Weil Mitbürger einen Antrag auf Dorferneuerung zwar in seinem Namen, aber ohne seine Zustimmung eingereicht hatten, wirft Georg Fleischmann hin.
Beim Bürgergespräch am Dienstagabend in Loffeld wollte Bürgermeister Jürgen Kohmann (CSU) gewisse Disharmonien aus dem Weg räumen. Am Ende steht der Staffelsteiner Stadtteil jetzt ohne Ortsbeauftragten da. Georg Fleischmann legte sein Amt nieder und ließ sich auch nicht durch einen Vertrauensbeweis von mehr als der Hälfte der Anwesenden in der "Alten Schule" zum Weitermachen bewegen.
Auslöser der Disharmonien war ein Antrag von Loffeldern auf Dorferneuerung mit angehängter Unterschriftenliste, die am 18. November zwar im Namen des Ortsbeauftragten, aber ohne dessen Zustimmung und Unterschrift bei der Stadt einging. Die beiden Initiatorinnen hatten zwölf Punkte aufgelistet, die über ein Verfahren der Dorferneuerung realisiert werden sollten, so ihr Wunsch.
Zur Durchführung einer Dorferneuerung brauche es konkrete Projekte, erläuterte Bürgermeister Kohmann.
Die aber sah der Bürgermeister selbst für ein "kleines Verfahren" nicht gegeben. Auch nicht bei der gewünschten Sanierung und Reaktivierung des alten Backhaues. Ein Vorhaben, das sich vor Jahren im Rahmen der Sanierung der "Alten Schule" hätte problemlos realisieren lassen. Damals war die Mehrheit der Bürger aber der Meinung, das Backhaus besser als Lagerplatz zu nutzen. "Jetzt ist die Maßnahme zu klein um eine Förderung zu bekommen", erläuterte Kohmann. Auch für die weiteren Punkte auf der Liste sah Kohmann keine Chancen auf ein Verfahren der Dorferneuerung.
Dorferneuerung nicht zuständig
Beispiel Feuerwehrhaus. Die Dorferneuerung sei weder für den Bau noch für den Umbau des Feuerwehrhauses zuständig.
Einige der gewünschten Maßnahmen gehe die Stadt selbst an, bei anderen helfe die Stadt der Dorfgemeinschaft.
Zum Punkt "Neugestaltung Bachufer Lauterbach" teilte Kohmann mit, dass aktuell die Planungen dafür laufen, was im Fall eines 100-jährlichen Hochwasser auf die Stadt zukommen könnte. In diese Planungen seien auch alle Ortschaften mit einbezogen. Nicht ganz einfach sei aufgrund der örtlichen Gegebenheiten die Realisierung eines Geh- und Radweges zwischen Loffeld und Horsdorf. Für einen Kombinationsweg von Geh- und Radweg brauche es mindestens 2,50 Meter. Dieser Platz sei aber nicht gegeben. Eine Möglichkeit wäre, den Weg auf der Böschung verlaufen zu lassen. Allerdings gehöre der Stadt nicht alle dazu benötigten Grundstücke. Zudem stelle sich die Frage, ob diese Version auch von den Bürgern angenommen wird.
"Wenn sich schon der Geh- und Radweg nicht realisieren lässt, wäre dann eine Beleuchtung möglich?", lautete die Frage eines Bürgers. In diesem Punkt warb Bürgermeister Jürgen Kohmann für Verständnis. Die Stadt habe 29 Ortsteile, wenn jetzt eine Ortsverbindung beleuchtet werde, dann würde die Stadt damit einen Präzedenzfall schaffen und Begehrlichkeiten wecken. Auch bei der Umsetzung der Glas- und Blechcontainer werde die Stadt selbstverständliche darauf eingehen, wenn die Dorfgemeinschaft einen neuen Platz vorschlägt. Auch beim Thema überlasteter Wanderparkplatz sicherte Kohmann die Hilfe zu. Man werde versuchen, eine entsprechende Fläche zu pachten oder zu kaufen.
"Konstruktive Ideen dabei"
Georg Fleischmann sah für sich keine Möglichkeit mehr, das Amt weiterzuführen.
Zumal die im Antrag aufgeführten Punkte bereits bei der Ortsversammlung am 4. August besprochen worden waren. Nicht einverstanden war er, dass man das Schreiben in seinem Namen bei der Stadt abgegeben habe. Niemand wollte den Ortsbeauftragten die Kompetenz absprechen, rechtfertigte sich eine der Initiatorinnen. "Es waren so konstruktive Ideen dabei". Auf Nachfrage von Bürgermeister Kohmann, war niemand bereit, das Amt zu übernehmen.
Bezüglich des Backhauses hatte er einen Vorschlag. Man könnte doch mit den Horsdorfern reden, ob die Loffelder einmal im Monat dort ihr Brot backen könnten. Damit könnte in Erfahrung gebracht werden, ob ausreichender Bedarf bestehe.