Der ehemalige Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) thematisierte in Reundorf Straßenbauprojekt und Wahlkreiseinteilung.
"Die jüngste Entscheidung der Wahlkreiskommission, Geroldsgrün aus dem Wahlkreis Hof herauszulösen, ist für mich nachvollziehbar", sagte Hans-Peter Friedrich. Bei einem Gespräch am Rande einer CSU-Versammlung am Montag in Reundorf stellte der ehemalige Bundesinnenminister fest: Der Bundeswahlkreis Coburg/Kronach verliere immer mehr Einwohner. Am Wahltag im September 2017 werde der Kreis voraussichtlich 25,1 Prozent vom Bundesdurchschnitt abweichen, was die Ungültigkeit der Bundestagswahl zur Folge hätte. Friedrich betonte, dass wenigstens Schwarzenbach am Wald verschont blieb. Geroldsgrün könne sich damit trösten, dass vor der übernächsten Bundestagswahl 2021 "die Karten neu gemischt werden". Bis dahin bleibe er zuständig, das habe er immer betont, auch in Richtung der Abgeordneten in Coburg und Kronach.
Der Bezirksvorsitzende erinnerte daran, dass die CSU den Vorschlag gemacht habe, den Wahlkreis Kulmbach-Lichtenfels dem Wahlkreis Coburg zuzuschreiben. "Diesen Vorschlag hat die Kommission abgelehnt", bedauerte Friedrich. "Bei einer internen Sitzung der von einer möglichen Wahlkreisneueinteilung betroffenen Abgeordneten von SPD und CSU waren sich alle einig, dass im Falle eines unvermeidbaren Neuzuschnittes des Wahlkreises Coburg/Kronach nur Geroldsgrün in Frage kommen kann", erläuterte Friedrich. Alle Abgeordneten hätten sich bemüht, eine Wahlkreisneueinteilung in letzter Minute doch noch abzuwenden. Dass dies nicht gelungen seit, liege an der Einwohnerentwicklung im Landkreis Kronach und dem Vorschlag der Wahlkreiskommission. Den Geroldsgrünern sei es am Ende zu verdanken, dass Oberfranken fünf Wahlkreise behält.
Für Region "überlebenswichtig"
Angesprochen auf den Ausbau der Bundesstraße 173 nach Kronach machte Hans-Peter Friedrich noch einmal deutlich: "Ich werde einen vierspurigen Ausbau unterstützen." Der Ausbau zwischen Lichtenfels und Kronach sei das letzte große Fernstraßenausbauprojekt in ganz Oberfranken. "Nachdem nun viele andere Straßenprojekte auf den Weg gebracht sind, muss jetzt die B 173 an der Reihe sein", meinte Friedrich. Eine optimale Anbindung an das überregionale Verkehrsnetz sei für die Wirtschaft der Region überlebenswichtig, sagte er. In zwei Wochen werde der neue Bundesverkehrswegeplan vorgestellt und er hoffte, dass die Verkehrsinfrastruktur in den Landkreisen Lichtenfels und Kronach mit dem Ausbau der B 173 verbessert werde.