In Redwitz entsteht islamische Gebetsstätte im früheren Baugeschäft

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Im ehemaligen Baugeschäft soll eine islamische Gebetsstätte entstehen. Thomas Micheel
Im ehemaligen Baugeschäft soll eine islamische Gebetsstätte entstehen. Thomas Micheel

Die Türkisch-Islamische Gemeinde in Redwitz rechnet mit der Fertigstellung des dann moscheeähnlichen Gebäudes in zwei Jahren.

Zwei größere Bauvorhaben beschäftigten den Gemeinderat in der jüngsten Sitzung: die Umnutzung eines ehemaligen Baugeschäftes zu einer islamischen Gebetsstätte sowie der Neubau eines Feuerwehrhauses in Obristfeld.
Bürgermeister Christian Mrosek (CSU) schickte voraus, dass die Maßnahme der Türkisch-Islamischen Gemeinde e.V. den Umbau eines ehemaligen Baugeschäftes mit Haupt- und Nebengebäude zu einer islamischen Gebetsstätte mit einer abgeschlossenen Imamwohnung im Erdgeschossflügel beinhalte. Architekt Markus Alex informierte, dass das Dach des bestehenden Gebäudes weitgehend erhalten bleibe und nur eine Dämmung hinzukomme. Im Hauptgebäude seien im Erdgeschoss der Einbau eines Gebetsraumes für Männer, ein Jugendraum und die erforderlichen Sozialräume geplant. Das Obergeschoss sehe den Gebetsraum für die Frauen vor, einen Veranstaltungsraum, einen Hobbyraum und ergänzende Sanitäreinrichtungen. Der Frauengebetsraum befinde sich hierbei auf einer Galerie über dem Herrengebetsraum. Gestalterisch werde der Luftraum zwischen den Gebetsräumen mittels einer Dachkuppel abgeschlossen.
Die Architektur der Außenfassade werde mittels Bogenfenster aufgewertet, um den Moscheecharakter hervorzuheben. Ergänzt werde der Eingangsbereich durch einen Brunnen und ein Minarett. Eine Beschallung oder Illuminierung des Minaretts sei nicht vorgesehen. Insgesamt werde die Geometrie des Gebäudes erhalten, erläuterte der Architekt, aber optisch aufgewertet. Eingebaut werde ein behindertengerechter Aufzug.
Der Vorsitzende der Türkisch-Islamischen Gemeinde Redwitz, Hakan Saltik, ließ wissen, dass das jetzt als Gebetshaus verwendete Gebäude im Jahr 1991 gekauft wurde. Mit den neuen Räumlichkeiten sei kein Anstieg der Mitgliederzahl und Besucher zu erwarten. Die Fertigstellung der neuen Gebetsstätte sei für Ende des Jahres 2020 anvisiert.


Diskussion über neun Stellplätze

Eine längere Diskussion über die noch fehlenden neun auszuweisenden Stellplätze folgte. Können keine weiteren Plätze ausgewiesen werden, beabsichtigt die Türkisch-Islamische Gemeinde, die jetzige Gebetsstätte nach Beendigung der Umbaumaßnahme abzureißen und dort die Stellflächen zu installieren. Aus städtebaulichen Gründen solle aber das Haus erhalten bleiben, kam aus dem Gemeinderat.
Letztlich stimmte das Gremium den vom Bürgermeister gestellten Antrag zu, der Türkisch-Islamischen Gemeinde die neun fehlenden Stellplätze kostenlos auf dem Freibadparkplatz auszuweisen. Zugleich wurde der Abriss der bestehenden Gebetsstätte aus der Baugenehmigung herausgenommen. Somit wurde das gemeindliche Einvernehmen erteilt.
Die Planungen für ein neues Feuerwehrhaus in Obristfeld wurden nach den Vorstellungen der Feuerwehr und der Gemeinde durch das Architekturbüro Strukturdesign aus Lichtenfels erstellt. Christoph Schlöpke vom gemeindlichen Baubüro erläuterte die Kostenaufteilung. So belaufen sich die geschätzten Baukosten auf rund 340 000 Euro. Nach Rücksprache mit der Wehr werde diese eine Eigenleistung von rund 85 000 Euro einbringen. Für die Erschließung, die nur für das Feuerwehrgebäude konzipiert ist, seien mit Kosten von etwa 70 000 Euro zu rechnen. Seitens der Regierung und des Landkreises ergebe sich eine Gesamtzuschusssumme von knapp 63 000 Euro. Der Eigenanteil der Gemeinde Redwitz in Höhe von knapp 260 000 Euro wäre in den Haushaltsjahren 2018 und 2019 zu veranschlagen. Der Gemeinderat stimmte der Planung zu und erteilte das gemeindliche Einvernehmen im Rahmen des Baugenehmigungsverfahrens. Geplant ist, die bauliche Maßnahme im Frühsommer des laufenden Jahres zu beginnen. Für die Errichtung des Feuerwehrgerätehauses werden maximal drei Jahre veranschlagt.