Nach dem frühen Tor von Mats Hummels wurde das Publik Viewing zu einer einer Durchhalte- Veranstaltung. Erst gegen Ende wurde die deutschen Fans wieder aufgerüttelt.
Die frühe Führung ging fast unter: Auf der Leinwand auf dem Lichtenfelser Marktplatz lag das Tor der Franzosen im Dunkeln. "Ich kann nichts für die Lichtverhältnisse in den brasilianischen Stadien", meint der Lichtenfelser Bürgermeister Andreas Hügerich und lacht. Denn nebenan auf dem Fernseher der Gaststätte ist das Bild auch nicht viel besser. Hügerich trat mit der Nummer 7 an, der Nummer von Schweinsteiger: "Der schießt das 2:1" Den Gefallen tat ihm der Fußballer nicht, in der zweiten Hälfte sah er sogar gelb. Aber was soll es: Die Fans in Lichtenfels und Bad Staffelstein konnten den Auftritt der Nationalmannschaft im Viertelfinale eher als Public Waiting betrachten. Denn Frankreich kam immer wieder zu Schüssen auf das deutsche Tor, die Fans gaben sich gelassen, mehrmals gab es etwas Applaus für Torwart Manuel Neuer.
Doch die Fussballfreunde schienen Vertrauen zu haben: In den Gesichtern las man eher etwas Ermattung durch die Hitze als Sorge. Am Schluss, als das Speil noch einmal hektisch wurde, spürte man die Unruhe auch vor dem Bildschirm. Rund 800 Menschen kamen in Lichtenfels zusammen, vor dem Formula Inn in Bad Staffelstein waren es kaum weniger. Hier war die Übertragung heller, wirkte aber durch den LED-Bildschirm etwas pixeliger. Dort gab sich Stadtrat Udo Möhrstedt zufrieden und betrachtete das Spiel ergebnisorientiert: "Das war doch gut, auch die Franzosen haben gut gespielt." Sein Stadtratskollege Ottmar Kerner meinte: "Vom Ergebnis her ist das prima, aber es war kein besonders schönes Spiel." Stadtrat Frank Rubner sah es in Lichtenfels pragmatisch: "Die nächsten Spiele finden später statt, dann sind auch die Lichtverhältnisse besser."