Pilgern ist wie Beten mit den Füßen: Unterwegs auf dem Jakobsweg am Obermain

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Äbtissin Maria Mechthild Thürmer leitet die Benediktinerinnenabtei Maria Frieden in Kirchschletten. In der dortigen Pilgerherberge finden Gäste Ruhe und Einkehr. Es gibt Übernachtungsmöglichkeiten und Verpflegung. Foto: Barbara Herbst
Äbtissin Maria Mechthild Thürmer  leitet  die Benediktinerinnenabtei Maria Frieden in Kirchschletten. In der dortigen Pilgerherberge finden Gäste Ruhe und Einkehr.  Es gibt Übernachtungsmöglichkeiten und  Verpflegung. Foto: Barbara Herbst
Äbtissin Mechthild begrüßt die Pilger persönlich. Foto: Barbara Herbst
Äbtissin Mechthild begrüßt die Pilger persönlich. Foto: Barbara Herbst
 
Die Abtei Maria Frieden in Kirchschletten liegt am Jakobsweg. Foto: Barbara Herbst
Die Abtei Maria Frieden in Kirchschletten liegt am Jakobsweg. Foto: Barbara Herbst
 
An der Jakobskirche in Prächting. Foto: Barbara Herbst
An der Jakobskirche in Prächting. Foto: Barbara Herbst
 
Staffelberg mit Adelgundiskapelle. Foto: Barbara Herbst
Staffelberg mit Adelgundiskapelle. Foto: Barbara Herbst
 

Der berühmte Jakobsweg verläuft auch durch Franken. Ein Teilstück führt durch den Gottesgarten am Obermain zwischen Vierzehnheiligen und Zapfendorf.

Der Jakobsweg sind eigentlich eine Vielzahl verschiedener Wege durch ganz Europa, die alle Santiago de Compostela in Galicien zum Ziel haben. Sternförmig laufen sie auf die Stadt in Nordspanien zu, in der die Grabstätte des Heiligen Jakobus vermutet wird. Der Jakobsweg zählt zu den beliebtesten Pilgerstraßen in Europa.

Pilgern in Franken

Auch in Franken verlaufen unterschiedliche Abschnitte des Weges. Für die Serie "Franken wandert" der Tageszeitung haben wir uns auf eine Pilgertour von Vierzehnheiligen in die Abtei Maria Frieden in Kirchschletten gemacht (23 km). Die Tour liegt auf dem Teilstück, das vom thüringischen Almerswind über Coburg zunächst nach Lichtenfels führt (41 Kilometer gesamt), durch den "Gottesgarten am Obermain" nach Bamberg (50,5 km), dann nach Forchheim (35 km) und Nürnberg (47 km). Von hier geht's auf dem Jakobsweg in Richtung Ulm weiter.

Pilgern im Mittelalter

"Peregrinatio" - Pilgerschaft nannte der Dichter Dante einst diesen Menschenstrom, der dem Lauf der Sonne und der Gestirne folgte. Mit dem Ankommen war für den mittelalterlichen Menschen die Erdenpilgerschaft beendet, das Ziel des Unterwegsseins zu Gott erreicht. Symbolisiert wurde das durch das Ankommen am Zielort Santiago de Compostela, das nach wenigen weiteren Kilometern am Cap Finisterre das Ende der damals bekannten Welt bedeutete.

Pilgerstempel und Panoramablick

Die Etappe in Franken wartet mit einigen Besonderheiten auf: Einen Pilgerstempel gibt's beispielsweise in Prächting und einen wunderschönen Panoramablick auf dem Staffelberg.

Was Pilgern vom Wandern unterscheidet, was wir auf der Strecke erlebt und gesehen haben, wo Sehenswürdigkeiten und Naturschönheiten zu finden sind, wo man gut einkehren kann und wie herzlich der Empfang durch Äbtissin Maria Mechthild Thürmer im Kloster Kirchschletten ausfällt - all das heben wir bei der Tour mit drei erfahrenen fränkischen Pilgern erlebt: Pilgerführer Dieter Sawinsky hat 2006 den Pilgerstammtisch St. Jakobus Schlammersdorf (Landkreis Forchheim) gegründet, Ulrike Wilke ist Pilgerbegleiterin und Susanne Maaß, die dritte im Bunde, genießt einfach die spirituelle Seite des Unterwegsseins.

Eine Reportage der Wanderung samt digitaler Karte und GPX-Track finden Sie hier (für Abonnenten kostenlos).

Noch bis 30. Mai erfahren Sie weitere Geheimtipps, Routenbeschreibungen und alles rund um Tiere, Pflanzen und andere spannende Entdeckungen am Wegesrand - in der großen Serie "Franken wandert" in Ihrer Heimatzeitung.