Bereits im Jahre 1871 wurde der SPD-Ortsverein in der Schney gegründet. Am Freitag wurde das 145-jährige Vereinsbestehen mit Ehrungen gefeiert.
Die Generalsekretärin der SPD in Bayern, Natascha Kohnen, hielt die Festrede. Vorsitzende Elke Werner betonte: "Wir sind zwar ein alter, aber im Herzen doch jung gebliebener Ortsverein, der seit seiner Gründung immer die tragende Säule unserer Gemeinde war."
Den Schneyer Sozialdemokraten seien in den 145 Jahren ihrer Geschichte Ehrlichkeit, Glaubwürdigkeit und Solidarität immer wichtig gewesen. Die Vorsitzende machte deutlich, dass es nicht immer einfach sei, was von "oben" komme zu vertreten. Auch wenn ihr nicht alles gefalle, was beschlossen werde, es sei immer noch die Partei, die ihr am nächsten sei.
Landtagsabgeordneter Klaus Adelt aus Selbitz brach eine Lanze für seine oberfränkische Heimat: "Ich lebe gerne in Oberfranken und ich bin von den Stärken und Chancen unserer Region überzeugt." Bürgermeister Andreas Hügerich zeigte sich als überzeugter Sozialdemokrat.
145 Jahre SPD
Schney demonstriere gelebte Freiheit und Demokratie. Im Namen des Kreisverbandes gratulierte Vorsitzender Sebastian Müller.
"145 Jahre SPD in Schney - das ist geballte Geschichte: eindrucksvoll, kämpferisch und eine klare Haltung. So wie die SPD sein muss", unterstrich Generalsekretärin Natascha Kohnen in ihrer Festrede. Große Sorgen um die Demokratie machte sie sich angesichts rechtpopulistischer Strömungen. "Wir stehen an einem Scheideweg. Die Gesellschaft wird gespalten", sagte sie. An dieser Weggabelung sollten klare Worte die Richtung vorgeben. "Wir müssen uns verändern, wenn der soziale Zusammenhalt erhalten bleiben soll", forderte die 48-jährige Mutter von zwei Kindern.
Rudi Breunig Ehrenvorsitzender
Zum Ehrenvorsitzenden der Schneyer SPD wurde Rudi Breunig ernannt. Seit 51 Jahren sei er Mitglied in der SPD, betonte Vorsitzende Elke Werner.
22 Jahre habe er den Vorsitz der Schneyer SPD geführt, 20 Jahre gehöre er dem Lichtenfels Stadtrat an. Geehrt wurden auch treue Mitglieder, die immer zur Stelle sind, wenn sie gebraucht werden. Die Vorsitzende nannte Kurt Feil, Horst Hollfelder, Georg Schuster und Edith Trölenberg. Sie hob auch zwei Frauen hervor, deren Männer bis zum Tod die Fahne der SPD hochgehalten hätten: Hildegard Strähnz, deren Mann, Erich Strähnz, letzter Bürgermeister von Schney war und Ute Hohmann, deren Mann ein SPD- Stadt- und Kreisrat mit Leib und Seele gewesen sei.
Bei einem Gespräch mit Journalisten vor dem Ehrungsabend äußerten Lokalpolitiker ihre Sorgen und Nöte gegenüber der SPD-Generalsekretärin Natascha Kohnen und Landtagsabgeordnetem Klaus Adelt. Der Neubau des Klinikums sei zunächst bei der SPD strittig gewesen, da auch die Sanierung möglich war.
"Jetzt sind wir aber alle mit dem Neubau glücklich", betonte Kreisvorsitzender Sebastian Müller. Rudi Breunig forderte Barrierefreiheit in allen Bahnhöfen, nicht nur im Bahnhof Ebensfeld, der im Zuge der ICE-Neubaustrecke saniert werde. Adelt ergänzte, dass es in Bayern nur zwei barrierefreie Bahnhöfe gebe. Bei der Sanierung sollte Barrierefreiheit in die Bauplanung von Anfang an einfließen.
Die Vorsitzende der SPD Schney, Elke Werner, appellierte an die Landespolitiker, die Grundschule in Schney nicht zu schließen. Wegen Schülermangel müssten 1. und 2. Klasse zusammengelegt werden. Der neue Leitung für die Stromversorgung der Bahn, die durch das Gewerbegebiet Schney führe, sollte unter der Erde verlegt werden, damit sie nicht die Bautätigkeit und Erweiterung des Gewerbegebiet behindere, waren sich Elke Werner und Rudi Breunig einig. Zumindest müsse die Leitung an den Rand des Gebiets gedrückt werden.
Auf den Bahnhof in Schney dürfe man nicht verzichten, er werde gut frequentiert, stellte Breunig fest. Die Lokalpolitiker forderten einen IC-Halt in Lichtenfels, wenn der ICE-Halt nach Fertigstellung der Neubaustrecke entfällt.
Gehrt wurden für 25 Jahre Matthias Hybl, Dietmar Kaiser und Michael Wegt, für 40 Jahre Claus-Peter Birnstil, Irene Strähnz-Steiner, Roswitha Fiedler, Wilhelm Gick und für 50 Jahre Anneliese Dorenburg, Irma Müller und Richard Schöpf