Neue Stromtrasse elektrisiert in Redwitz alle

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Die Tennet-Mitarbeiter Max Fröhlich (links) und Alexander Chambour zeigen die neue Vogelschutzmarkierung. Fotos: Andreas Welz
Die Tennet-Mitarbeiter Max Fröhlich (links) und Alexander Chambour zeigen die neue Vogelschutzmarkierung. Fotos: Andreas Welz
Die Pläne für die neue Stromleitung stießen auf großes Interesse in der Bevölkerung.
Die Pläne für die neue Stromleitung stießen auf großes Interesse in der Bevölkerung.
 

Ein Informationsabend der Betreiberfirma Tennet in Redwitz wurde von der Bevölkerung sehr gut angenommen. Um vor allem große Vögel zu schützen, wurde ein Markierungssystem entwickelt.

Die Unterlagen für das Raumordnungsverfahren des Ostbayernrings wurden am Mittwoch im Saal des Arbeiter-Wohlfahrt-Seniorenheims in Redwitz von der Tennet vorgestellt. Es geht um die 390-Kilovolt-Leitungstrasse von Redwitz-Mechlenreuth-Etzenricht nach Schwandorf. Die 185 Kilometer lange Hochspannungsleitung übernimmt nach der Abschaltung der Kraftwerke Grafenrheinfeld, Arzberg, Schwandorf und Pleinting den Transport regenerativer Energien und über das nachgelagerte 110-kV-Verteilernetz die Versorgung von Oberfranken und der Oberpfalz.


Versorgungssicherheit

Von der Projektkommunikation des Netzbetreibers machte Max Fröhlich deutlich: "Durch die zunehmende Einspeisung regenerativer Energien gerät der Ostbayernring regelmäßig an seine Kapazitätsgrenzen.
Um die erforderliche Netzstabilität zu gewährleisten, sind daher immer häufiger regulierende Eingriffe in das Stromnetz nötig." Damit Tennet die Versorgungssicherheit für die gesamte Region Oberfranken und die Oberpfalz auch zukünftig sicherstellen kann, müssten die Transportkapazitäten des Ostbayernrings erhöht werden. Dies mache eine Netzverstärkung vom bestehenden 380-kV-System und des220-kV-Systems auf zwei kV-Systeme erforderlich.
Bürgerreferentin Ina-Isabelle Haffke machte deutlich, warum eine Ertüchtigung der bestehenden Leitung nicht möglich sei: "Die Netzoptimierung auf dem Ostbayernring ist ausgeschöpft. Die Steigerung der Übertragungskapazität ist nur mithilfe einer neuen Leitung umzusetzen", sagte sie. Die aktuellen Masttypen erlaubten aufgrund ihrer technischen Voraussetzungen und ihres Alters statisch keine Spannungsumstellung mit zusätzlichen Leiterseilen.


Vier Gemeinden betroffen

Zudem müsse die Leitung bei einem Ausbau der bestehenden Systeme während der Ertüchtigungsphase vom Netz genommen werden. "Dies ist aufgrund ihrer zentralen Versorgungsfunktion für die Region Oberfranken und die Oberpfalz nicht möglich", unterstrich die Tennet-Mitarbeiterin . Die betroffenen Gemeinden im Landkreis Lichtenfels sind Redwitz, Hochstadt, Marktzeuln und Burgkunstadt.


So sieht der Zeitplan aus

Das Raumordnungsverfahren wird bis 2016 durchgeführt. Hierbei werden Trassenkorridore geprüft und für das nachfolgende Planfeststellungverfahren festgelegt. Die in ihren Belangen berührten Träger öffentlicher Belange, also die Kommunen, werden beteiligt. Von 2016 bis 2018 erfolgt das Planfeststellungsverfahren. In einem Beschluss wird der genaue Trassenverlauf festgelegt. 2018 ist der geplante Baubeginn und 2020 die Inbetriebnahme. Von 2020 bis 2021 erfolgt der Rückbau des bestehenden Systems.
Dass auch dem Vogelschutz Rechnung getragen wird, wurde an einem Detail sichtbar, den die Tennet-Leute mitgebracht hatten: eine Vogelschutzmarkierung. Einige größere Vogelarten, darunter Störche, Kraniche, Gänse und Schwäne, kollidieren besonders häufig mit Stromleitungen, weil sie die relativ dünnen Erdungsseile auf der obersten Ebene der Freileitungen schlecht wahrnehmen können. Um die Vögel in Zukunft besser zu schützen, wurde eine bewegliche Markierung entwickelt, die an das oberste Seil montiert wird. Es handelt sich um etwa 50 Zentimeter lange schwarz-weiße Plastikstreifen die sich im Wind bewegen. Die Markierungen können die Vögel frühzeitig erkennen und die Leitung sicher überfliegen.