Lichtenfels: Neues Stadtviertel am Bahnhof bekommt grünes Licht
Autor: Daniel Krüger
Lichtenfels, Dienstag, 06. April 2021
Am Alten Güterbahnhof in Lichtenfels entsteht ein neues Quartier mit Wohnungen und Häusern. Außerdem sollen auf dem Gelände eine Markthalle, eine Kita und Betreutes Wohnen Platz finden.
- Lichtenfels bekommt ein neues Stadtviertel mit Ladenzeile
- Auf 3,4 Hektar soll ein "Mehrgenerationencampus" entstehen
- Investoren und Stadt wollen bezahlbaren Wohnraum schaffen
Auf dem ehemaligen Baywa-Areal am Alten Güterbahnhof in Lichtenfels soll ein neues Stadtviertel entstehen. Die TDR Immo GmbH & Co. KG will nach Plänen eines Architekten aus Hilpoltstein auf dem 3,4 Hektar großen Gelände einen "Mehrgenerationencampus" schaffen. Am Montag (30. März 2021) hat der Lichtenfelser Stadtrat das Bauleitverfahren einstimmig beschlossen. "Wir wollen das neue Viertel zukunftsfähig gestalten", erklärt Stadtsprecher Sebastian Müller gegenüber inFranken.de.
Wohnen in Lichtenfels: 56 Wohnungen an der Bamberger Straße
An der Bamberger Straße soll ein zusammenhängender Häuserblock mit 56 Wohneinheiten zur Miete entstehen. Alle Wohnungen haben Balkone, die in Richtung Innenhof zeigen. Im mittleren Haus ist ein Durchgang zum Kern der Anlage vorgesehen. Hier hat der Hilpoltsteiner Architekt Klaus Thanner eine überdachte, aber offene Markthalle entworfen, in der regionale Händler aus der Region ihre Produkte an Ständen anbieten.
"Gleichzeitig gibt es hier einen Zugang zu den Wohnungen und eine darunter liegende Tiefgarage. Alles ist mit einem Aufzug miteinander verbunden", sagt Thanner. Im Erdgeschoss der neuen Wohnungen - so die Idee - befinden sich Ladenzeilen. Hier sollen Anwohner und Besucher in einem Café Kuchen, Brötchen und Kaffee genießen. Außerdem sollen eine Metzgerei, eine Apotheke und ein Supermarkt einziehen. "Die Ladenfläche für einen Nahversorger beträgt üblicherweise 600 bis 1.000 Quadratmeter", so Projektmanager Raik Krohn vom Immobilieninvestor TDR Immo. Dieser Platz sei im neuen Quartier an der Bamberger Straße vorhanden.
Um die Tiefgarage zu bauen, sei es nötig, den Boden auszutauschen, sagt Stadtsprecher Müller. Im Stadtrat hatte es zuvor Diskussionen über die Schadstoffbelastung auf dem Lichtenfelser Güterbahnhofsareal gegeben. "Aktuelle stichpunktartige Messungen haben ergeben, dass der Schadstoffgehalt des Bodens zum großen Teil nicht zu hoch ist", sagt Müller. Nicht überall muss aus Sicht des Bauamts also Erdreich abgetragen werden.
Belastend ist für viele Anwohner allerdings der Verkehr an der Durchgangsstraße. Deshalb hat die Stadt gefordert, eine Verbreiterung des Gehwegs und einen etwa 200 Meter langen Radweg bei den Plänen für das Viertel zu berücksichtigen. "Das haben wir getan. Außerdem wollen wir an der Bamberger Straße Bänke aufstellen und Bäume pflanzen", sagt Projektmanager Krohn, der von einem "grünen fließenden Übergang im Viertel" und einer "Komfortzone" für die Anwohner spricht.
"Mehrgenerationencampus" in Lichtenfels: "Wohnen der Zukunft"
Im hinteren Bereich des Areals entstehen den Plänen zufolge 37 Einfamilienhäuser, die als Doppel- oder Reihenhausblöcken mit drei Einheiten angedacht sind. "Die Flachbauten sind allesamt begrünt", erklärt Architekt Thanner. Kleine "Wasserflecken", sprich künstliche Mini-Seen, sollen das Regenwasser versickern lassen - und für ein naturnahes Flair sorgen.