Mehr Platz für die Radfahrer in Bad Staffelstein

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Sonja Fischer und Armin Lieb vom ADFC vor dem Bad Staffelsteiner Stadtturm. Lieb hält es für sinnvoll, mehr Fahrradstellplätze in der Innenstadt auszuweisen. Foto: Tobias Kindermann
Sonja Fischer und Armin Lieb vom ADFC vor dem Bad Staffelsteiner Stadtturm. Lieb hält es für sinnvoll, mehr Fahrradstellplätze in der Innenstadt auszuweisen. Foto: Tobias Kindermann
Bisher gibt es zwei Fahrradstellplätze in der Innenstadt von Bad Staffelstein. Einer ist günstig gelegen direkt hinter dem Rathaus am Eingang zur Fußgängerzone zu finden, ein Fahrradständer steht vor dem Rathaus. Foto: Tobias Kindermann
Bisher gibt es zwei Fahrradstellplätze in der Innenstadt von Bad Staffelstein. Einer ist günstig gelegen direkt hinter dem Rathaus am Eingang zur Fußgängerzone zu finden, ein Fahrradständer steht vor dem Rathaus. Foto: Tobias Kindermann
 

Armin Lieb vom ADFC macht sich für mehr Abstellplätze für Zweiräder in Bad Staffelstein stark.

Bis jetzt gab es nur wenige warme Tage, an denen es die Radfahrer auf die Straße zog - aber sie werden kommen. Und wenn sie - die Radfahrer - dann kommen, wird es eng, sagt Armin Lieb, Sprecher der Lichtenfelser Kreisgruppe des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC). Nicht auf der Straße, sondern in der Stadt.

Lieb vermisst weitere Abstellplätze für Fahrräder mit Standbügeln, wie es einen am Eingang der Fußgängerzone hinter dem Rathaus gibt. Dort kann man seine Fahrräder sicher anketten. An schönen Tagen, vor allem am Wochenende, steht er voll mit Fahrrädern.

Aber kann man sein Rad nicht überall parken, wenn es nicht behindert? Im Prinzip schon, nur freuen sich etwa im Bereich der Bahnhofstraße weder die Besitzer von Häusern, wenn abgestellte Räder Spuren an den Fassaden hinterlassen, noch kann man sie fest anschließen. Denn zum Teil fahren die Radfahrer inzwischen ganz schöne Werte auf zwei Rädern spazieren - vor allem wenn es um E-Bikes geht. Dort sind Preise von um die 2000 Euro ganz normal. Und trotz der erheblichen Investition werden die elektrisch unterstützten Fahrräder immer beliebter. "Das merken wir auch bei uns im Kur- und Tourismusservice", sagt Leiterin Anne-Maria Schneider.

Immerhin: Es gibt schon Lademöglichkeiten für E-Bikes in einer Akkubox am Platz an der Einmündung Ringstraße/Bahnhofstraße - die Stadt hat also schon reagiert. Markus Alin, stellvertretender Leiter des Kur- und Tourismusservice, bestätigt auch, dass immer mehr Radtouristen Bad Staffelstein über Fernwanderwege ansteuern und Quartier für eine Nacht suchen: "Das hat zugenommen."

Lieb schlägt vor, im unteren Teil der Bahnhofstraße weitere Abstellmöglichkeiten zu schaffen mit Bügeln. Damit vor allem Besucher einen sicheren Platz haben, wenn sie eine Runde durch die Stadt gehen wollen.


Programm für Radfahrer

Broschüre Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) hat für den Obermain zum zweiten Mal eine kleine Jahresbroschüre aufgelegt, in der er sein Angebot für geführte Radtouren in der Region zusammenfasst. Das 20-seitige Heftlein ist in einer Auflage von 1250 Exemplaren erschienen und unter anderem bei den Tourismusbüros im Landkreis erhältlich.

Touren 16 Touren umfasst das Programm in diesem Jahr, teilweise arbeitet der die ADFC-Kreisgruppe vom Obermain auch mit anderen ADFC-Verbänden zusammen. Die Fahrten beschränken sich nicht auf den Landkreis Lichtenfels. Teilweise wird auch mit dem Zug zu besonderen Ausflugszielen gestartet, am Samstag, 1. Juli, etwa geht es Richtung Hof/Marktredwitz.


Angemerkt: Kommentar von Tobias Kindermann

Als vor einigen Jahren die ersten Elektrofahrräder im Handel auftauchten, wirkten sie wie eine technikverliebte Spielerei. Würde das jemand ernst nehmen? Würde so etwas Käufer finden - vor allem zu den Preisen? Inzwischen haben sie eine eine kleine Revolution auf dem Fahrradmarkt ausgelöst und sind die Umsatzbringer für den Handel geworden. Der Autoteilehändler Schauer etwa hat seine Kfz-Sparte in Bamberg und anderen Standorten geschlossen, um sich speziell auf dieses Segment zu konzentrieren. Elektroautos dagegen bleiben weiter Ladenhüter - trotz Förderung und ständiger medialer Präsenz.

Und sozusagen im Windschatten der Elektroräder nehmen auch konventionelle Räder Fahrt auf. Ja, die Radfahrer rollen an.

Die neue Mobilität bringt auch neue Themen für Planer mit sich. Radwege wirken längst nicht mehr wie ein Luxus - sie sind nötig geworden. Die sinnvolle Integration der Ansprüche von Radfahrern in Verkehrskonzepte wird immer wichtiger. Wer als Region hier gute Arbeit leistet, kann punkten - auch bei Gästen. Das Schöne dabei: Oft geht es dabei nicht um viel Geld - sondern im Vergleich zum Autoverkehr eher um geringe Summen.

Ein paar Bügel, um die teuren Räder sicher abzuschließen und abzustellen, so was lässt sich lösen. Richtig gestaltete Bordsteinkanten auf Zufahren zu Radwegen sind auch so ein Punkt - oder die Verkehrsführung allgemein. Noch so zwei Themen. Das erhöht die Sicherheit beim Fahren. Das alles lässt sich schneller und einfacher umsetzen als man denkt.