In Hochstadt, Michelau und Redwitz ist es klar, dass ein neuer Chef ins Rathaus einziehen wird. Aber wer?
In Hochstadt, Michelau und Redwitz werden sich die bisherigen Bürgermeister Thomas Kneipp, Christian Mrosek und Helmut Fischer (alle CSU) aus Altersgründen verabschieden. Es sind drei von Größe und Struktur her ganz unterschiedliche Kommunen. Doch man darf wohl sagen, dass sie nicht schlecht dastehen. Begonnenes weiterführen, neue Akzente setzen - das möchten in jeder dieser Gemeinden als künftige Rathauschefs mehrere Bewerber. Die Bürger haben also die Wahl - in Redwitz sogar unter dreien, was eine Stichwahl zur Folge haben könnte.
Michelau
In Michelau liefern sich sehr bekannte Gesichter ein Rennen: Der Zweite Bürgermeister - Dirk Rosenbauer (CSU) - tritt gegen den Dritten Bürgermeister - Jürgen Spitzenberger (SPD) - an. Ob die Parteizugehörigkeit eine große Rolle spielen wird? Das darf bezweifelt werden. Beiden liegt viel an mehr Verkehrssicherheit im Ort - doch da dies keine gemeindeinterne Angelegenheit ist, kann eine Lösung auch nicht allein hier gefunden werden. Beide wissen um die Bedeutung des Wirtschaftsstandortes und wollen die Kommunikation mit den Unternehmen suchen und pflegen. Beide sind mit ihren Familien fest in der Gemeinde verwurzelt, wirken in Sport- und anderen Vereinen mit. Spitzenberger (52), von Beruf Feinwerkmechanikermeister und Abteilungsleiter bei SMIA, ist seit 2002 Gemeinderat, seit 2014 auch Kreisrat. 2012 hatte er sich schon einmal um das Amt des Bürgermeisters beworben und mit 47,4 Prozent gegenüber dem Amtsinhaber und stellvertretendem Landrat Helmut Fischer ein beachtliches Ergebnis erzielt. Nun ist er motiviert, es ein zweites Mal zu versuchen.
Rosenbauer (40), Kaufmann, Betriebswirt und Geschäftsführer im familieneigenen Elektrounternehmen, möchte ebenfalls Verantwortung übernehmen. Er kam eine Wahlperiode später in den Gemeinderat, Kreisrat ist er (noch) nicht; aktuell kandidiert er auch dafür.
Redwitz
In Redwitz konkurrieren drei Kandidaten um den Chefsessel im Rathaus. Zwei davon sind schon Gemeinderäte: Jürgen Gäbelein (50) ist am längsten dabei, seit 2008, und seitdem auch Fraktionssprecher der "unabhängigen Bürger", wie die Freie-Wähler-Gruppierung dort heißt. Der Diplom-Ingenieur im Bereich Kunststofftechnik und Geschäftsführer kann sich für Ortsgeschichte, Tradition und Brauchtum begeistern. So kam es auch zu seinem Engagement im Bürgerverein, dessen Zweiter Vorsitzender er ist. Der sportliche Familienvater möchte das Image seiner Heimatgemeinde nach innen wie außen verbessern, wie er selbst betont. Außerdem sei ihm eine offene Zusammenarbeit über politische Fraktionen hinweg wichtig.
Christian Zorn (40) ist seit 2014 Gemeinderat und Sprecher der CSU-Mehrheitsfraktion. Dort habe er aber immer ohne Parteibrille gearbeitet, unterstreicht er. Der Betriebswirt und Bankfachwirt, der vor rund zehn Jahren seine eigene Firma für betriebliches Vorsorgemanagement gegründet hat, sieht sich durch diese Berufserfahrung für die Arbeit als Rathauschef gut gewappnet. Sein Slogan "Liebe zur Gemeinde, Freude am Gestalten" beschreibt die Motivation des Familienvaters, der Fußball und Motorradfahren zu seinen Hobbys zählt.
Mit 33 Jahren ist Stephan Arndt der jüngste Bewerber. Er ist zwar noch kein Gemeinderat, wirkt aber seit Jahren schon im SPD-Ortsverein mit und meint, das Sozialdemokratische sei ihm quasi in die Wiege gelegt worden. Gleichwohl betont er: "Entscheidungen sollten überparteilich im Sinne der Bürger fallen." Im Bürgerverein "Lebendiges Redwitz" ist er seit sieben Jahren Vorsitzender. Die Sanierung der Turnhalle und des Freibades sieht er momentan als wichtigste Herausforderungen in der Gemeinde an der Rodach an. Beruflich ist Arndt Vorarbeiter bei einem großen Hersteller für Heiz-, Klima- und Lüftungssystemen.
Hochstadt
Interessant ist die Bewerberkonstellation in Hochstadt. Joachim Schlesinger (SPD) und Max Zeulner(CSU) sind gleichaltrig - 51 Jahre - und beide vor sechs Jahren in den Gemeinderat gewählt worden. Zeulner, von Beruf Versicherungskaufmann, wurde zeitgleich Zweiter Bürgermeister. Er habe Einblicke in die Aufgaben der Verwaltung gewinnen können, sagt er, und möchte nun mehr Verantwortung übernehmen, um die Lebensqualität in der Gemeinde erhalten und wenn möglich verbessern zu kommen.