Bad Staffelsteins prominentestes Bauvorhaben entsteht im Süden der Stadt auf dem ehemaligen Areal einer Gaststätte. In wenigen Monaten ist es bezugsfertig.
Im März werden die ersten Bewohner einziehen. So sieht es der Zeitplan vor. Dann wird auf der Insel wieder Leben einkehren. Insel - das war der Name der ehemaligen Gaststätte, die auf dem Grundstück stand. Der Name ist geblieben.
Seit September 2017 entsteht ein Neubau, vier von der Grundfläche her quadratische Häuser mit Wohnungen auf drei Etagen und einem Doppelgiebel, dazwischen steht ein länglicher, kleiner Bau.
Das Projekt wird in der Stadt durchaus diskutiert. Die Sensibilität in dem Bereich ist seit der Zeit angewachsen, seit dem in der St. Veit-Straße ein massiges Mehrfamilienhaus entstand. Auch in der Eremitenstraße gab es im Bauausschuss eine längere Diskussion - und einige Planänderungen, bis die dortigen Mehrfamilienhäuser angegangen werden konnten. Jetzt steht ein weiteres Baugebiet im Fokus: ein etwa 30 000 Quadratmeter großes Areal in der Auwaldsiedlung, das die Lumoprojekt GmbH, hinter der der Lichtenfelser Architekt Johannes Morhard und sein Berliner Studienkollege Alexander Lusin stehen, angehen möchte - mit 15 Doppelhäusern und zehn Mehrfamilienhäusern in modernem Baustil. Dagegen wenden sich Bad Staffelsteiner Einwohner in einer Unterschriftenaktion. Es ist das erste Mal, dass in der Form Kritik geäußert wird. Entstehen in der Stadt Bauten, die sich nicht einfügen ins Bekannte und am Ende nur teuer sind?
Der Bad Staffelsteiner Makler Peter Schlund, der das Vorhaben auf der Insel angeschoben hat, beschreibt, wie man vorgegangen ist - und vor allem, wer sich bisher dazu entschieden hat, auf dem Insel-Areal eine neue Heimat zu finden.
"Es fing damit an, dass mich die ehemaligen Eigentümer beauftragten, einen neuen Pächter für die leerstehende Gastwirtschaft zu finden." Doch das gestaltete sich schwierig, es standen in dem nicht sehr gepflegten Altbau einige Investitionen an. Es zeichnete sich ab, dass das keine Lösung sein würde. Also machte man sich auf die Suche nach einem Investor und fand ihn in der polnischen Nova GmbH, die in Deutschland ein Projekt zum Vorzeigen umsetze wollte.
"Deutschland ist ein stabiler Markt und deshalb für uns interessant", sagt Darek Oles, der das Projekt vor Ort betreut. Dafür wurde eigens eine Gesellschaft in Sonnefeld gegründet, die hier auch Steuern zahle. Etwa 60 Bauarbeiter seien auf dem Gelände tätig, davon würden deutsche Firmen, die vor allem mit Ausbauarbeiten befasst seien, die Hälfte stellen. "Im Prinzip haben wir nur den Rohbau errichtet."
Zunächst waren für den Bau Flachdächer vorgesehen, nach Gesprächen fand man mit dem Doppelgiebel eine Lösung, die optisch auch bei den Stadträten im Bauausschuss Anklang gefunden habe, blickt Peter Schlund zurück. Damit greife man auch eine fränkische Bauweise auf.