Neuer Chefkoch erntet viele Lorbeeren

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Am Herd fühlt sich der neue Vorsitzende der Lichtenfelser Hobbyköche, Edmund Zeulner (rechts), sichtlich wohler als als Redner vor versammelter Mannschaft. Fotos: Klaus Gagel
Am Herd fühlt sich der neue Vorsitzende der Lichtenfelser Hobbyköche, Edmund Zeulner (rechts), sichtlich wohler als als Redner vor versammelter Mannschaft. Fotos: Klaus Gagel
Extrem aufwändig war die Herstellung des Nachtisches.
Extrem aufwändig war die Herstellung des Nachtisches.
 
Anerkennenden Applaus für Edmund Zeulner (Dritter von links) gab es nicht nur von der "Korbstadt-Waafn" Katharina Braune, sondern auch von seinen Mitstreitern.
Anerkennenden Applaus für Edmund Zeulner (Dritter von links) gab es nicht nur von der "Korbstadt-Waafn" Katharina Braune, sondern auch von seinen Mitstreitern.
 
Filet vom Wildschwein mit Sellerie-Birnen-Püree, Steinpilzen und Thymiankürbis
Filet vom Wildschwein mit Sellerie-Birnen-Püree, Steinpilzen und Thymiankürbis
 
Mohnmousse an Backpflaumen in Cassis
Mohnmousse an Backpflaumen in Cassis
 

Der neue Vorsitzende der Lichtenfelser Hobbyköche, Edmund Zeulner, gab bei der Zubereitung eines Weihnachtsmenüs in der Reundorfer Maintalhalle eine erste Kostprobe seines Könnens. "Filet vom Wildschwein" bildete den Höhepunkt der vier Gänge.

Edmund Zeulner heißt der neue Vorsitzende der Lichtenfelser Hobbyköche. Der Wechsel an der Spitze war nötig geworden, nachdem der langjährige Vorsitzende, Hans Paul Dinkel, wegen seiner schweren Krankheit Mitte des Jahres darum gebeten hatte, die Hobbyköche möchten sich doch nach einem neuen Vorsitzenden umsehen. Eine erste Probe seines Könnens gab der neue Maitre de Cuisine beim Weihnachtsmenü der Hobbyköche in der Reundorfer Maintalhalle.
Lob von allen Seiten gab es auch von Edmund Zeulners Mitstreitern, die ihn bei der Zubereitung des Vier-Gänge-Menüs tatkräftig unterstützten. "Wir sind froh, das wir mit Edmund einen Vorstand gefunden haben, der wirklich kochen kann", lobt Edwin Trölenberg den neuen Küchenchef.
Dessen Kompetenzen am Herd sind unbestritten, auch wenn der neue Chefkoch, wie er gern selbst einräumt, sich nicht an der Eloquenz seines Vorgängers Hans Paul Dinkel messen lassen will.
Doch die Gaumenfreuden sprechen für ihn, und nicht von ungefähr schwärmt die "Korbstadt-Waafn" Katharina Braune von einer wahren "Geschmacksexplosion", die sie an diesem Abend erleben durfte.
Ganz bewusst hat der Neue zum Einstieg auf ein Vier-Gänge-Menü gesetzt, im Gegensatz zum bisherigen Gala-Menü mit sieben, teilweise sogar mit zehn Gängen. Das "kleine Schwarze" unter den Küchenkreationen bricht auch mit dem traditionellen Gänse-Essen zur Weihnachtszeit. "Filet vom Wildschwein" steht als Höhepunkt auf der liebevoll gestalteten Speisekarte. Wild aus heimischen Wäldern also - das leckere Stück hat noch vor wenigen Tagen im Banzer Wald gelebt.
Doch zum Einstieg in die Gaumenfreuden gibt es zunächst einmal Crepes-Taschen, gefüllt mit Pfirsich-Pilzgemüse. Das Auge isst mit, und so sind die dünnwandigen Eierkuchen kunstvoll zu einem kleinen Säckchen geformt, wobei die ungewöhnliche Füllung von Pilzen und kleinen Pfirsichstückchen dem Ganzen einen interessanten kulinarischen Kontrast verleiht.

Filets wie aus dem Bilderbuch

Den Anklang an Wald und Herbst spürt man auch bei der darauf folgenden Schwarzwurzel-Cremesuppe mit Vanille-Pilzen. Das Aroma des fremdländischen Gewürzes hält sich dabei dezent im Hintergrund, während die feine Cremesuppe auf der Zunge zergeht.
Und dann der Hauptgang! Es sind Filets wie aus dem Bilderbuch, die da dicht nebeneinander in der großen Pfanne kurz und kräftig angebraten werden, um dann in aller Ruhe durchzugaren. Das Ergebnis präsentiert sich in dunkelrosa Scheiben mit zartbrauner Kruste, auf dem Teller liebevoll angerichtet neben einem Sellerie-Birnen-Püree, dekoriert mit Steinpilzen und Thymiankürbis. So vollmundig wie das klingt, schmeckt es auch, und je nach Gusto umspült ein dunkler Merlot, ein heller Bacchus oder ein roter Vino Nobile di Montepulciano den Gaumengenuss.

Riesenaufwand für den Nachtisch

Eine Steigerung scheint da kaum noch möglich - wäre da nicht das Gesamtkunstwerk, das die Lichtenfelser Hobbyköche ihren Damen und den Ehrengästen als krönenden Abschluss servieren. Es dauert einige Zeit bis es soweit ist, denn die Vorbereitungen sind etwas für Feinmechaniker unter den Kochkünstlern. Es ist ein Wahnsinnsaufwand für einen Nachtisch, wie ihn selbst Sterneköche nur selten betreiben: Aus mehreren konzentrischen Ringen wird die Mohnmousse aufgebaut, dekoriert mit Backpflaumen in Cassis. Geschmückt werden die Mohnmousse-Nocken und die marinierten Backpflaumen mit Orangenschalen-Streifen und fein gehackten Pistazien locker über den Puderzucker-Rand gestreut. Wie eine bunte Inka-Sonne kommt die Kreation daher, fast zu schade, um sie mit dem Löffel zu zerstören, wäre da nicht der himmlische Geschmack zum Abschluss eines rundum gelungenen Weihnachtsmenüs.
"Da kommt noch was", verspricht auch die "Korbstadt-Waafn", die ihren Gaumengenuss in einem ihrer nächsten Beiträge nochmals auskosten will. Man darf sich schon jetzt ebenso darauf freuen, wie auch auf die kommenden Kreationen der Lichtenfelser Hobbyköche, für die das zurückliegende Jahr kein leichtes war.