Eine prekäre Situation ist durch die Aufnahme von über 200 Personen an Bord der "Sea-Eye" vor Afrika entstanden. Den Helfern gehört eine Ebensfelderin an.
Das Osterwochenende endete für viele Flüchtende im Mittelmeer tödlich. Private Rettungsorganisationen - darunter auch die "Sea-Eye" - kämpften Tag und Nacht und am Rande ihrer Kapazitäten um die Rettung der Schiffbrüchigen und konnten schätzungsweise 1200 Menschen in Sicherheit bringen; für etwa zehn kam jede Hilfe zu spät. An Bord des Hilfsschiffes "Sea-Eye", gestern etwa 24 Seemeilen vor der afrikanischen Küste, befindet sich auch
die Ebensfelderin Petra Oeckler. Die Lehrerin war, wie berichtet, am 5. April zu einem Hilfseinsatz während der Osterferien Richtung Malta aufgebrochen. Ihre Familie hatte am Sonntag Kontakt zu ihr. Sie wird am kommenden Sonntag zurückerwartet.
Boote teilweise gekentert
Seit mehr als 24 Stunden befinden sich rund 210 Flüchtende dicht an dicht gedrängt an Bord der "Sea-Eye", schutzlos dem Wind, den Wellen und der Kälte ausgesetzt. Die Mission 3 von "Sea-Eye" musste die Menschen an Bord nehmen, weil ihre Boote schwimmunfähig und teilweise gekentert waren. Auch aufgrund des hohen Wellengangs blieb keine andere Möglichkeit, die Menschen vor dem Ertrinken zu retten. Am Ostermontagmorgen hatte die Crew schließlich ein "Mayday" abgesetzt, nachdem nach einer zweifach missglückten Verabredung zur Evakuierung die humanitäre Situation an Bord zu eskalieren drohte. Das Sprechfunk-Notzeichen "Mayday" zeigt einen Seenotfall an und leitet die Seenotmeldung ein. Seenotfall bedeutet, dass ein Wasserfahrzeug auf See in Not oder eine Person in Lebensgefahr ist und sofortige Hilfe benötigt. Erste Agenturmeldungen vom Ostersonntag, wonach die "Sea-Eye" wegen eines Maschinenschadens manövrierunfähig sei, wurden von der Hilfsorganisation als nicht korrekt bezeichnet.
Unterstützung angekündigt
"Das Schiff ist einsatzfähig. Die prekäre Situation ist aufgrund der humanitären Zustände an Bord entstanden", so die Richtigstellung. Am Montagnachmittag wurde berichtet, die "Sea-Eye" befände sich im Geleit des Tankers "La Donna" sowie des Küstenwachenschiffs CP 920. In deren Windschatten sollte in den folgenden Stunden die Bergung der Migranten stattfinden. Zwei kleinere Schiffe der italienischen Küstenwache sind aus Lampedusa zugesagt, um die Menschen aufzunehmen.
Im vergangenen Jahr hat "Sea-Eye" 5568 Menschen aus Seenot gerettet. Der Verein "Sea-Eye e.V." wurde im Jahr 2015 von dem Regensburger Unternehmer Michael Buschheuer gegründet.
red
Das Aufbringen der Menschen ca. 44 Kilometer von der libyschen Küsten entfernt (das entspricht der Hoheitszone, sprich 12-Meilen-Zoone sowie der 12-Meilen-Anschlußzone) spielt doch den Schleppern in die Hände. Diese wissen ganz genau, dass nach den offiziellen 44 Kilometer überall Rettungsboote patrouillieren, um die Migranten aufzunehmen.
Ich empfehle, in bild.international das Interview des libyschen Ministers nachzulesen, der gerade diese Praxis Europas verurteilt, die diesem Schleppertum Vorschub leistet und immer mehr Migranten dazu veranlasst, ihre Länder zu verlassen
http://www.bild.de/politik/ausland/libyen-krise/number-of-refugees-rises-dramatically-51151896.bild.html?utm_source=dlvr.it&utm_medium=twitter
There are discussions about bringing people, who were saved in the Mediterranean, directly back to Libya. What do you think about this?
Sarraj: “That is out of the question! The vast majority of refugees taking off from Libya are not Libyans. Europe must therefore handle the repatriation of these people to their home countries. For this the European and international community will have to put pressure on Libya’s southern neighbouring countries. If this repatriation were actually to happen, people would rethink whether they wanted to go to Europe or not. It is also important to discuss what the efforts of the many rescue organisations off Libya’s coast have led to. Of course, many refugees know that these boats exist. They are their destination, because they can safely complete their journey to Europe once they have reached one of them. Since the boats are provided by Europe, Europe must also discuss this point.”
Mit anderen Worten, die Migranten wissen genau, dass es diese Boote gibt, es sind ihre Ziele, da sie dann sicher weiter nach Europa reisen können.
Es wäre viel wichtiger, den Leuten eine Perspektive im eigenen Land zu bieten, hier ist die Weltgemeinschaft gefragt .