Langer Weg zum Licht auf Banz

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Die Beleuchtung von Kloster Banz ist dank neuester LED-Technik mit deutlich geringerem Energieeinsatz möglich als aktuell etwa für Vierzehnheiligen erforderlich ist. Für die Installation waren 80 000 Euro veranschlagt. Die Schlussrechnung liegt laut Bürgermeister noch nicht vor. Die Stadt rechne aber mit einem Eigenanteil von etwa 30 000 Euro. Foto: Matthias Einwag
Die Beleuchtung von Kloster Banz ist dank neuester LED-Technik mit deutlich geringerem Energieeinsatz möglich als aktuell etwa für Vierzehnheiligen erforderlich ist. Für die Installation waren 80 000 Euro veranschlagt. Die Schlussrechnung liegt laut Bürgermeister noch nicht vor. Die Stadt rechne aber mit einem Eigenanteil von etwa 30 000 Euro. Foto: Matthias Einwag

Die Banzer Klosterkirche wird nun regelmäßig angestrahlt. Damit ist ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung gegangen. Bei einer kleinen Feier gab es eine mitunter heitere Rückschau auf die Bemühungen.

Als drinnen im Gasthof in Grundfeld das Essen serviert wurde, konnte man draußen vom Parkplatz aus Banz leuchten sehen. Zu einem kleinen "Lichterfest" hatte der Bürgermeister eingeladen, um sich bei all jenen zu bedanken, die mitgeholfen haben, dass die Beleuchtung einer der wichtigsten Sehenswürdigkeiten am Obermain endlich verwirklicht werden konnte. Erwähnt wurden sie alle, auch diejenigen, die nicht persönlich dabei sein konnten: der Baggerfahrer, der ein Stück weit den Weg für die Installation freigemacht hat, Lichttechniker und Elektriker, die in vielen Vor-Ort-Einsätzen um die besten Lampen-Positionen gerungen haben, der Stadtbaumeister, der sie begleitete, die Mesnerin, die ihnen immer aufschloss, und die vielen mentalen Unterstützer in Stadt und Landkreis.

Nicht zu vergessen die heimischen Banken, die auch in Niedrigzinszeiten stets etwas für die Region übrig haben und dieses Projekt finanziell unterstützten, die Oberfranken-Stiftung, die sich einmal mehr großzügig zeigte, und nicht zuletzt Pfarrer Alt, der just um diese Stunde den Gottesdienst zum Patrozinium der Klosterkirche hielt. Damit war auch erklärt, warum an jenem Freitagabend die Lichter zu sehen waren, wo die Programmierung doch eigentlich nur Samstage, Sonn- und Feiertage vorsieht. Der Gedenktag des heiligen Dionysius, einer der 14 Nothelfer, darf als kirchlicher Feiertag verstanden werden und rechtfertigte die manuell gesteuerte Sonder schaltzeit.


Lange Vorgeschichte

Bürgermeister Jürgen Kohmann (CSU) erinnerte an die lange Vorgeschichte dieses Projektes. Eigentlich stammte die Idee noch aus der Zeit, als Reinhard Leutner Bürgermeister und Staffelstein noch nicht Bad war, wie Michael Möslein, Verwaltungsleiter der Hanns-Seidel-Stiftung, anmerkte. "Es hat immer an irgendwelchen Stellen gezwickt." Er sei nun sehr dankbar für die Verwirklichung, denn die Bildungsstätte profitiere ja davon. Dass nur die Klosterkirche direkt angestrahlt wird, ist dem Umstand geschuldet, dass man die Gästezimmer nicht unangenehm ausleuchten möchte. Überdies sei die Kirche ja der Mittelpunkt eines Klosters.

Die Stadt Bad Staffelstein hatte schon vor vier Jahren Mittel im Haushalt dafür vorgesehen, diese Sehenswürdigkeit ins rechte Licht zu rücken, wie Kohmann berichtete. Doch ein Gewerbesteuer einbruch sowie nicht vorhersehbare Rückzahlungen, die vorgenommen werden mussten, stoppten das Vorhaben zunächst. Auch der Kreistag hatte damals finanzielle Unterstützung zugesagt. Stellvertretender Landrat Helmut Fischer (CSU) erinnerte sich gut daran, dass Bürgermeister Kohmann nicht zugelassen hatte, dass das Thema in Vergessenheit geriet. Als man sich für eine Beleuchtung für die neue Autobahnbrücke stark machte, hätte jener immer wieder mahnend betont: "Aber Banz fehlt noch!"

Nun also fehlt Banz nicht mehr. Bei Einbruch der Dunkelheit kann man es an den Wochenenden imposant illuminiert droben auf dem Berg sehen. 23 Strahler wurden dazu montiert, sechs auf der Maintalterrasse, die restlichen an der Klosterkirche.

Dem Vernehmen nach gehörten beinahe akrobatische Verrenkungen der Verantwortlichen durchaus dazu, um die wirkungsvollsten Standorte auszuwählen. "Probieren geht über Studieren" war die Devise von Manfred Bornschlegel, Markus Scharfenberg und Andreas Ender. An der ein oder anderen Schraube wolle man in den nächsten Tagen noch drehen, die letzten Feinabstimmungen vornehmen. Wie viel Herzblut in diese Aufgabe geflossen ist, war ihren Schilderungen zu entnehmen. Oft habe man bis 23 Uhr draußen die Wirkung der Scheinwerfer ausprobiert.


Feuerwehr rückte aus

Dass bei den ersten Tests ein aufmerksamer Bürger Feueralarm ausgelöst hatte, gehört inzwischen zu den Anekdoten rund um die "Beleuchtungsgeschichte". Ein wolkenverhangener Himmel und Nebel hatten die Lichtstrahlen unten in Bad Staffelstein wohl wie einen Feuerschein wirken lassen. Fünf Wehren samt Löschzug waren ruck, zuck vor Ort. Den Elektrikern schwante gleich etwas: "Die werden doch nicht wegen uns kommen..."
Inzwischen wird zu den gesetzten Zeiten konstant mit einer Tageslicht-Farbtemperatur von 5000 Kelvin beleuchtet. Mit 2800 Watt. "Mehr isses nicht", merkte Scharfenberg an. Das lange Aufschieben barg nämlich einen Vorteil: Mit der heutigen LED-Technik lässt sich das gewünschte Ergebnis wesentlich Energie sparender erzielen.

Vorerst muss sich die Stadt über die Energiekosten aber gar keine Gedanken machen. Für fünf Jahre hat ein Sponsor angeboten, diese zu übernehmen. Er will allerdings nicht genannt werden.