Vor seinem Hausarztbesuch ahnte Johann Dornhöfer nichts von der ernsten Diagnose - doch dann wurde es dramatisch.
Für viele ist die Diagnose ein Schock: Krebs. Auch in Franken betrifft dieses Schicksal zahlreiche Menschen - immer wieder berichten Betroffene von ihrem Umgang mit der Krankheit. So muss Julia Betz aus Zapfendorf (Kreis Bamberg) mit nur 23 Jahren ums Überleben bangen. Die Studentin hat Leukämie und benötigt einen Lebensretter. Auch für die Angehörigen des erst gut sechs Monate alten Heiko aus Leutershausen (Kreis Ansbach) ist seit Mai nichts mehr, wie es einmal war. Eine Horror-Diagnose hat das Leben der Familie seither grundlegend verändert.
Nun lässt eine Patientengeschichte aus Oberfranken ebenfalls aufhorchen. Bei einer Untersuchung wegen einer vergrößerten Schilddrüse wurden bei Bauunternehmer Johann Dornhöfer Metastasen in Halswirbelsäule und Lunge entdeckt. Obwohl der Mann keine Beschwerden hatte, war er an Krebs erkrankt, wie die Sana-Kliniken Oberfranken berichten.
"Weder Schmerzen noch sichtbare Veränderung": Bauunternehmer erhält schwerwiegende Diagnose
Als der damals 72-jährige Bauunternehmer im Oktober 2023 seine Schilddrüse beim Hausarzt untersuchen ließ, rechnete er nicht mit einer schwerwiegenden Diagnose. "Ich hatte keinerlei Beschwerden - weder Schmerzen noch eine sichtbare Veränderung, lediglich eine vergrößerte Schilddrüse", wird Johann Dornhöfer in einer aktuellen Mitteilung der Sana-Kliniken zitiert. Wie der Krankenhausbetreiber berichtet, sei ihm schließlich empfohlen worden, sich in der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Klinikum Lichtenfels vorzustellen.
Nur wenige Tage später habe die erste Untersuchung stattgefunden - eine Computertomografie des Halses zur Abklärung. Laut Angaben des Krankenhausverbunds wurde auch eine Veränderung an der Halswirbelsäule festgestellt, die metastasenverdächtig war. "Weitere bildgebende Verfahren bestätigen den Verdacht: Ausgehend von der Schilddrüse hatten sich in der Halswirbelsäule und auch in der Lunge bereits Metastasen gebildet", schildern die behandelnden Ärzte des Klinikums, Prof. Emilio Domínguez und Dr. Heinz-Georg Bloß, Chefarzt der Neurochirurgie, die Entwicklung, "die man durchaus als dramatisch bezeichnen kann", wie es in der Mitteilung wörtlich heißt.
Der konkrete Fall sei umgehend von den Experten in der interdisziplinären Tumorkonferenz erörtert worden. Es folgten Eingriffe zur Entfernung der Schilddrüse, eine Tumorteilentfernung und eine Dekompression des Rückenmarks. "Alle Operationen verliefen komplikationslos, der Patient konnte das Krankenhaus bereits nach drei Tagen verlassen", schildern die Sana-Kliniken die damaligen Umstände. Im Anschluss sei eine Strahlentherapie in Coburg erfolgt.
Plötzlich neue Symptome: Untersuchung zeigt Hirntumor auf - "ein Schock"
Im April 2024 traten plötzlich neue Symptome auf: neurologische Auffälligkeiten waren der Anlass für eine neuerliche MRT-Untersuchung - mit dem Ergebnis Hirntumor. "Ein Schock für den Patienten", hält der Krankenhausbetreiber fest. Die Behandlung übernahm demnach erneut Dr. Bloß. "Wir konnten den Tumor vollständig entfernen. Komplexe Fälle wie dieser zeigen, wie wichtig die enge Zusammenarbeit aller Fachabteilungen ist", betont der Neurochirurg.
Auch diese Behandlung sei von einer Strahlentherapie begleitet worden. "Heute, rund anderthalb Jahre nach der Erstdiagnose, ist Johann Dornhöfer wieder aktiv im Familienbetrieb und blickt optimistisch auf die Zukunft", berichtet der Verbund den derzeitigen Stand des Patienten. Die Bemühungen aller Beteiligten um die Gesundheit des Patienten haben sich demzufolge gelohnt: "Johann Dornhöfer ist inzwischen tumorfrei, auch wenn er sich noch in Behandlung befindet", so die Sana-Kliniken.
Die sogenannte Radiojodtherapie beim Kooperationspartner in der Nuklearmedizin in Bayreuth, eine Empfehlung der Mediziner aus Lichtenfels, werde noch fortgeführt. Dornhöfer nehme zudem Nachsorgetermine am Lichtenfelser Sana-Klinikum wahr. "Ich habe mich in jeder Phase sicher und gut aufgehoben gefühlt", wird der Patient in der Mitteilung rückblickend zitiert. "Die Zusammenarbeit der Ärztinnen und Ärzte, das Pflegepersonal, die Organisation - das war einfach top. Ich bin sehr dankbar."