In der Jurastadt entsteht Wohnraum für Senioren, die sich etwas Luxus gönnen wollen (und dies auch können),
Komfort, Sicherheit, Wellness und modernste Technik vereint ein ambitioniertes Vorhaben der Pflege Fischer GmbH, die in der Weismainer Sandleite bereits erfolgreich einen Pflegedienst und eine Einrichtung für Tagespflege betreibt. Oberhalb des Pflegedienstes soll eine Seniorenresidenz mit 36 Apartements, zwei Penthouse-Wohnungen und neun Stellplätzen entstehen, die ihrem Namen alle Ehre machen soll, wie Geschäftsführerin Maria Simmler im Gespräch mit unserer Zeitung betont: "Wir wollen mehr anbieten, als nur betreutes Wohnen. Mithilfe modernster technischer Unterstützung wollen wir das Leben für die Bewohner vereinfachen und angenehmer machen."
Nicht alltägliches Konzept
Begeistert von dem nicht alltäglichen Konzept sind auch die Mitglieder des Bauausschusses, die dem Bauantrag am Montagabend einstimmig das gemeindliche Einvernehmen erteilen. "Das ist eine ideale Ergänzung zu den bestehenden Einrichtungen für unsere älteren Mitbürger: dem Pflegedienst und der Einrichtung für Tagespflege in der Sandleite sowie dem ASB-Seniorenzentrum im Schwarzen Weg", freut sich Bürgermeister Udo Dauer (CSU).
Sicherheit wird in der zukünftigen Seniorenresidenz großgeschrieben. Was, wenn ein alter Mensch stürzt und sich nicht mehr selbst zu helfen weiß? Das haben sich auch Simmler und ihre Mutter Olga Fischer, die ebenfalls Geschäftsführerin in der Pflege Fischer GmbH ist, gefragt und sich für großflächige Sensormatten entschieden. "Sie werden unter die Fußböden verlegt. Stürzt jemand, dann senden sie ein Signal an die Zentrale, die die Angehören oder einen Pflegedienst verständigen", erläutert Simmler.
Die zukünftigen Bewohner sollen sich nicht nur sicher, sondern auch wohlfühlen. Im Untergeschoss gibt es einen Spabereich mit Sauna, Ruheraum und Massageliegen. "Für alle, die noch körperlich fit sind, bieten wir einen Fitnessraum an", ergänzt Simmler. Nicht unerwähnt lässt sie das Service- und Pflegepaket. "Es gibt einen kleinen Tante-Emma-Laden, ein Café, einen Frisör und Fußpflegebehandlungen", zählt sie auf. Wer Pflege benötige, könne sich für den Pflegedienst Fischer entscheiden, müsse es aber nicht. "Auch jeder andere Anbieter ist in unserer Seniorenresidenz willkommen."
Behaglich sollen sich die Bewohner ebenfalls fühlen. Dafür sorgt eine intelligente Heizung. "Wenn ein Senior um 22 Uhr zu Bett geht, schaltet die Heizung automatisch in den Nachtbetrieb, der für eine angenehme Schlaftemperatur sorgt. Am nächsten Morgen wachen die Heimbewohner um 6 Uhr mit wohliger Wärme auf", führt Simmler als Beispiel an. Die Grundfläche für das Seniorenzentrum beziffert sie auf 766 Quadratmeter. Die Größe der Apartements, die sich im Erd- sowie im ersten und zweiten Obergeschoss befinden, liegt zwischen 30 und 65 Quadratmetern. Es wird sowohl Ein- als auch Zweizimmerapartements geben.
Zu den Höhepunkten des Gebäudes zählen die zwei geräumigen Penthouse-Wohnungen im dritten Obergeschoss, die jeweils 250 Quadratmeter groß sind. Im Untergeschoss sind die Heizung und die Technikräume untergebracht sowie ein Bereich für Hauswirtschaft und Wäsche. Auch eine Parkanlage für die Bewohner zur Erholung sehen die Planungen vor.
Wohnen auf gehobene Art
Was hat Simmler und ihrer Mutter Olga Fischer dazu bewogen, sich ein drittes Standbein auf dem Gebiet der Pflege zu schaffen? "Es ist ein Bedarf für betreutes Wohnen der gehobenen Art vorhanden. Ehepaare, von denen der eine pflegebedürftig oder dement ist, könnten in den Apartements bis ans Lebensende zusammenleben und würden nicht auseinandergerissen", meint Fischer.
Mit den Bauarbeiten soll nach Auskunft Simmlers im Herbst dieses Jahres begonnen werden. Die Einweihung ist für Ende 2018 oder Anfang 2019 anvisiert.
Der Bauausschuss votiert einmütig für das Vorhaben. Den Antragstellern wird eine Anregung von Gemeinderätin Jasmin Schardt von den Bündnisgrünen mit auf den Weg gegeben. "Das Gebäude befindet sich in exponierter Hanglage, ist groß und auffällig. Das Blechdach sollte man begrünen, damit sich die Seniorenresidenz schön in die Umgebung einfügt", hatte diese vorgeschlagen.
Ein Vorschlag, der im Gremium Widerhall findet. Gabriele Huber von der Gemeinschaft Unabhängiger Bürger (GUB) fragt sich, ob neun Stellplätze nicht zu wenig seien. "In der Sandleite sind noch weitere Möglichkeiten zum Parken vorhanden", klärt sie Werner Zeis von der Bauverwaltung auf.
Landwirt Manfred Hügerich möchte in
Weismain unweit der Giechkröttendorfer Straße eine Mutterkuhherde grasen und die Weide einzäunen lassen. "Das ist eine gute Sache", lobt Bürgermeister Udo Dauer. Dadurch könne der Hang vor einer Verbuschung bewahrt werden. Andernfalls müsste sich der Landschaftspflegeverband in ein paar Jahren einer möglichen Entbuschung annehmen. "Der Verband kommt mit den Freihaltungsmaßnahmen überhaupt nicht mehr nach. Insofern ist die Freilandhaltung zu begrüßen", schließt Dauer.
Michael Bienlein (CSU) stößt die Tatsache sauer auf, dass für den 1,5 Meter großen Elektrozaun eine Baugenehmigung eingeholt werden muss. "Ursprünglich war auch keine geplant. Doch bei einem Ortstermin kam der Experte am Landratsamt zu einer anderen Einschätzung", informiert Dauer das Gremium und Zeis ergänzt: "Es handelt sich um einen Zaun im Außenbereich mit massiven Pfosten. Letztere waren für ihn ausschlaggebend."
Bienlein zeigt sich von der Argumentation unbeeindruckt: "Wo kommen wir hin mit der Bürokratie? Da bräuchte ja jeder Landwirt im Allgäu, der seine Kühe im Freien hält, eine Baugenehmigung." Dem Antrag zur Errichtung einer Weidezaunanlage zur Haltung einer Mutterkuhherde wurde stattgegeben.
Die Brauerei Püls Bräu will auf ihrem Firmengelände eine 81 Meter lange und 36 Meter breite Lagerhalle mit Vordach, Laderampe und Außenanlagen bauen. Auch die Gerber Kunststofftechnik GmbH plant den Bau einer Lagerhalle. Als Standort für das 50 Meter lange und zehn Meter breite Gebäude ist das Gewerbegebiet Feldteile II vorgesehen. Beide Vorhaben erhielten das Einvernehmen. Der Weismainer Oliver Dück macht aus seiner Werkshalle drei Wohneinheiten. Werner Zeis begrüßt das Vorhaben: "Die Maßnahme ist dem allgemeinen Wohngebiet, in dem die Halle steht, sehr dienlich."
Bürgermeister Udo Dauer teilt abschließend mit, dass im Zuge der Bauarbeiten für die Umgehung, die im Frühjahr beginnen, der Bildstock in der Kaspauer Straße abgebaut werden muss. "Das Marterl wird im Bauhof eingelagert und an einem neuen Standort aufgestellt", sagt er. Die zwei Bäume, die neben der Marter stehen, müssten gefällt werden. Auch beim Wasserspielplatz würden Bäume gerodet. Wie viele, das entziehe sich seiner Kenntnis, so der Christsoziale.
stö