Lichtenfelser Kita "Körbla" wird teurer

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Die künftige Kindertagesstätte "Körbla", vom Parkdeck Unteres Tor aus gesehen Popp
Die künftige Kindertagesstätte "Körbla", vom Parkdeck Unteres Tor aus gesehen Popp
Die Baustelle der neuen Kindertagesstätte vom Säumarkt aus gesehen, zwischen dem Lokal "Pinkus" (Fachwerkgebäude) und dem Showroom der Schütz-Flechtwelt (früher Drogeriemarkt Müller) Popp
Die Baustelle der neuen Kindertagesstätte vom Säumarkt aus gesehen, zwischen dem Lokal "Pinkus" (Fachwerkgebäude) und dem  Showroom der Schütz-Flechtwelt (früher Drogeriemarkt Müller) Popp
 
Über einen Durchbruch in der ehemaligen Stadtmauer (hier bereits zu sehen) ist eine direkte und barrierefreie Verbindung vom Parkdeck Unteres Tor aus zur Kindertagesstätte geplant. Popp
Über einen Durchbruch in der ehemaligen Stadtmauer (hier bereits zu sehen) ist eine direkte und barrierefreie Verbindung vom Parkdeck Unteres Tor  aus zur Kindertagesstätte geplant. Popp
 

Für das Großprojekt der Stadt Lichtenfels in der Reitschgasse fallen mindestens 275 000 Euro Mehrkosten an.

Mehr als eine Viertelmillion Mehrkosten, die vermutlich fast zu drei Vierteln dem Eigenanteil der Stadt zugeschlagen werden müssen - diese Nachricht über die neue Kindertagesstätte in der Reitschgasse konnte den Stadträten nicht gefallen. Doch sie konnten sie nur zur Kenntnis nehmen, als sie am Montag informiert wurden. Ganz überraschend kam sie nicht, denn schon bei den Auftragsvergaben für manche Gewerke war klar, dass man über der vom Planungsbüro veranschlagten Summe lag. Die Handwerksfirmen haben sehr gut zu tun, das wirkt sich auf das Preisniveau der Angebote aus.
Generell sind Kostensteigerungen im Baubereich keine Seltenheit, Überschreitungen der ursprünglichen Ansätze von zehn bis 15 Prozent gelten als noch im Rahmen. So gesehen hat die Ankündigung einer Verteuerung um nach derzeitiger Berechnung 275 000 Euro noch nichts Dramatisches, trotzdem lässt die Zahl natürlich aufhorchen.

Als Anfang 2017 die Entscheidung gefallen war, das einstige Wohn- und Praxishaus eines Arztes zu einer Kindertagesstätte mit Familienzentrum mitten in der Innenstadt um- und anzubauen, ging man von 2,3 Millionen Euro Gesamtkosten inklusive Grunderwerb aus. Einige Monate später konnte der Bürgermeister sogar von einer guten Finanzierung mit einem geringeren städtischen Eigenanteil als erwartet berichten. Grund dafür war die in Aussicht gestellte staatliche Förderung von 68 Prozent. "Nur" etwa 800 000 Euro würde die Stadt für dieses Projekt, von dem sie sich einen gelungenen Beitrag zur Innenstadtbelebung verspricht, selbst aufbringen müssen. Das "Körbla", so der angedachte Name der Einrichtung, als Hoffnungsträger. An dieser Einschätzung der Verantwortlichen hat sich nichts geändert: Bürgermeister Andreas Hügerich (SPD) unterstrich am Montag trotz der unerfreulichen Nachricht über den Preisanstieg: "Es wird ein toller Impuls für Lichtenfels!"

Der Eigenanteil der Stadt dürfte sich aber mittlerweile auf etwa eine Million Euro erhöht haben. Die Mehrkosten sind nämlich nicht gleichermaßen zuschussfähig, wie Kämmerer Johann Pantel erläutert. Und nach dieser Investition wird man sich in Sachen Kinderbetreuung auch nicht entspannt zurücklehnen können, wie die aktuellen Erhebungen zeigen. Mit den 67 neuen Plätzen im "Körbla" könne man den Betreuungsbedarf in Lichtenfels noch nicht decken, merkte der Bürgermeister an. Und von der angehenden Leiterin Christine Babucke war zu erfahren, dass alle Plätze bereits ausgebucht sind. Im Kindergarten "Vogelnest", der ebenfalls unter der Trägerschaft der evangelischen Kirchengemeinde steht, sieht es nicht anders aus. Vor allem im Krippenbereich hätte man Familien absagen müssen.
Nun wird mit vereinten Kräften unter der Leitung von Ulrich Sünkel aus dem Stadtbauamt daran gearbeitet, dass die neue Einrichtung wie geplant zum Beginn des Kindergartenjahres 2018/19 den Betrieb aufnehmen kann. Es ist ein sportliches Ziel, aber eigentlich gibt es keine Alternative.