Optimismus für das Jahresende

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Bereit für das Weihnachtsgeschäft: In den Geschäften haben sich die erstem Weihnachtsmänner eingefunden, auch im Online-Handel bei Baur ziehen die Umsätze an. Foto: Ronald Rinklef
Bereit für das Weihnachtsgeschäft: In den Geschäften haben sich die erstem Weihnachtsmänner eingefunden, auch im Online-Handel bei Baur ziehen die Umsätze an. Foto: Ronald Rinklef
Blick auf die Liegenschaften von Baur in Weismain. Aktuell arbeiten in der Gruppe fast 4400 Beschäftigte.
Blick auf die Liegenschaften von Baur in Weismain. Aktuell arbeiten in der Gruppe fast 4400 Beschäftigte.
 
Patrick Boos, Vorsitzender der Geschäftsführung Fotos: Baur
Patrick Boos, Vorsitzender der Geschäftsführung Fotos: Baur
 
Baur rechnet mit einem Umsatz nach Plan im Weihnachtsgeschäft.
Baur rechnet mit einem Umsatz nach Plan im Weihnachtsgeschäft.
 

Baur kam bislang sehr gut durch die wirtschaftlich schwierigen Corona-Zeiten, verzeichnete sogar Umsatzzuwächse.

Der mit Abstand größte Arbeitgeber im Landkreis Lichtenfels kommt gut durch die wirtschaftlich unsicheren Zeiten in der Corona-Pandemie. Schon das Halbjahresergebnis fiel gut aus. Mit den Umsätzen in den Monaten September und Oktober ist man in der Zentrale in Weismain auch sehr zufrieden. Doch wie geht man den Rest des Jahres an? Wir sprachen mit Patrick Boos, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der Baur-Gruppe, über den Ausblick zum Weihnachtsgeschäft und seine Einschätzung der Lage.

Wann beginnt das Weihnachtsgeschäft für Baur auf Kundenseite?

Patrick Boos: Das Weihnachtsgeschäft beginnt bei uns im Grunde genau jetzt: Ende Oktober, Anfang November und dauert bis Mitte Dezember. Das ist die Hochphase. Denn erfahrungsgemäß wird in den Tagen vor Weihnachten nicht mehr so viel bestellt wie in den Wochen zuvor.

Wann fängt man mit den Planungen intern an?

Sehr früh und zwar unmittelbar nach den Weihnachtsferien. Der Startschuss für die Planungen zum aktuellen Weihnachtsgeschäft fiel also im Januar 2020.

Gibt es in diesem Jahr ein bestimmtes Motto oder nimmt man einen bestimmten Trend auf?

Ja. Weihnachten bei Baur steht in diesem Jahr unter dem Motto "Happy Holiday - mach Dir Dein Zuhause schön". Wir haben einige Trends identifiziert, die wir in unserem Online-Shop baur.de und in der Kundenkommunikation ausspielen werden.

Was hat sich durch die Corona-Situation in der Kundenansprache verändert?

In der Kundenansprache haben wir den Bezug zu Corona doch erheblich reduziert. Das hat einen genauso handfesten wie auch nachvollziehbaren Grund. Unser Kundinnen haben uns signalisiert, dass sie sich nicht auch noch beim Shoppen mit Corona auseinander setzen wollen.

Was hat man aus der ersten Welle an Erfahrungen mitgenommen, intern und extern, die jetzt im Winter zum Tragen kommen?

Eine tolle Mannschaftsleistung, Schnelligkeit, Flexibilität und strikte Ausrichtung auf die Bedürfnisse unserer Kunden waren das Erfolgsrezept im bisherigen Verlauf des Geschäftsjahres, das ja fast zeitgleich mit dem Aufflammen der Pandemie startete.

Und Kundenbedürfnisse können schnell wechseln, entsprechend rasch müssen wir Maßnahmen ergreifen. Deutlich schneller als noch vor Corona. Wir haben teilweise innerhalb von 24 Stunden Veränderungen besprochen, geplant und umgesetzt.

Wenn beispielsweise Homeoffice ein Thema war, das die Kundinnen und Kunden beschäftigte, haben wir am nächsten Tag eine neue Rubrik "Home Office" im Online-Shop eingerichtet und parallel dazu einen passenden Newsletter verschickt.

Das ist gerade das Besondere am Online-Handel. Wenn - wie bei uns - versierte Profis im Unternehmen zusammenarbeiten, kann man unglaublich schnell reagieren und agieren und erfolgswirksame Vertriebsmaßnahmen auf den Weg bringen. Das ist uns in den vergangenen Monaten sehr gut gelungen.

Wagt man schon eine Umsatzprognose für das Weihnachtsgeschäft?

Es bleibt bei den Unsicherheiten und Unwägbarkeiten, wie sich die Pandemie weiterentwickeln wird.

Sollte sich die Lage im Land nicht dramatisch eintrüben und auf die Verbraucherstimmung durchschlagen, gehen wir schon davon aus, dass wir unsere Umsatzpläne auch im Weihnachtsgeschäft erreichen oder sogar übertreffen werden.

Zahlen zu Baur:

Der Umsatz des Baur-Unternehmensverbundes ist in der ersten Hälfte des laufenden Geschäftsjahres 2020/21, das Ende Februar begann, deutlich gestiegen. Er lag zwischen März und August bei 464 Millionen Euro, zwölf Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum (414 Millionen Euro). Damit bewegt man sich über Plan.

Der Gewinn ist ebenfalls gestiegen, Baur machte dazu keine konkreten Angaben. Man habe weiter an Ertragsstärke gewonnen, heißt es.

Der Onlineshop von Baur (www.baur.de) verzeichnete in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres rund 50 Millionen Besuche, das ist mit einem Plus von 50 Prozent ein neuer Rekord.

Mehr Mitarbeiter beschäftigt Baur außerdem noch. Die Zahl in allen Unternehmungen der Gruppe stieg um 128 auf 4391 Personen. Die Dienstleistungssparte investierte einen zweistelligen Millionenbetrag. kdm