Im Marktgemeinderat Ebensfeld gab die Bahn einen Überblick zum Stand der Planungen an der ICE-Trasse. Dabei wurde klar: Weder vom barrierefreien Zugang zum Bahnhof noch von einem kleinen Tunnel unter den Gleisen hinweg muss sich die Gemeinde verabschieden. Denn noch sind Lösungen denkbar.
Es ging um kleine und um ganz große Dinge: Christoph Anhalt von der Deutschen-Bahn hatte einen umfangreichen Fragenkatalog von den Fraktionen und Mitgliedern des Marktgemeinderates erhalten: Wie steht es um die Planungen der ICE-Trasse, deren Bau durch Ebensfeld momentan läuft?
Zu den kleinen Dingen zählten etwa Art und Umfang der Sitzgelegenheiten auf den neu anzulegenden Bahnsteigen, die Lage der Fahrkartenautomaten oder die Zahl der künftigen Parkplätze.
Gewichtiger waren da schon Nachfragen zu den künftigen Rettungswegen oder Art und Gestaltung der Lärmschutzwände . Da ist vieles noch im Fluss, die Lärmschutzwände werden erst 2016 "gefüllt", wie Christoph Anhalt es formulierte. Anders gesagt: So lange hätte man auch noch Zeit, die Art der Gestaltung festzulegen - auch für die transparenten Stellen.
Gemeinderat Otto Weidner (Grüne) hakte auch noch einmal intensiv beim Thema Barrierefreiheit des neuen Gleises Richtung Bamberg nach: Um eine Rampe zu bauen, müssten Signale verlegt werden. "Das haben wir schon bei zwei Signalen an anderer Stelle machen müssen. Aufgrund der Lizenzgebühren für die Hersteller kam uns das auf 500 000 bis 600 000 Euro", führte Anhalt aus. Zusammen mit der Umplanung käme das genauso teuer wie eine Fahrstuhllösung am nördlichen Ende: "Beides wird rund eine Millionen Euro kosten." Eine nachträgliche Lösung sei denkbar, obwohl die Planung bereits stehe: "Aber ich habe keinen Auftrag dafür. Ich kann da nichts mehr für sie tun."
Bürgermeister Bernhard Storath (CSU) verwies auf die vielen Bemühungen auf politische Ebene und machte nicht den Eindruck, als wolle er das Vorhaben trotz der bisher ablehnenden Haltung der Bahn schon aufgeben.
Neuer Anlauf Auch in einem anderen Punkt ist noch keine endgültige Entscheidung getroffen worden. Das Planungsbüro der Bahn hatte ausgerechnet, dass eine Fußgängerunterführung in der Oberbrunner Straße die Gemeinde 1,6 Millionen Euro kosten würde - und es gäbe keine Zuschüsse. Das ist der Gemeinde zu teuer.
Storath hat ein anderes Planungsbüro auftragt, eine kostengünstige Variante mit Betonfertigteilen durchzurechnen. Auf Nachfrage von Heinrich Kunzelmann (FW), warum er zuvor nicht den Gemeinderat informiert habe, sagte Storath, das sei bei der Auftragssumme in seinem Ermessen gelegen.
"Ich habe gehört, so etwas soll schon für eine Summe ab 100 000 Euro möglich sein, meine persönliche Schmerzgrenze liegt bei etwa 250 000 Euro." Man sollte diese Möglichkeit auch im Interesse der künftigen Generationen gründlich prüfen.
Storath ging auch auf eine Pressemitteilung der Freien Wähler ein, in der stand, an der Autobahn werde in den neuen Lärmschutzwall kontaminierte Erde eingebaut. "Die Erde hat nur eine andere Rieselfähigkeit." Im Frühjahr werde der Bau des Walls mit Erdaushub von der ICE-Trasse fortgesetzt.
Unverändert bleiben die Bestattungsgebühren auf dem Friedhof in Ebensfeld. Das Jahr 2013 sei nahezu kostendeckend abgeschlossen worden. Das ist bei der Wasserversorgung nicht der Fall: Unvorhergesehene Reparaturen an der Kläranlage und ein höherer Personalaufwand, etwa für den Austausch alter Wasserzähler, lasse hier rote Zahlen erwarten, so Storath.
Deshalb wurde die eigentlich für 2016 vorgesehen Erhöhung der Gebühren gegen die Stimmen der Fraktion der Freien Wähler auf Januar 2015 vorgezogen. Der Kubikmeter Wasser koste statt 1,25 Euro 1,50 Euro netto. Abwasser bei Anschluss an einer Kläranlage 41 Cent mehr, nämlich 2,36 Euro. Für Vereine und Einrichtungen hat die Gemeinde einen neuen Kleinbus angeschafft: "Das kostet uns kleinen Cent", wies Storath darauf hin, dass die Anschaffung durch eine Vermarktungs- und Werbeaktion gedeckt wäre.
Schutzgebiet erweitert Ingenieur Andreas Gartiser stellte zudem den erweiterten Wasserschutzbereich 3 für den Tiefbrunnen in Ebensfeld vor. Es ist von sechs auf 60 Hektar vor allem in östlicher Richtung gewachsen, denn von dort her, so haben Berechnungen ergeben, fließt das Wasser Richtung Brunnen. Die Gemeinde will nun mit den Bauern Kontakt aufnehmen, was für Einschränkungen das für die Bewirtschaftung ihrer Felder bedeute. Mit größeren Problemen sei dabei nicht zu rechnen.