Lukas Rutkowski beherrscht sine Geländemaschine wie kein Zweiter in Deutschland. Die Gemeinde Marktgraitz ist stolz auf ihn.
Die Ehrung von Lukas Rutkowski bildete den Auftakt zur jüngsten Gemeinderatssitzung. Als deutscher Meister im Trial hat er in insgesamt acht Wertungsläufen sein Talent auf dem Motorrad auf schwierigstem Terrain unter Beweis gestellt. Weniger erfreulich war die Diskussion über die Türen des im Umbau befindlichen Kindergartens. Hierzu lag eine Unterschriftenliste der Elternschaft vor.
Doch zunächst hatte Bürgermeister Jochen Partheymüller (BB/FW) Erfreuliches zu berichten. Er beglückwünschte den 17-jährigen Lukas Rutkowski zu seiner deutschen Meisterschaft im Trial. "Wir durften ja schon vor eineinhalb Jahren beim Seifenkistenrennen bestaunen, wie diese Sportart funktioniert. Deshalb sind wir sehr stolz, dass wir einen so erfolgreichen Sportler in der Gemeinde haben." Damit überreichte er einen Benzingutschein als kleine Aufmerksamkeit an den erfolgreichen Sportler, der noch immer auf der Suche nach einem geeigneten Sponsor ist.
Einverständnis bestand mit einer kurzfristigen Erweiterung der Tagesordnung. In dem Schreiben der Elternschaft und des Elternbeirats mit 53 Unterschriften ging es um die Türen im Eingangsbereich des erweiterten Kindergartens. Insgesamt vier Varianten standen zur Diskussion.Ursprünglich war ein "offenes Konzept" angedacht. Die Kinder sollten sich innerhalb des Kindergartens frei bewegen können. Dagegen standen die Vorgaben des Brandschutzes, die zum Einbau von zwei Türen führten. Dabei wurde die alte Eingangstür wieder verwendet, die bei den Baumaßnahmen stark in Mitleidenschaft gezogen worden war.
Eine Tür oder zwei?
An dieser Tür schieden sich die Geister. Der Elternbeirat, vertreten durch die Gemeinderätin Tanja Beier, sprach sich dafür aus, nur eine Tür auf der Krippenseite einzubauen, da diese dann am Nachmittag während der Schlafenszeit der Kinder geschlossen werden kann, denn der Haupteingang ist gleichzeitig der Garteneingang. Sollte es bei zwei Türen bleiben, so wäre eine zweite neue Tür wünschenswert (Mehrkosten laut Zweitem Bürgermeister Georg Bülling, CSU rund 1000 Euro). Diese Tür sollte auch vom Eingang aus gesehen mehr nach links versetzt werden, um den freien Zugang zur Turnhalle zu gewährleisten.
Georg Bülling sprach sich für zwei Türen aus. Sinnvoll wäre rechts eine Tür zur Krippe hin, aber auch links eine Tür zu den älteren Kindern hin, um einen Windfang zu haben. Auch Anton Hügerich (BB/FW) sprach sich aus energetischen Gründen für die Beibehaltung des Windfangs mit zwei Türen aus.
Eine definitive Entscheidung konnte in der öffentlichen Sitzung nicht getroffen werden, da die Kostendiskussion in die nichtöffentliche Sitzung verlegt werden musste. Möglicherweise könnte man dann auch den "Schuldigen" für die verfahrene Situation ermitteln, meinte Bürgermeister Jochen Partheymüller schmunzelnd.
Die übrigen Punkte der Tagesordnung konnten relativ zügig abgehandelt werden. Spannend war noch die Bekanntgabe der geplanten Materialbeschaffung für die Feuerwehr Marktgraitz. Von den gemeindlichen Feuerwehren wurde auf der Kommandantenversammlung der Bedarf für das Jahr 2016 ermittelt. Alle Kommandanten waren zu dieser Sitzung eingeladen. Jede Feuerwehr der Verwaltungsgemeinschaft war auch vertreten. Der Einbau einer Werkstatt schlägt, was die Materialbeschaffung anbelangt, im Vermögenshaushalt mit 1400 Euro zu Buche. Die Werkstatt wird von der freiwilligen Feuerwehr ausgebaut. In ihr sollen kleinere Instandsetzungsarbeiten durchgeführt werden. Der Verwaltungshaushalt wird für Bekleidung und Geräte mit 3437 Euro belastet. Zu beiden Beträgen addiert sich noch die Mehrwertsteuer, sodass der Gemeindeetat mit 5756 Euro belastet wird. Einstimmig beschlossen die Räte, dass das benötigte Material beschafft werden kann. Zusätzlich wird empfohlen noch 2000 Euro für Unvorhergesehenes und verbrauchtes Material einzuplanen.
Bankfiliale schließt
Mit Bedauern nahm der Gemeinderat zur Kenntnis, dass die Geschäftsstelle der Raiffeisen-Volksbank Lichtenfels-Itzgrund in Marktgraitz zum 1. Januar 2016 geschlossen wird. Es wird auch kein Geldautomat hier verbleiben. Auch ein Schreiben der Marktgemeinde an den Vorstand der Genossenschaftsbank konnte daran nichts ändern. Die nächste Geschäftsstelle befindet sich, so die Antwort, in zumutbarer Entfernung. Bürgermeister Jochen Partheymüller sah in der Schließung einen Nachteil für die Gemeinde, nachdem sich bereits vor Jahren die Sparkasse aus der Region zurückgezogen hatte.