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Landkreis Lichtenfels: Umweltfreundliche Kaffeetrinker


Autor: Christoph Wiedemann

LKR Lichtenfels, Freitag, 05. Oktober 2018

Das Landratsamt Lichtenfels stellte die neuen umweltfreundlichen Coffee-to-go- Becher vor. Außerdem gibt es Neuerungen bei der Abfallentsorgung.
Mitglieder des Umweltausschusses und Unterstützer präsentieren den neuen Obermainbecher. Foto: Christoph Wiedemann


Der Landkreis setzt auf Umweltfreundlichkeit. Dem Plastik- und Pappbechern von Coffee-to-go wird der Kampf angesagt: Der Obermainbecher ist da. Das ist ein Mehrwegbecher, der ab sofort im Landkreis erhältlich ist.

Landrat Christian Meißner hofft, dass der Obermainbecher gut angenommen wird. Den Becher bekommt man an 25 Ausgabestellen im Landkreis: Sie sind auf www.obermainbecher.de aufgelistet.

2000 Becher wurden bestellt. Seit Ende September können sie von den Ausgabeorten geholt werden. 1340 wurden bisher ausgegeben, erläutert Pressesprecher Andreas Grosch.

So funktioniert das Mehrwegsystem: Für fünf Euro erhält der Kunde eine Pfandmarke, für die er beim nächsten Kaffeekauf einen Mehrwegbecher erhält. Der leere Becher kann bei einer Filiale wieder abgegeben werden, die dort auch gereinigt werden.

Mehrere Landkreise sind dabei

Das System richtet sich damit nach dem "Kulmbecher", berichtet Grosch. Die beiden Kaffeebecher-Systeme seien sogar zusammengeschlossen. Das heißt, dass die Kulmbacher Becher in Lichtenfels und die Lichtenfelser Becher in Kulmbach angenommen werden. Außerdem werden sich "Stadt und Landkreis Bayreuth aller Voraussicht nach ebenfalls dem System anschließen", sagt Grosch.

Pfandmarke und Becher der verschiedenen Landkreise sind also gleich. Sie unterscheiden sich lediglich im Design. Der Obermainbecher zeigt eine grafische Aufbereitung der Sehenswürdigkeiten der Region. "Wir wünschen unserem Becher alles Gute", sagt der Landrat.

Außerdem ging es im Umweltausschuss um die Kalkulation der Abfallentsorgung für den Landkreis Lichtenfels. Reiner Zimmer zeigt zunächst die Entwicklung der Kosten in den letzten Jahren. Die Müllgebühren sind von 1989 mit 128 bis 2003 auf 226 Euro angestiegen. Seitdem sind die Gebühren bis 2015 wieder auf 157 Euro gefallen. Zuletzt stiegen die Gebühren wieder auf 170 Euro an.

Die gute Nachricht schloss Zimmer gleich an: "Nach dem vorliegendem Zahlenwerk ist eine Erhöhung der Entsorgungsgebühren nicht erforderlich." Verschiedene Faktoren erschweren die Kalkulation, erklärt Zimmer. So schwanke beispielsweise der Erlös von Papierabfällen alleine in diesem Jahr zwischen 94 und 52 Euro.

Zusätzlich mussten einige Änderungen bei der Satzung über die Vermeidung, Verwertung und Beseitigung von Abfällen vorgenommen werden. "Das müssen wir machen, weil unsere Satzung nicht mehr die Jüngste ist", sagte der Landrat.

Michael Wutz hatte sich mit den rechtlichen Änderungen auseinandergesetzt. "Die meisten Neuerungen sind formeller Natur", sagte er. Inhaltlich ändern wird sich für die Bürger folgendes: Die runde 50 Liter-Tonne darf nicht mehr abgeholt werden. "Das sind arbeitsschutzrechtliche Hintergründe bei den Entsorgern", erklärte Wutz.

Glascontainer weiter im Gespräch

Über nicht abgeholte Glas- und Dosencontainer informierte danach der Landrat. Im Sommer habe es dutzende Beschwerden gegeben, dass die Glascontainer überfüllt waren und nicht abgeholt wurden (wir berichteten).

Meißner erläuterte, dass das Landratsamt dafür nicht zuständig ist, sich aber trotzdem darum kümmert. Von ihm würde ausschließlich die Stellflächen der Container bereitgestellt.

Die Abholung erfolgt durch die Firma Remondis. Diese hatten Personalprobleme (wir berichteten). Aktuell seien zwei neue Fahrer eingestellt worden. Meißner fragte die Mitglieder des Umweltausschusses, wie die Glascontainer aussehen. Die Lage habe sich überall entspannt, gaben die Mitglieder als Antwort.

Mehr Container zu Entlastung?

Dennoch beratschlagte das Gremium, ob an geeigneten Orten mehrere Container aufgestellt werden müssten, um eine erneute Überlastung der Container zu vermeiden. Zunächst müssten dazu die Stellflächen geprüft werden, ob dort noch Platz sei. Danach müsse man auf die Entsorgungsfirma zugehen und mit ihnen beratschlagen, ob zusätzliche Container sinnvoll seien.