Mit seiner Idee überrascht Gemeinderat Ludwig Winkler den Bürgermeister, der nichts davon hält .
Am Mittwoch, 25. Oktober, sollen die Altenkunstadter Gemeinderäte bei einer Sondersitzung im Rathaus in punkto Lehrschwimmbecken Farbe bekennen. Wollen sie ein solches oder wollen Sie es nicht? Nach Meinung von Gemeinderat Ludwig Winkler von den Freien Bürgern der Ortsteile sollte einem solchen Votum ein anderes voraus gehen.
Bei der Bürgerversammlung am Mittwochabend im katholischen Jugendheim überraschte der Woffendorfer mit der Forderung nach einem Bürgerentscheid. "Zwar gibt es eine Unterschriftenaktion der DLRG für ein Bad, aber was mir fehlt, ist ein deutliches Signal der Bevölkerung von
Altenkunstadt, ob sie sich eine solche Einrichtung auch wirklich wünscht. Die Gemeindeverwaltung sollte prüfen, ob vor der Landtagswahl im kommenden Jahr ein Bürgerentscheid durchgeführt werden kann", konkretisierte er sein Ansinnen. Eine solche Abstimmung würde den Gemeinderäten bei ihrer Entscheidungsfindung helfen, so Winkler. "Wenn man weiß, dass sich 70 bis 80 Prozent der Bürger für einen Bau ausgesprochen hätten, dann wäre das Ganze für mich eine klare Sache", meinte der Redner.
Der Bürgermeister zeigte sich von der Idee nicht gerade begeistert: "Wir haben, was das Hallenbad anbetrifft, fast alles erledigt. Selbstverständlich können wir noch einmal vertagen. Aber wie lange sollen wir das Thema noch vertagen?", fragte Robert Hümmer in die Runde.
Auch Mainleus im Boot
Er hatte darauf verwiesen, dass man Gespräche mit allen Schulleitern, mit den Schulaufwandsträgern und mit der Regierung von Oberfranken geführt habe. Zudem erinnerte er daran, dass auch die Grund- und Mittelschule Mainleus in einem zukünftigen Bad, ihre Kinder zum Schwimmunterricht schicken wolle. Hümmer schwebt vor, dass das Bad von den drei Kommunen Alten- und Burgkunstadt sowie Weismain gebaut werde. Für den Unterhalt hingegen soll Altenkunstadt allein aufkommen. "Burgkunstadt trägt schon das Defizit für sein Freibad. Weismain kann sich aufgrund der gewährten Konsolidierungshilfen, die eine Beteiligung an freiwilligen Leistungen ausschließen, nicht beteiligen. Deshalb bin ich dafür, dass Altenkunstadt das Defizit für das Hallenbad allein übernimmt", sagte das Gemeindeoberhaupt. Da DLRG und Wasserwacht das Bad betreiben wollen, werde das Defizit für die Gemeinde Altenkunstadt gering ausfallen, rechnete Hümmer vor.
Der Kordigast soll durch einen Keltenspielplatz aufgewertet werden. Winkler befürchtet, dass viele Besucher aus Bequemlichkeit die zukünftige Attraktion mit dem Auto direkt anfahren. "Dann fährt der Opa mit seinen Enkeln bei schönem Wetter auf den Kordigast. Und das Ende vom Lied: 50 bis 100 Autos parken neben dem Spielgelände." Hümmer teilte die Befürchtung. Der Bürgermeister erinnerte daran, dass es in den Projektgruppen zur Aufwertung des Kordigasts geheißen habe, dass zwischen den zwei Gasthäusern auf dem Kordigast kein Verkehr stattfinden solle. "Das war immer das erklärt Ziel", betonte Hümmer, der zugleich versicherte: "Das werden wir regeln."
Autofahrer, die vom Parkplatz des Altenkunstadter Fachmartkzentrums auf die Weismainer Straße einbiegen wollen, können ein Lied davon singen: Ihre Sicht wird durch parkende Lkw entlang der Straße behindert. Der frühere Gemeinderat Robert Fiedler sprach sich aus diesem Grund für ein Lkw-Halteverbot aus. "Damit würden wir den toten Winkel beseitigen." "Das wäre von Vorteil", pflichtete ihm der Bürgermeister zu. Das Problem soll im Rahmen einer Verkehrsschau erörtert werden.
Beschilderung irritiert
Im Ortsteil Prügel wurde die Schulbushaltestelle für die Kinder und Jugendlichen, die weiterführende Schulen besuchen, wieder in den Ort hineinverlegt. Fiedler wunderte sich über die Beschilderung, die an der Haltestelle angebracht worden war. Der Mainecker vermisste den Zusatz, dass vormittags und nachmittags, wenn die Schüler abgeholt beziehungsweise wieder zurückgebracht werden, nicht geparkt werden dürfe. "Wir haben es hier mit einer vorläufigen Beschilderung zu tun. Die Zusätze werden noch angebracht", klärten ihn der Bürgermeister und der Prügeler Gemeinderat Thorsten Schmidtke von den Jungen Bürgern (JB) auf.
Kirchenpfleger Thomas Siebenaller berichtete von einem größeren Batzen Putz, der sich im frisch renovierten Kloster gelöst habe. "Nach Ansicht des Architekten rührt er von Erschütterungen in der Straße her. Die Statik passt nämlich." Er sprach sich für eine Reduzierung der Geschwindigkeit im Bereich des Klosters auf 30 Stundenkilometer aus. Nach Auskunft des Bürgermeisters soll das Problem im Rahmen einer Verkehrsschau erörtert werden.
Ein Bürger, der namentlich nicht genannt werden möchte, sprach eine Unsitte in der Friedrich-Baur-Straße in Altenkunstadt an. Aus Bequemlichkeit wird dort immer wieder gegenüber einer Arztpraxis geparkt, obwohl eine auf der Fahrbahn angebrachte Linie dies verbietet. Den Vorwurf, die Polizei sei untätig, ließ Hümmer nicht gelten: "Es wurden schon Strafzettel verteilt", stellte er klar.