Kunstadt- und Jura-JU müssen die Kräfte bündeln

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Die JU-Ortsverbände aus Alten- und Burgkunstadt sowie Weismain haben sich vereinigt. Symbolisch legen (von links) Eva Jäger (Weismain), Thorsten J. Schmidtke (Altenkunstadt) und Tabea Vonbrunn (Burgkunstadt) die Hände aufeinander. Foto: Stephan Stöckel
Die JU-Ortsverbände aus Alten- und Burgkunstadt sowie Weismain haben sich vereinigt. Symbolisch legen (von links) Eva Jäger (Weismain), Thorsten J. Schmidtke (Altenkunstadt) und Tabea Vonbrunn (Burgkunstadt) die Hände aufeinander.  Foto: Stephan Stöckel

Mangels Mitglieder und Führungskräfte werden aus drei Ortsverbänden einer: die Junge Union Kunstadt-Jura.

Der Jungen Union (JU) in den beiden Kunstädten und im Weismainer Land mangelt es an Mitgliedern und vor allem an Führungskräften, die die Geschicke der Ortsverbände lenken. Um dem Mitgliederschwund entgegenzuwirken, schlagkräftiger zu werden und Ressourcen zu bündeln, entschlossen sich die Mitglieder der CSU-Jugendorganisation aus den drei Kommunen am Sonntag in der Gaststätte "Preußla" einstimmig zu einer Fusion und gaben sich den Namen "Junge Union Kunstadt-Jura".
Anfang nächsten Jahres - angepeilt sind die Monate Januar oder Februar - soll ein rund 20-köpfiger Vorstand gewählt werden. Eine Herkulesaufgabe angesichts der Tatsache, dass immer weniger junge Leute bereit sind, sich politisch zu engagieren. Das weiß auch Thorsten Schmidtke, der Vorsitzende des Ortsverbandes Altenkunstadt, und einer der treibenden Kräfte hinter der Vereinigung.
Mit 36 hat er die magische Altersgrenze von 35 Jahren bei der JU überschritten. Bis zur nächsten Vorstandswahl darf er sein Amt noch ausüben, dann muss er aus der Jugendorganisation der CSU ausscheiden. "Ich wollte keinen verwelkten Einzelverband, sondern einen aktiven fusionierten Verband hinterlassen", lautete sein politisches Vermächtnis bei der Fusionsversammlung. Diese spiegelte den derzeitigen Zustand der Jungen Union im östlichen Landkreis Lichtenfels wider: Von den insgesamt 50 Mitgliedern waren nur neun anwesend gewesen.


"Es gibt keine Alternativen"

Voller Wehmut erinnerte sich Schmidtke an seine Zeit bei der JU: "Ich begann 1985 in Altenkunstadt mit sieben Mitgliedern und wir steigerten uns über die Jahre auf zeitweise 40 Mitglieder." Inzwischen hat sich die Mitgliederzahl in Altenkunstadt halbiert. Nicht besser sieht es in den Ortsverbänden Weismain und Burgkunstadt aus, die derzeit 18 beziehungsweise 12 Mitglieder aufzuweisen haben. An einer Vereinigung, so Schmidtke, habe kein Weg vorbei geführt: "Wenn in den Einzelverbänden kein geschäftsführender Vorstand mehr zu Stande kommt, gibt es kaum mehr andere Alternativen", stellte der Redner ernüchtert fest.
Zugleich betonte er, dass die Zeit reif sei, für eine Vereinigung: "Als noch jede Kommune rigoros ihr eigenes Süppchen kochte, wäre es undenkbar gewesen, einen gemeinsamen Verband der Jungen Union zu gestalten, weil wir hierfür keinerlei Rückendeckung von der CSU-Führung erhalten hätten." Inzwischen haben sich die Zeiten geändert, wie man an den Grußworten der regionalen und lokalen CSU-Größen ablesen konnte.
"Die Bürger wünschen sich eine Zusammenarbeit zwischen den Kommunen Alten- und Burgkunstadt sowie Weismain", betonte Bundestagsabgeordnete MdB Emmi Zeulner. Von einem "richtigen Schritt in die richtige Richtung", sprach Landtagsabgeordneter MdL Jürgen Baumgärtner mit Blick auf das gemeinsame Mittelzentrum, das die drei Kommunen Altenkunstadt, Burgkunstadt und Weismain bilden. Bürgermeister Robert Hümmer griff den Gedanken auf: "Wir machen Vieles miteinander: Wir haben eine Mittelschule, einen zentralen Jugendtreff, ein Main-Jura-Bierfest, gemeinsame Genusswanderungen und Stadtführungen und wollen obendrein den Kordigast zusammen aufzuwerten." Auch andere Parteivertreter begrüßten den Schritt.
JU-Kreisvorsitzender Holger Then schilderte die Problemlage, wie sie sich derzeit im östlichen Landkreis Lichtenfels darstellt: Thorsten Schmidtke aus Altenkunstadt habe die Altersgrenze erreicht, Eva Jäger sei von Weismain nach Burgkunstadt gezogen und Tabea Vonbrunn aus Burgkunstadt in ihrem Studium stark eingespannt. Potenzielle Nachfolger habe man in allen drei Ortsverbänden gehabt, aber kein aktives Team, das diese bei ihrer Arbeit unterstützen würde. "Die Ortsverbände vor die Hunde gehen lassen", wählte er drastische Worte, "und einen Großkreisverband gründen, das halte ich für den falschen Weg. Ihr seid vor Ort und wisst, was da passiert. Und wenn es nicht mehr geht, dann muss man halt miteinander fusionieren." Ein Allheilmittel, warnte Then, sei ein Zusammengehen allerdings nicht.