Andreas Pfarrdrescher (CSU) befürwortete den Bau der Hallen. Die Stadt müsse einem Unternehmen, das schon seit Jahrzehnten hier ansässig sei, entgegenkommen. Die CSU-Fraktion habe lange über das Projekt diskutiert, sei sich aber nicht einig, was Zustimmung oder Ablehnung betreffe.
Werner Freitag (SBUN) lehnte den Hallenbau strikt ab. Er monierte unter anderem, dass von privaten Häuslebauern eine fränkische Bauweise eingefordert werde und bei Gewerbehallen offenbar jede Dimension erlaubt sei.
Am liebsten mit "Jein" gestimmt hätte Dieter Leicht (SPD). Er sei nicht glücklich über eine solche Entscheidung, stimme aber schweren Herzens für das Bauprojekt.
Christian Ziegler (JB) zeigte das Dilemma auf, Gewerbebetriebe halten und die Landschaft schützen zu wollen. Die JB-Fraktion sei sich nicht einig, was Zustimmung oder Ablehnung betreffe. Er jedenfalls habe Bauchschmerzen bei diesem Projekt und müsse es ablehnen.
Winfried Ernst (FW) sagte, seine Fraktion habe Vor- und Nachteile abwägend betrachtet: "Wir werden zustimmen." Er fügte hinzu: "Wir geben wieder ein Stück vom Gottesgarten her, aber wir wollen uns nicht dem Gewerbe entgegenstellen." Die Argumentation all jener, die gegen die Hallen sprachen, verstehe er jedoch.
Jürgen Hagel (CSU) zeigte sich ratlos: "Wo fängt bei uns der Gottesgarten an? Wo darf so ein Projekt entstehen und wo nicht?"
Kommentar von Matthias Einwag
Hallenbarock für den romantischen Gottesgarten
Aus dem vielbesungenen "Dreigestirn" am Obermain ist ein Sternhäuflein geworden. Die Fixsterne Banz, Vierzehnheiligen und Staffelberg sind umgeben von einer Aura aus kubischen Trabanten, den Lager- und Produktionshallen. Wer vom Staffelberg ins Maintal schaut, der blickt jetzt schon auf stattliche Industriekomplexe. Eine Autobahn lockt eben nicht nur Urlauber und Kurgäste an, sie ist auch attraktiv für Wirtschaftsunternehmen. Ironisch ausgedrückt: Angesichts der wenige Hundert Meter entfernten Rohbauten von Concept Laser passen die in Grundfeld geplanten Hallen baulich ins Bild und sind gar kein Sündenfall mehr.
Zwei Achtfamilienhäuser sollen errichtet werden
Seit einigen Monaten plant die Firma Deinlein Immobilien, mehrere Mehrfamilienhäuser auf einem Gärtnereigrundstück neben der Angerstraße in zweiter und dritter Reihe zu bauen. Für das Projekt "Sonnensiedlung" seien die bisherigen Planungen jedoch verworfen worden, sagte Bürgermeister Jürgen Kohmann. Es sei schade, dass die vorgesehene Tiefgarage nun doch nicht gebaut werde und die 32 Kfz-Stellplätze stattdessen auf dem Grundstück nachgewiesen werden sollen, fügte er hinzu.
Bauamtsleiter Michael Hess beschrieb die beiden geplanten Achtfamilienhäuser. Vorgesehen sei, die dreigeschossigen Blocks mit flach geneigten Pultdächern zu versehen. Die beiden Gebäude entsprechen den Festlegungen des Bebauungsplans, fuhr Hess fort. Das zweite Obergeschoss werde jeweils um 1,45 Meter von der Außenwand eingerückt. Einige Pkw-Stellplätze würden als Carports ausgeführt. Zudem empfiehlt das Bauamt, an der Grenze zu den Nachbargrundstücken einen Blendschutz anzubringen, der das Scheinwerferlicht einparkender Fahrzeuge schluckt. Dafür biete sich eine immergrüne Hecke oder ein Sichtschutzzaun an.
Im Staffelsteiner Stadtrat notiert
Breitbandverkabelung Bürgermeister Jürgen Kohmann gab am Dienstag bekannt, dass die Restarbeiten der Glasfaserkabelverlegung in der Staffelsteiner Kernstadt bis Ende März abgeschlossen sein sollen. Die Freischaltung des Netzes sei nach Angaben der Telekom für Ende Mai vorgesehen. Um die Restarbeiten ausführen zu können, müsse ein Teilstück der Viktor-von-Scheffel-Straße vom 4. bis zum 9. März gesperrt werden.
Dorferneuerung Zustimmung seitens des Stadtrates gab es für die Einleitung einer einfachen Dorferneuerung in Serkendorf und für den Bau eines Cafés neben der denkmalgeschützten Mühle. Das Amt für Ländliche Entwicklung hatte zuvor eine Förderanfrage für das Programm "Kleinstunternehmen zur Stärkung der Grundversorgung" nach Rücksprache mit der Denkmalschutzbehörde und dem Staffelsteiner Stadtbaumeister befürwortet. Bei dem Projekt stellt die Stadt lediglich einen formlosen Antrag, eine finanzielle Beteiligung entsteht für sie nicht. Stefan Dinkel, der in Serkendorf die Mühlenhofbäckerei betreibt, möchte dort ein Café in modernem Kleid in der Formensprache einer historischen Scheune errichten, beschrieb Stadtbaumeister Andreas Ender das Projekt. In diesem Mühlencafé möchte Stefan Dinkel künftig Bustouristen bewirten, die zu Mühlenführungen nach Serkendorf kommen.
Feuerwehr David Sittig, der neu gewählte Kommandant der Romansthaler Feuerwehr, und sein ebenfalls neu gewählter Stellvertreter Lukas Donath wurden vom Stadtrat einstimmig bestätigt.
Ferienhaus Einstimmig gab der Stadtrat grünes Licht für den Bau eines Ferienhauses mit zwei Wohneinheiten am Stadtweg in Unterzettlitz.
Wenn die Stadt Bad Staffelstein dieses Projekt genehmigt, dann kann sie sich gleich vom "Gottesgarten" verabschieden, denn was in Grundfeld entstehen soll ist an baulicher Hybris nicht zu überbieten. Die Worte des Bürgermeisters, man habe eine "baukulturelle Verantwortung gegenüber den nachfolgenden Generationen" sind zwar schön und auch zutreffend, sie sind aber wertlos, wenn der Stadtrat sie konterkariert, indem er ein bauliches Monstrum genehmigt. Man muß sich auch fragen, weshalb dem Stadtrat keine andere Nutzungsmöglichkeit für wertvollen Boden einfällt als ausgerechnet einem Logistikzentrum den Zuschlag zu erteilen, einem Wirtschaftsbetrieb also der per definitionem neuen und nachhaltigeren Verkehr in den "Gottesgarten" bringen wird und der - siehe etwa Amazon - nicht dafür bekannt ist, hervorragende Löhne zu zahlen. Es ist die Sache des Stadtrates von Bad Staffelstein, diesen baulichen Irrsinn zu genehmigen, es wird aber die Sache anderer sein zu prüfen, ob die Stadt Bad Staffelstein überhaupt noch berechtigt ist den Titel "Bad" im Stadtnamen zu führen, wenn sie durch ihre Bauplanung so offenkundig dieses Attribut mißachtet.