Am Kurhotel nimmt die erste der drei Ausbaustufen Gestalt an. Das Dach für die Aufstockung steht, unter dem vier neue Suiten Platz finden.
Von außen könnte man annehmen, da hängen nur ein paar Plastikfolien vor einem fertigen, neuen Stockwerk. Doch ganz so weit ist der Anbau am Kurhotel noch nicht. "Wir liegen im Zeitplan", sagt Hoteldirektor Andreas Poth. Der sieht vor, dass das Vorhaben im kommenden Sommer abgeschlossen wird, am 15. Juli. In den kommenden Jahren wird das Hotel 9,25 Millionen Euro investieren. Nächster Schritt ab Sommer 2019 wird der Bau von 18 neuen Zimmern als Aufstockung über dem bisher ebenfalls nur zweistöckigen Flügel Richtung Bahnhof sein. Danach, ab Frühjahr 2020, folgt der größte Teil: der Bau eines neuen Hotels mit 60 Zimmern auf dem zur Straße gelegenen Areal. Im Augenblick sieht es so aus, als würde das Vorhaben des Kurhotels das einzige nennenswerte Vorhaben bleiben, das neue Bettenkapazitäten in der Stadt schafft.
Mehr Aktivitäten in Bamberg
In Bamberg hat sich im Vergleich dazu in den vergangenen Jahren sehr viel getan - und es geht so weiter. In einem Gebäudekomplex in der Nähe des Berliner Ringes wird ab dem kommenden Jahr in einem Gebäudekomplex mit weiteren Einrichtungen ein neues Hotel mit bis zu 122 Zimmern entstehen.
"Bei uns ist die Bettenzahl seit Jahren konstant", sagt Anne Marie Schneider, die Leiterin des Kur- und Tourismusservice. Schaut man auf die zurückliegende Zeit bis 2007 zurück, bewegt sie sich immer um die 3700 Betten, in einigen Jahren waren es weniger, wenn an großen Häusern Renovierungsmaßnahmen anstanden.
Trotzdem ist der Tourismus eine Wachstumsbranche in der Stadt geblieben. Obwohl es nicht mehr Betten gibt, kommen immer mehr Leute in die Region. Die Zahl der Gästeankünfte zwischen 2007 und 2017 stieg um 37 Prozent von 113 047 auf 155 044. Damit konnte man auch einem bundesweiten Trend entgegenwirken. Denn allgemein nimmt die Verweildauer der Gäste in den touristischen Regionen ab. Auch Bad Staffelstein ist davon betroffen. Die Verweildauer sank über zehn Jahre hinweg gesehen von 4,9 auf 4,1 Tage. Durch den Zustrom von Gästen fällt das Gesamtergebnis aber trotzdem deutlich positiv aus. Die Zahl der Übernachtungen wuchs von 554 548 auf 631 666 an. Das ist ein Plus von 14 Prozent. Der größte Teil der Übernachtungsbetten steht in privat betriebenen Ferienwohnungen. Sie stellen mit 34 Prozent (1200 Betten) den größten Block. Hinter den Bildungshäusern und den Reha-Kliniken (25 Prozent) folgen die Hotels mit 20 Prozent (732 Betten), dann folgen mit 15 Prozent Gasthöfe und Pensionen. (523).
Läuft doch gut, könnte man sagen. Kann man deshalb vielleicht sogar darauf verzichten, die Zahl der Betten in Bad Staffelstein zu erhöhen?
Anne Maria Schneider sagt, dass es durch mehr Betten nicht zu einem Verdrängungswettbewerb kommen würde. "Wenn wir in Bad Staffelstein weiter wachsen wollen, können wir neue Übernachtungsmöglichkeiten gut gebrauchen".