischstudium und für das Lehramt an Grundschulen mit Hauptfach Geschichte und den Nebenfächern Deutsch, Musik und katholische Religion. "Am Gymnasium ist man hauptsächlich der Vermittler von Wissen. Ich aber wollte immer vor allem Erzieher und Pädagoge sein."

Bei Besuchen am Obermain lernte sie ihren Mann Wolfgang, heute Rektor der Herzog-Otto-Mittelschule in Lichtenfels, kennen. Sie zogen nach Döringstadt. Oder wie Roswitha Fischer sagt: "Hier rauf".

1983 begann ihr Referendariat in Staffelstein. Anschließend unterrichtete sie 1987 bis 2000 an der Melchior-Franck-Schule in Coburg. "Das war damals eine Art Brennpunktschule ", erinnert sich die Mutter eines Sohnes (29) und einer Tochter (26).


Herausforderung angenommen

"Es war eine herausfordernde Zeit, die ich aber sehr genossen habe", erinnert sich die Pädagogin. Nach 13 Jahren in der Vestestadt bewarb sie sich 2000 für eine Stelle in Ebensfeld - "um mehr Zeit für die Familie zu haben". Schnell merkte sie, dass dieser Schritt nicht nur privat ein guter war. "Eine tolle Schule", sagt sie rückblickend. Vor allem die Tatsache, dass in Ebensfeld Grund- und Hauptschule an einem Standort zusammengefasst sind, gefiel ihr.

Schnell wurde sie Fachberaterin für Verkehrs- und Sicherheitserziehung sowie Betreuungslehrerin und ab 2006 Konrektorin. Bis Februar 2016 war sie Motor bei Festen, Bindeglied zwischen Schule und Schulamt sowie Ansprechpartner für Eltern und Schüler.

"Ich habe für die Schule gelebt", sagt Roswitha Fischer über ihren Beruf, der erfüllend und anstrengend zugleich gewesen sei. "Sobald man den Fuß über die Schwelle der Eingangstür gesetzt hat, war man ständig ansprechbar." Klassische Pausen habe es nicht gegeben, erinnert sich die 57-Jährige, die es aber immer genossen habe, wenn Schüler mit Problemen zu ihr gekommen seien. "Wir", sagt sie erneut, "wollten sie ja weiterentwickeln."


Schule als Familie

Die Schule - das war ihr wichtig - sollte nicht nur ein Ort des Lernens, sondern auch ein Ort des guten Umgangs sein. "Auch wenn es manchmal schwierige Schüler gab: Jeder hat das Recht, dass man versucht, das Maximum aus ihm herauszuholen", sagt Roswitha Fischer, für die nun aus gesundheitlichen Gründen früher als erhofft ein neuer Lebensabschnitt beginnt.

Klavierspielen, Sprachen lernen, reisen oder einfach mal ein gutes Buch lesen - darauf freut sie sich. Wehmut aber bleibt: "Ich vermisse die Schüler jetzt schon. Die Schule wird immer ein Schatz in meinem Herzen bleiben."
Katja Gagel, die die Schule derzeit kommissarisch leitet, fiel der Abschied bei der Feierstunde am Donnerstag ebenfalls sichtlich schwer: "Ein Tag, den wir alle nicht gewollt haben." Und Bürgermeister Bernhard Storath ergänzte: "Wir sind alle traurig, dass du gehst."


Berührender Abschied

Bei der perfekt inszenierten Feier in der Aula der Schule gab es einige Gänsehautmomente. Die Musikgruppe der Schule intonierte unter anderem die "Ode an die Freude". Rührend war der Abschied von Roswitha Fischers letzter Klasse 6a, die ihrer scheidenden Klassenlehrerin Rosen überreichte. "Jetzt ist die Zeit, um danke zu sagen", rappten die AG Schulspiel und die Klasse 3a. Und spätestens beim abschließenden Lied "What a wonderful world" blieb kaum ein Auge trocken.