Neues Leben auf altem Gelände mitten in Weismain

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Die Dietz-Baugesellschaft erhält die Genehmigung zur Errichtungen eines Wohn- und Geschäftsgebäudes auf dem Gelände der ehemaligen Dietz-Bräu am Oberen Tor. Der Abriss ist für Januar/Februar geplant, unmittelbar danach soll mit dem Neubau begonnen werden. Foto: Stefan Lutter
Die Dietz-Baugesellschaft erhält die Genehmigung zur Errichtungen eines Wohn- und Geschäftsgebäudes auf dem Gelände der ehemaligen Dietz-Bräu am Oberen Tor. Der Abriss ist für Januar/Februar geplant, unmittelbar danach soll mit dem Neubau begonnen werden. Foto: Stefan Lutter

Der Stadtrat Weismain legt einem ehrgeizigen Vorhaben der Dietz-Baugesellschaft keine Steine in den Weg. Dem Antrag, auf dem Gelände der früheren Dietz-Bräu am Oberen Tor den Bau von 18 Wohn- und drei Gewerbeeinheiten zu errichten, stimmten die Räte am Montagabend einstimmig zu.

Bürgermeister Udo Dauer (CSU) verwies auf einen Empfehlungsbeschluss des Bauausschusses. In dessen Oktober-Sitzung hatte Geschäftsführer Andreas Dietz das Vorhaben auf dem rund 2000 Quadratmeter großen Areal der seit etwa 15 Jahren ungenutzten Brauerei detailliert erläutert. Seinen Angaben zufolge soll der Abriss im Januar/Februar erfolgen, so dass im März oder April mit dem Neubau begonnen werden könnte.

Barrierefreie Wohnungen

Das künftige Gebäude soll Platz für seniorengerechte und barrierefreie Wohnungen sowie Gastronomie und Gewerbe bieten. Erhalten beziehungsweise freigelegt werden soll die Stadtmauer entlang des Mühlwegs. Ebenfalls unangetastet bleibe die historische Brauerei-Fassade neben dem Oberen Tor.
Da die Stadträte gut informiert waren, entstand keine große Debatte über das Projekt.
Auf Nachfrage von Gabi Huber (GUB) erklärte Bürgermeister Dauer, dass alle derzeit erforderlichen Unterschriften der Anlieger vorliegen. Matthias Müller (CSU) wies darauf hin, die Brandschutzstelle in die Planungen einzubeziehen, was Udo Dauer zufolge ohnehin im Zuge des Genehmigungsverfahrens erfolgen werde.
Zum Abschluss brachte der Stadtrat die Planungen für die Errichtung einer Urnenanlage auf dem städtischen Friedhof. Über die Gestaltung - sechs bis acht Stelen aus Kösseiner Granit - hatte sich das Gremium bereits im Oktober geeinigt. Über den Standort hatten die Räte außerdem am vergangenen Wochenende bei einer Klausurtagung beraten. Dabei wurde beschlossen, dass der ursprünglich vorgesehene Bereich im "neuen Friedhof" (im Abstand von rund einem Meter neben der dortigen Gruft) am besten für die Massivstein-Urnenanlage geeignet sei - aufgrund der Erweiterbarkeit und Form der 15 Meter langen Wiese.
Laut Bürgermeister Dauer wurden bei dem Ortstermin mit den Firmen Deuerling, Kunstmann und Lenke auch zwei neue Festlegungen getroffen, um den Friedhof aufzuwerten: Ein alter Maschendrahtzaun wird entfernt; gefährdende Bäume werden durch Ersatzpflanzungen ersetzt. Wie aus nichtöffentlicher Sitzung bekannt wurde, erhält die Firma Deuerling den Zuschlag für die Errichtung der Urnenanlage (Kosten: 10 472 Euro).

Kein Baumfällen an Waldbühne

Nach Prüfung der vorgetragenen Bedenken und Anregungen stellte der Stadtrat die elfte Änderung des Flächennutzungsplans fest (Gegenstimme: Jasmin Schardt, Grüne/Offene Liste), der den Bereich "Fürstenweg-Waldbühne" betrifft. Bekanntlich ist in der Nähe des früheren Waldhotels die Errichtung von zwei bis drei Wohnhäusern und einem Freilichttheater vorgesehen.
Bis Ende Oktober gingen keine Anregungen seitens der Bürger ein. Neben zwei weiteren Fachstellen äußerte sich auch der Bund Naturschutz, woraufhin der Bürgermeister erläuterte, dass Parkplätze wasserdurchlässig hergestellt und der angrenzende Baumbestand nicht gefällt werden, sondern sogar als Kulisse dienen solle. Lediglich einzelne gefährdende oder schadhafte Bäume würden entfernt. Das FFH-Gebiet beginnt erst in mindestens 400 Metern Entfernung.