Lichtenfels erhält ein neues Stadtviertel

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So stellen sich die Planer des städtebaulichen Wettbewerbs das umgebaute alte Klinikumgebäude vor: Über dem Kellergeschoss mit zweistöckiger Garage entstehen Büroräume und ganz oben attraktive Lofts mit Blick aufs Maintal oder auf die Wälder der Umgebung. Grafik: Landratsamt Lichtenfels
So stellen sich die Planer des städtebaulichen Wettbewerbs das umgebaute alte Klinikumgebäude vor: Über dem Kellergeschoss mit zweistöckiger Garage entstehen Büroräume und ganz oben attraktive Lofts mit Blick aufs Maintal oder auf die Wälder der Umgebung. Grafik: Landratsamt Lichtenfels
Die bestehenden Gebäude auf dem Areal hinter dem Klinikum sollen abgerissen werden, um für ein neues Wohnviertel Platz zu schaffen. Foto: Matthias Einwag
Die bestehenden Gebäude auf dem Areal hinter dem Klinikum sollen abgerissen werden, um für ein neues Wohnviertel Platz zu schaffen. Foto: Matthias Einwag
 
Einen Teil des Helmut-G.-Walther-Klinikums wird Regiomed nutzen, der Rest soll umgebaut und vermietet werden. Foto: Matthias Einwag
Einen Teil des Helmut-G.-Walther-Klinikums wird Regiomed nutzen, der Rest soll umgebaut und vermietet werden. Foto: Matthias Einwag
 
So stellen sich die Architekten das alte Klinikgebäude als Wohn- und Bürohaus vor. Graphik: Landratsamt Lichtenfels
So stellen sich die Architekten das alte Klinikgebäude als Wohn- und Bürohaus vor. Graphik: Landratsamt Lichtenfels
 
Im Untergeschoss des alten Klinikums sollen Tiefgaragen entstehen. Graphik: Landratsamt Lichtenfels
Im Untergeschoss des alten Klinikums sollen Tiefgaragen entstehen. Graphik: Landratsamt Lichtenfels
 
Das kombinierte Wohn- und Geschäftshaus soll zum Zentrum des neuen Lichtenfelser Stadtteils werden. Graphik: Landratsamt Lichtenfels
Das kombinierte Wohn- und Geschäftshaus soll zum Zentrum des neuen Lichtenfelser Stadtteils werden. Graphik: Landratsamt Lichtenfels
 

Das Helmut-G.-Walther-Klinikum wird von Regiomed umgebaut und weiter genutzt. In den oberen Geschossen werden Wohneinheiten eingerichtet.

Das alte Helmut-G.-Walther-Klinikum soll nicht nur erhalten werden, es wird umgebaut und zum Mittelpunkt eines neuen Stadtteils aus Ein- und Mehrfamilienhäusern mit ökologischer Prägung. Ein entsprechendes Nachnutzungskonzept legten Landrat Christian Meißner (CSU), Bürgermeister Andreas Hügerich (SPD) sowie Regiomed-Hauptgeschäftsführer Joachim Bovelet und Krankenhausdirektorin Eva Gill vor.

Das neue Klinikum (Green Hospital) wird voraussichtlich im Frühsommer 2018 in Betrieb genommen. Dann wird das alte Gebäude frei für eine neue Nutzung. Ein Gutachten, sagte Landrat Christian Meißner, habe ergeben, dass die Gebäudesubstanz in gutem Zustand sei, so dass ein Umbau möglich und sinnvoll erscheine. Die Gesellschafter des Klinikverbunds Regiomed, der einen bestehenden Pachtvertrag für das Gebäude hat, hätten inzwischen beschlossen, das Haus weiter zu nutzen. Der Kreistag habe sich deshalb dafür ausgesprochen, der Helmuth-G.-Walther-Klinikum GmbH das alte Gebäude nach Inbetriebnahme des neuen Hauses zur Verfügung zu stellen.


Städtebaulicher Wettbewerb

Das Nachnutzungskonzept sei in enger Abstimmung mit der Stadt Lichtenfels erstellt worden, fuhr der Landrat fort. An einem städtebaulichen Wettbewerb hätten sich vier Architekturbüros beteiligt. Die vier Projektideen seien in die nun vorliegende Umnutzungskonzeption eingeflossen. Wenn das neue Klinikum im Dezember 2017 baufertig werde, könnten die ersten Nachnutzungsarbeiten am Altbau beginnen. Auf rund 17 000 Quadratmetern - verteilt auf neun Ebenen - werden dann Wohneinheiten, Lofts, Büros sowie Archiv- und Lagerflächen geschaffen.

Vorgesehen sei zudem, die sanierungsbedürftigen Wohnblocks hinter der Klinik abzureißen, wobei die Stadt Lichtenfels dafür sorgen werde, dass langjährigen Mietern eine preiswerte Alternative geboten wird. Auf diesen Flächen, die dem Landkreis gehören, soll ein Wohngebiet nach ökologischen Grundsätzen entstehen, in dem jedoch keine innenstadtrelevanten Einrichtungen (Arztpraxen) angesiedelt werden. "Eine Schwächung der Innenstadt sollte vermieden werden", sagte Meißner.

Das Areal werde zum "Medical Mountain" umgestaltet: "Wir haben hier die Chance, ein hochattraktives Stadtviertel zu entwickeln, das, mit ökologischem Siegel versehen, zum Green Hospital passt", schloss der Landrat.
Bürgermeister Andreas Hügerich bezeichnete das Projekt als "perfekte Wohnanlage", die in Lichtenfels dringend gebraucht werde, um für zuziehende Neubürger (Stichwort: 700 neue Arbeitsplätze bei Concept Laser) adäquate Wohnmöglichkeiten zu schaffen.

Joachim Bovelet, Regiomed-Hauptgeschäftsführer, bezeichnete den Altbau als interessantes Gebäude. Mit Blick auf das nebenan entstehende Green Hospital sagte er: "Krankenhäuser, egal wie groß sie sind, ziehen immer weitere Bedarfe nach sich." Die nächsten Monate würden nun genutzt, um Firmen und Privatpersonen anzusprechen und deren Bedarf auszuloten.

Krankenhausdirektorin Eva Gill sagte, dass Regiomed 9000 Quadratmeter bereits für sich selbst verplant habe. Archiv- und Lagerflächen seien vorgesehen, eventuell würden Räume gebraucht für die Regiomed-Akademie für Fort- und Weiterbildung. Und es gebe Überlegungen, eine Krankenpflegeschule hier anzusiedeln. Die weiteren rund 8000 Quadratmeter sollen an Geschäfts- und Privatleute vermietet werden.

Beim Neugestalten der Wohneinheiten ist nichts in Erz gegossen. Joachim Bovelet wies darauf hin, dass die Interessenten durchaus kreativ mitwirken können beim Umbau: "Nach Bedarf soll entwickelt werden, was die Leute wollen." Herzlich willkommen seien alle Gewerbearten, die nicht unpassend sind für einen Krankenhausbetrieb, sagte Bovelet. Eine erste, vorsichtige Kostenschätzung für die Sanierung und den Umbau des Altgebäudes liege bei über zehn Millionen Euro, fügte er an, wobei derzeit viele Faktoren noch unbekannt seien.

Bauträger ist Regiomed. Die Quadratmeterpreise stehen zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest, werden aber bald ermittelt sein. Im Sekretariat des Klinikums können Interessenten ab sofort anrufen, um sich über die Modalitäten zu erkundigen.