Die Galerie in der Spitalpassage in Lichtenfels ist längst kein Provisorium mehr, sondern eine Adresse für kleine, aber feine Ausstellungen.
Es war eine Win-win-Strategie, die zur Gründung der Galerie in der Spitalpassage führte; alle Beteiligten sollten etwas davon haben, wenn auch der Profit hier nicht in barer Münze gemessen werden kann. Ein Leerstand wurde beseitigt, die rund 70 Quadratmeter Ladenfläche wieder einer Nutzung zugeführt. Gleichzeitig bekam ein junger Verein (der damals rechtlich noch gar keiner war) so etwas wie eine Heimstätte. Die KuKi (Lichtenfelser Kunst- und Kulturinitiative) durfte in diesen Räumen Ausstellungen gestalten. Eingefädelt hatte Dr. Joachim Hildebrandt die Vereinbarung. Der Arzt hatte seine Praxis nebenan und stellte den Kontakt zur Vermieterin her. Hildebrandt, der selbst mit seinen Fotografien Ausstellungswürdiges geschaffen hatte, konnte das zehnjährige Bestehen der Galerie nicht mehr miterleben. Doch spätestens bei dieser Feier im vergangenen Jahr wurde klar: Das ist kein Provisorium, keine Interimslösung mehr, sondern eine feste Einrichtung, die Lichtenfels gut zu Gesicht steht. Möglich macht das nach wie vor Inge Glos-Wagner von der Wagner-Verwaltungs-GmbH. Sie wohnt und arbeitet ganz in der Nähe, interessiert sich selbst für Kunst und zählt sich zu den Freunden der KuKi, der sie als Vermieterin lediglich einen symbolischen Betrag abverlangt. Die Möglichkeit, die Räume wieder zu lukrativeren Konditionen anderweitig zu vermieten, hätte es zwischenzeitlich schon gegeben, einige Anfragen waren da, wie wir von ihr erfahren. Aber: "Das habe ich nicht fertiggebracht."
Ohne diese großzügige Unterstützung ginge es nicht, unterstreicht Markus Häggberg. Seit die um die 40 Mitglieder zählende KuKi 2012 den Schritt zur Vereinsgründung wagte, ist er ihr Vorsitzender, Helga Blomeier, die zuvor als Organisatorin in der Verantwortung stand, bis heute seine Stellvertreterin.
Vier bis fünf Ausstellungen im Jahr versucht das Team auf die Beine zu stellen. Um vielen einen Besuch zu ermöglichen, werden Dienstpläne zu möglichst breiten Öffnungszeiten angefertigt. Manchmal kommt ein Dutzend, manchmal nur einer. Fast immer kommt man ins Gespräch. Die KuKi wartet auch nicht auf Anfragen, sondern geht aktiv auf Künstler von außerhalb zu. So kam eine Vielzahl sehenswerter Präsentationen zustande, stellten sich namhafte Künstler wie Ulrich Köditz oder Christoph Wetzel hier ein, gibt es immer wieder Raum für interessante Begegnungen.