Weil die Züge der Deutschen Bahn überfüllt sind, kommt eine Pendlerin aus Redwitz schon seit einer Woche nicht zur Arbeit. "Da ist kein Durchkommen", sagt sie. Schließlich musste die Praktikantin in der Altenpflege Zwangsurlaub nehmen.
Pendlerin wegen 9-Euro-Ticket in Zwangsurlaub: Wegen den aktuell vielerorts überfüllten Zügen der Deutschen Bahn geraten derzeit viele Pendler*innen in Schwierigkeiten. "Das erste Mal habe ich am Dienstag (7. Juni 2022, Anm. d. Red.) Probleme bekommen", erklärt Marie* gegenüber inFranken.de. "Ich wollte früh zur Arbeit fahren und wurde dann vom Schaffner rausgekickt. 'Keine Mitfahrt möglich', hieß es."
Doch dieser Zwischenfall sollte kein Einzelfall bleiben. "So ging es dann weiter. Jeden einzelnen Tag", sagt die Praktikantin. Seit einer Woche stand sie jeden Tag am Bahnhof in Redwitz, um den Zug um 7.02 Uhr nach Kronach zu ihrer Arbeit in einer Klinik zu nehmen. Bis zum Zug um 12.38 Uhr wartete Marie jeden Tag - ohne Erfolg. "Einmal konnte ich mitfahren, wurde dann jedoch in Küps wieder rausgeschmissen", berichtet sie.
Pendlerin aus Redwitz verzweifelt - Zwangsurlaub wegen überfüllten Zügen
"Was man in einer solchen Situation macht? Ich musste stehen bleiben, meinen Arbeitgeber angerufen und bin dann irgendwann wieder nach Hause gegangen, jeden Tag aufs Neue. Da ist einfach kein Durchkommen" Dabei sei sie nicht die einzige, die unter den überfüllten Zügen leide. "Da stehen auch viele andere und meckern. Erst heute hat jemand den Schaffner angebrüllt."
"Weil ich jeden Tag auf die Arbeit wollte, habe ich es auch jeden Tag wieder versucht." Seit Dienstag (7. Juni 2022) habe es die Praktikantin in der Altenpflege kein einziges Mal zu ihrer Arbeitsstelle geschafft. "Wenn man eine Chance auf Übernahme hat, ist das noch doppelt beschissen", ärgert sie sich. "Heute (13. Juni 2022, Anm. d. Red.) wurde entschieden, dass ich Zwangsurlaub nehmen muss."
Eigentlich finde Marie es schön, dass das 9-Euro-Ticket eingeführt wurde. Aber das Chaos sei unerträglich. "Die, die wirklich zur Arbeit müssen, büßen das jetzt. Wir sind die Leittragenden." Alternativen gäbe es nicht, zumindest nicht ohne Auto. "Und weil ich leider keines habe, bleibt mir nun nichts anderes übrig", sagt Marie.
Überfüllte Züge durch 9-Euro-Ticket-Ansturm: Das sagt die Deutsche Bahn
Bei der Deutschen Bahn habe es Marie ebenfalls versucht. "Die können da allerdings auch nichts machen. Der Schaffner habe das Hausrecht und wenn er niemanden mehr in den Zug lässt, ist es so." Laut Aussage der Deutschen Bahn habe man inzwischen rund 6,5 Millionen 9-Euro-Tickets verkauft. "Wir sind aber nicht die einzigen Anbieter im ÖPNV, daher können wir keinen Gesamtwert liefern", erklärt eine Sprecherin.
"Es kommt immer wieder einmal vor, dass ein Zug so voll ist, dass er nicht abfahren darf. Es gibt maximale Auslastungen, die zulässig sind", eine pauschale Aussage hierzu sei jedoch nicht möglich. Könne ein Zug nicht abgefertigt werden, sei es die Aufgabe des Zugpersonals, dafür zu sorgen, dass einzelne Fahrgäste den Zug wieder verlassen. "Unser Zugpersonal haben wir mit Schulungen auf solche Situationen aber vorbereitet", so die Sprecherin.
Wem möchte man so einen riesen Unsinn eigentlich glauben machen??? Wenn ich so etwas lese verliere ich den Glauben an die Menschheit. Ich hoffe ja sie war die Einzige in Oberfranken die wegen des 9€ Tickets eine Woche lang nicht zur Arbeit kam. Also von meinen Kindern wäre das keinem passiert. Und ich weiß auch weshalb, dass hat auch mit Erziehung zu tun. Manche wissen sich halt doch noch zu helfen! Gott sei es gedankt.
#Marie: Komm in den Landkreis Harz. Hier funktioniert das 9 EUR-Ticket wunderbar. Besonders während des Berufsverkehrs. Der startet hier schon zwischen 05:00 - 07:00 Uhr. Mein einer Busfahrer sagte ganz erstaunt, dass zum ersten mal seit 5 Jahren um diese Zeit ein Fahrgast in seinen Bus steigt. Ergo. Im Landkreis Harz sind noch jede Menge Kapazitäten. Und Pflegekräfte werden hier dringenst gesucht.
Nur mal so nebenbei...
Von Redwitz nach Kronach sind es mit dem Zug grad mal 10 Minuten. Dazwischen liegen dann noch 2 Haltestellen.
Die Entfernung mit dem Pkw oder Fahrrad liegt bei ca. 13km. Also durchaus machbar. Was soll das Gejammere?
Das hat alles schon lange nichts mehr mit gesunden Menschenverstand zu tun.
Gebt doch mal einer anderen Partei eine Chance zum regieren.
Ach ja, die sind ja angeblich alle rechtsradikal.
Lächerlich.
gut gedacht ist nicht immer gutgemacht .
Das gleiche Drama gab es doch auch schon beim Wochenendticket vor Jahren ,
da waren auch die Züge sehr voll und nix ging mehr .
Einfach 1 oder 2 Wagons mehr anhängen ?
So haben jetzt die Pendler , Reisenden ,Zugpersonal ect . die A-karte.
Den Politikern kann es egal sein , die lassen sich fahren oder fliegen .