Lösung für unansehnliche Ecke in Bad Staffelstein

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Bürgermeister Jürgen Kohmann (rechts) erläuterte bei einer Ortsbesichtigung dem Bauausschuss die Pläne für das neue Bauprojekt. Foto: Tobias Kindermann
Bürgermeister Jürgen Kohmann (rechts) erläuterte bei einer Ortsbesichtigung dem Bauausschuss die Pläne für das neue Bauprojekt. Foto: Tobias Kindermann
Blick auf die Wasserversorgung: Die Hochbehälter der Stadt Bad Staffelstein wurden vor kurzem für über 200 000 Euro saniert. Unter anderem bekamen zwei 500-Kubikmeter-Behälter eine Auskleidung aus Plastik, die hier die Stadträte Walter Mackert (links) und Dieter Leicht bei einer Ortsbesichtigung betrachten. Foto: Tobias Kindermann
Blick auf die Wasserversorgung: Die Hochbehälter der Stadt Bad Staffelstein wurden vor kurzem für über 200 000 Euro saniert. Unter anderem bekamen zwei 500-Kubikmeter-Behälter eine Auskleidung aus Plastik, die hier die Stadträte Walter Mackert (links) und Dieter Leicht bei einer Ortsbesichtigung betrachten. Foto: Tobias Kindermann
 

In der Viktor-von-Scheffel-Straße stehen gegenüber dem Quellenhof einige städtische Häuser, die schon lange kein schöner Anblick mehr sind. Sie sollen nun abgerissen werden und Platz machen für ein ungewöhnliches Vorhaben.

"In der Heimat wohnen" heißt das Projekt, das die Baufirma Raab in der Viktor-von Scheffel-Straße umsetzen möchte. Doch schaut man hin, was dort geplant ist, möchte man fast sagen: "In der Heimat wohnen bleiben". Denn hier sollen Menschen einen Platz finden, die es auf dem heutigen Wohnungsmarkt nicht so leicht haben - in einer Gemeinschaft, die sie in die Gesellschaft einbindet.

Hier werden eine Senioren-Wohngemeinschaft entstehen, staatlich geförderte, vergünstigte Mietwohnungen - und ganz normale Eigentumswohnungen. Um das voranzutreiben, werden die Stadt Bad Staffelstein, die Caritas, die St.-Josef-Stiftung und Raab eine Trägergesellschaft gründen, in die jeder etwas hineinbringt, mit einem gemeinsamen Ziel: ein sozial orientiertes Projekt voranzubringen.

Alleine kann Raab das Projekt nicht stemmen

"Der soziale Wohnungsbau ist praktisch zum Erliegen gekommen.
Durch die veränderten Abschreibungsmöglichkeiten baut kein privater Investor allein mehr solche Häuser", sagt Wolfgang Schubert-Raab. "Das Konzept und die soziale Mischung gefallen uns", sagt seine Frau Gisela Raab, die das Projekt im Unternehmen betreut. Alleine kann Raab das nicht stemmen, die Stadt und die Caritas würden Grundstücke einbringen. Zudem werden zwölf Eigentumswohnungen entstehen, die das Projekt für über fünf Millionen Euro Volumen finanzieren helfen. Dazu kommen 13 Mietwohnungen, von denen sechs staatlich gefördert werden sollen. Die Größe beträgt zwischen 35 und 90 Quadratmetern. Die staatlich geförderten Räume können etwa Rentnern mit einem geringen Einkommen zur Verfügung gestellt werden.

In der Senioren-WG solle es zwölf Plätze geben, sagte Bürgermeister Jürgen Kohmann (CSU) in der Sitzung des Bauausschusses am Dienstag, darunter auch Demenzkranke. Dazu kommt ein Quartiersmanager, der das Zusammenleben gestalten soll und im Haus ein eigenes Büro bekommt. Auch ein Gemeinschaftsraum ist vorgesehen, der nicht nur den Bewohnern der Anlage, sondern auch Nachbarn offenstehen wird. "Der Stadtrat hat hier schon seit Jahren nach einer Lösung gesucht. Das ist eine Lösung, auf die alle Beteiligten stolz sein können", meinte Stadtrat Walter Mackert (CSU).

Die Senioren mieten sich selber eine Wohnung, was sie an Betreuung benötigen, können sie sich individuell zu buchen. "Wir würden uns natürlich freuen, wenn sich da auch eine Zusammenarbeit mit den gegenüber liegenden BRK-Einrichtungen ergibt", sagt Gisela Raab.

Bewohner schon umquartiert

Die Stadt hat bereits die Bewohner umquartiert, die bisher in den drei Häusern in der Viktor-von Scheffel-Straße und Am Kreuzberg wohnen, momentan lebt noch eine alleinerziehende Frau dort. Im Herbst sollen die Gebäude abgerissen werden. Die Stadt wird im Untergeschoss Wohnungen einrichten, um Menschen ohne Wohnung eine Unterkunft bieten zu können. Der neue Bau wird sich L-förmig von der Kreuzung der beiden Straßen aus entlangziehen und zwei Geschosse haben.