Bei Scherer und Trier in Michelau hält man sich bedeckt, was den Stand der Verhandlungen mit einem möglichen Investor angeht. Doch es gibt positive Signale.
Am 10. März stellte Scherer und Trier einen Eigenantrag auf Insolvenz, fast genau sieben Monate sind inzwischen vergangen. Befürchtungen, der nach der Firma Baur zweitgrößte Arbeitgeber im Landkreis Lichtenfels könnte seinen Tore für immer schließen, waren schnell zerstreut.
Rund 2000 Mitarbeiter arbeiten im Hauptwerk in Michelau, weltweit sind es etwa 2300. Insolvenzverwalter Joachim Exner von der Nürnberger Kanzlei Dr. Beck und Partner gelang es, das Vertrauen von Lieferanten und Abnehmern zu gewinnen. Zu tun hatte man genug, Entlassungen waren und sind kein Thema.
Bei einem Treffen im Landratsamt Anfang April gab er das klare Signal, dass Scherer und Trier zu retten sei - und vor allem keine Unterstützung aus der Politik notwendig sei.
Dass diese Aussage nicht nur auf dem Papier steht, zeigte sich Anfang Juni. Damals lief die Zeit aus, in der das Unternehmen Insolvenzgeld erhielt.
Von da an musste man die Löhne voll aus dem laufenden Betrieb erwirtschaften.
Das scheint bis jetzt gut zu funktionieren. Gegenüber Dritten unterstreicht Exner, dass man in der Investorensuche schon recht weit sei und eigentlich nur noch unter den Kreis der Interessenten der Name auszuwählen sei. Auch seien weiter keine Arbeitsplätze in Gefahr, da die Auslastung sehr gut sei.
Man hält sich bedeckt Offiziell hält man sich bedeckt: "Ich kann bestätigen, dass der Investorenprozess auf Hochtouren läuft", gibt Christoph Möller, der die Pressearbeit für Exner verantwortet. Darüber hinaus gibt man sich verschlossen.
Die Gläubigerversammlung, die zu einer möglichen Lösung ihre Zustimmung geben muss, tagte zuletzt Ende Juli. Und traf da die Entscheidung, einen so genannten Gläubigerausschuss einzuberufen.
Das ist eine kleinere Runde, in der die wichtigsten Gläubiger vertreten sind.
Es gibt noch einen weiteren wichtigen Unterschied: Der Ausschuss tagt nichtöffentlich, die Versammlung teilöffentlich: Das heißt, man weiß, wann die Versammlung zusammenkommt - und wer wartet, bis die Gläubiger den Saal verlassen, kann zumindest Fragen stellen. Der Ausschuss soll, so sagen gut informierte Kreise, inzwischen auch getagt haben. Ende Oktober könnte es eine weitere Zusammenkunft geben, sagen Insider.
Es ist zumindest nicht die Gläubigerversammlung, für die sind bis jetzt keine weiteren Termine bekannt. Denkbar wäre ein Treffen des kleineren Ausschusses.
Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich die Investorensuche etwas zieht.
Als der Plüschtierhersteller Nici aufgrund der Betrügereien des ehemaligen Firmenchefs Ottmar Pfaff im März 2006 in finanzielle Probleme geriet und daraufhin insolvent wurde, trat erst im Dezember ein neuer Investor auf den Plan.
In Michelau werden inzwischen Namen wie die der Firma SMP (Samvardhana Motherson Group) in Bötzingen gehandelt, die sich selber als Marktführer für lackierte Stoßfänger in Deutschland und Spanien bezeichnet und unter anderem größere Kunststoffteile verschiedenster Art für Autos fertigt. Auf eine schriftliche Anfrage wollte man sich bisher noch nicht äußern, was nicht überrascht. Auch ein schwedisches Unternehmen soll in guter Position liegen.
Exner sagte einmal, dass er Weihnachten nicht mehr im Landkreis feiern wolle. Dafür könnte er den Beschäftigten von Scherer und Trier bald ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk bereiten.
Aha ein Weihnachtsgeschenk solls vielleicht werden...
Dann warten wir mal ab...
Da werden auch welche keine Lust mehr haben auf Weihnachten weil Sie Ihre Arbeit verloren haben...
Es wird doch schließlich optimiert und strukturiert...
Und 1+1 kann jeder zusammen zählen das doch immer auf kosten der kleinen Arbeiter !