Keiner verzichtet auf Plakate

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Ganz klassisch geklebt - und mit universeller Nachricht: Das Plakat vom Lichtenfelser Bürgermeister Andreas Hügerich passt für Bürgermeister- und Kreistagswahl. Fotos: Tobias Kindermann
Ganz klassisch geklebt - und mit universeller Nachricht: Das Plakat vom Lichtenfelser Bürgermeister Andreas Hügerich passt für Bürgermeister- und Kreistagswahl.  Fotos: Tobias Kindermann
Bekannte Slogans der AfD in Bad Staffelstein - und schnell überspüht
Bekannte Slogans der AfD in Bad Staffelstein - und schnell überspüht
 
In Bad Staffelstein haben sich die Parteien im Stadtrat darauf verständigt, nur solche Großflächenplakate an einzelnen Stellen zu platzieren.
In Bad Staffelstein haben sich die Parteien im Stadtrat darauf verständigt, nur solche Großflächenplakate an einzelnen Stellen zu platzieren.
 

Zur Kommunalwahl setzten die Parteien weiter auf klassische Methoden, das Internet rückt aber auf.

Zu jeder Wahl ein Thema: Wie gehen die Parteien mit Wahlplakaten um? Doch zu dieser Kommunalwahl ist es vielleicht ein besonderes Thema: Ist es noch zeitgemäß, mit Plakaten um die Gunst von Wählern zu werben? Wirken Plakate sogar als nicht mehr zeitgemäß in einer Welt, in der immer stärker über Müll und Umweltbelastungen diskutiert wird?

Unsere Umfrage zeigt: Es bildet sich langsam ein neues Bewusstsein, doch auf die klassische Art, den Wähler anzusprechen, verzichtet keine Partei. Eine Sonderrolle nimmt der Kreistag ein: CSU und Freie Wähler werden hier nicht mit eigens gestalteten Plakaten antreten. Allgemein ist aber eine Tendenz zu beobachten: Plakat-Schlachten wird es wohl nicht geben. Weniger soll vom Wähler als mehr honoriert werden.

"Wir verteilen zur Kreistagswahl wieder unsere Landkreiskarte mit den Kandidatenbildern auf der Rückseite an alle Haushalte", sagte CSU-Kreisvorsitzender Christian Meißner. "Und zwar eine ganz aktuelle, auf der bereits die Umgehung von Weismain eingezeichnet ist." Klaus Kasper, Kreisvorsitzender der Freien Wähler, verweist darauf, dass man das Thema Plakate in die Verantwortung der Ortsvereine gelegt habe, was grundsätzlich auch alle anderen im Kreistag vertretenen Parteien tun.

Im Vordergrund steht deshalb die Wahl der Kommunalparlamente in den Städten und Gemeinden. Kreistagsbewerber stellen sich in der Regel in Wahlversammlungen vor Ort vor.

Die SPD plant, mit 300 Plakaten zur Kreistagswahl mit allgemeinen Botschaften, sagt Kreisvorsitzender Sebastian Müller. Die habe man leider nicht in der gewünschten Pappausführung bekommen können, wie teilweise andere Plakate. Man fahre deshalb aktuell dreigleisig: "In Lichtenfels wird zum Beispiel noch ganz klassisch geklebt."

Doch das ist nicht in jeder Kommune so gewünscht. In Bad Staffelstein etwa, darauf weist Holger Then von den Jungen Bürgern hin, hab man sich im Stadtrat darauf geeinigt, keine kleinen Plakate aufzustellen. Nur große, einzelne Stellwände sollen verwendet werden.

Davon abweichen wird die AfD, wie bereits einzelne Tafeln im Stadtgebiet zeigen. "Wir sind die im Kommunalwahlkampf noch unerfahrenste Partei", sagt Heike Kunzelmann. Man wolle auf Sachthemen setzen und nicht so sehr Personen in den Vordergrund stellen.

Auch die Grünen werden plakatieren, sagt Valentin Mottschmann, aber man wolle Augenmaß walten lassen und die "Gegend nicht zumüllen".

Er bringt ein Medium ins Spiel, in dem sich natürlich auch alle anderen Parteien um Wähler bemühen: Facebook.

Wer dort vertreten ist merkt: Zur Kommunalwahl wurde viele Gruppen neu gegründet. Auch bezahlte Werbeposts seien denkbar, sagt Motschmann. "Hier erreicht man mit wenig Einsatz viele Personen."