Grandiose Musik für guten Zweck im Lichtenfelser Stadtschloss

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Der Fanfarenzug Lichtenfels bei einer "Backstreet Boys"-PersiflageMarkus Häggberg
Der Fanfarenzug Lichtenfels bei einer "Backstreet Boys"-PersiflageMarkus Häggberg
"Y-Not" machen sich seit 20 Jahren einen Namen.M. Häggberg
"Y-Not" machen sich seit 20 Jahren einen Namen.M. Häggberg
 
Massiver Sound - laut, herzlich, mitreißendMarkus Häggberg
Massiver Sound - laut, herzlich, mitreißendMarkus Häggberg
 
Ein begeisterungsfähiges Publikum feierte bis zum Schluss mit.Markus Häggberg
Ein begeisterungsfähiges Publikum feierte bis zum Schluss mit.Markus Häggberg
 
Was hier schon wie eine Abba-Nummer anmutet, sollte sich glatt zu einer auswachsen.Markus Häggberg
Was hier schon wie eine Abba-Nummer anmutet, sollte sich glatt zu einer auswachsen.Markus Häggberg
 
Massiver Sound - laut, herzlich, mitreißendMarkus Häggberg
Massiver Sound - laut, herzlich, mitreißendMarkus Häggberg
 

"Y-Not" und der Fanfarenzug begeisterten das Publikum in Lichtenfels. Die Spenden gingen an die "Aktiven Bürger" und die Bürgerstiftung für Jugend & Familie.

Es war am Donnerstagabend, als kämen sie nicht nur darum, weil hier der Eintritt zu einem bekanntermaßen guten Programm frei war, es fühlte sich vielmehr so an, als ob die Lichtenfelser zu etwas strömten, zu dem sie Verbundenheit spürten. "Y-Not" und der Fanfarenzug am Donnerstagabend im Stadtschloss: Das war atmosphärische Dichte in Dezibel - und für einen guten Zweck.

Doch ja, es war laut. Herrlich. Aber Beats wollen laut sein, Bläsersätze hörbar und Rhythmen gehen nie leise ins Blut. "Wir hoffen, dass wir Sie um 23 Uhr verabschieden können", erklärte Erhard Schlottermüller von den "Aktiven Bürgern" vor Konzertbeginn an die Menschen gewandt, die den Raum im Stadtschloss schon recht gut gefüllt hatten. Kurz vor der Bühne, für fünf Meter Distanz, ließen sie Platz. Man weiß bei "Y-Not" und dem Fanfarenzug, dass dies die Fläche ist, die zum Tanzen gebraucht werden könnte.

Doch worum ging es eigentlich? Die "Aktiven Bürger" und die Bürgerstiftung für Jugend & Familie haben Ausgaben, um ihren Aufgaben nachzukommen: Leselernhelfer, Hausaufgabenbetreuung, Seniorenbetreuung, Betreuung behinderter Menschen oder die Tafeln in Lichtenfels und Burgkunstadt. "Wir haben Ausgaben, von denen die Leute oft nichts wissen", wie Josef Breunlein anhand eines Beispiels erklärte: "Auch wenn alle ehrenamtlich arbeiten, müssen ja für sie Versicherungen abgeschlossen sein." Darum ein Benefizkonzert, bei dem "Jolande" gefüttert werden sollte, ein "Spendenschwein" aus Porzellan mit Schlitz auf dem Rücken. Ziemlich süß, ziemlich groß.

Schweißtreibende Musik

Der Auftakt geriet grandios. "Y-Not" hatten sofort einen Draht zum Publikum. Motown-Songs sind sehr hilfreich dabei, erst recht wenn es sich um "Hold on I'm coming" von Sam & Dave handelt. Markante Bläsersätze, druckvolle Schlagzeugarbeit, präzise Gitarrenphrasierungen - Musik so schweißtreibend wie ehrlich. "Y-Not" erarbeiten sich ihre Musik neu, formen Welthits gekonnt auf ihr Format um. Zwischen Aretha Franklin und Dusty Springfield, zwischen Classic Soul und Disco. Und wer auf Bee Gees in den 70ern steht, der hat Freude an Patrick Riedls (Keyboard) Stimme.

35 Quadratmeter Bühne, 24 Musiker mit Trommeln und noch mehr Bläser waren die Attribute beim Auftritt des Fanfarenzuges. Selbst Showeinlagen waren drin, wie immer bei dieser Truppe in der Komik beheimatet. Rund um Timo Glätzer sollte eine "Backstreet Boys"-Nummer entstehen, die geschmackvolle musikalische Ausgelassenheiten, atmosphärische Dichte sowie ein von jeher von vielen Lichtenfelsern gemochtes Beieinander von Publikum und Künstlern erzeugte. Der Sound der Heimat - irgendwie. Ein Bild, das dies am treffendsten beschrieb, mag im Applaus gelegen haben, den der Fanfarenzug beim Abgang von der Bühne erhielt, als er, wie durch ein Publikumsspalier gehend, beklatscht wurde.

Ob es irgendwann auch eine dritte Auflage des Benefizkonzerts, bei dem auch die Musikformationen kostenfrei mitwirken, geben wird? Dazu wurde noch nichts verlautet. Wohl aber zu dem, was es eingebracht hat. Die "Aktiven Bürger" wollen das Spendenergebnis auf ihrer Webseite verlauten lassen.