Auf Betreiben von Quartiersmanager Michael Böhm werden die Gebäude des einstigen Brauereigasthofs "Zum Schwarzen Bären" nun entrümpelt. Der Unternehmer Özden Jakob und sein Team schaffen Schutt und Unrat weg.
Es riecht modrig. Auf dem Hof stehen zwei Container, die bereits über und über mit Unrat befüllt sind. Seit einigen Tagen sind Özden Jakob und sein Team dabei, den ehemaligen Brauereigasthof "Zum Schwarzen Bären" zu entrümpeln. Rund 40 Zimmer sowie Dachböden und Keller gilt es leerzumachen. Der Schutt wird nach ökologischen Vorgaben getrennt entsorgt: Holz, Glas, Metall und Bauschutt. Auf jeweils zehn bis 15 Tonnen Holz und Bauschutt schätzt der 40-jährige Unternehmer die Abfallmenge.
In der Wirtsstube, der Küche, den Verwaltungsräumen und Gästezimmern scheint die Zeit stehengeblieben zu sein. Alte, halb verrottete Möbel stehen überall herum, die Füllung von aufgeschlitzten Federbetten liegt als Flaum auf den Böden. An einer Wand lehnt ein naives Genrebild der Heiligen Familie. Eine Tür trägt noch das Namensschild Franz Kraus, des legendären Besitzers, der heute noch unter seinem Spitznamen "Bären-Franzer" bekannt ist.
Katzen eroberten die Räume
Die Entrümpler fanden in Ecken und Nischen etliche mumifizierte Katzen, denn diese Tiere hatten sich in den vergangenen Jahren hier herumgetrieben. Bis zu 15 Katzen bevölkerten den leeren "Bären", erzählt Özden Jakob, der im Nachbarhaus wohnt. Die Tiere wurden sterilisiert und ins Tierheim gebracht.
Irgendwo in einem Eck stehen Relikte aus der Endzeit des Krieges: Grob aus Latten zusammengezimmerte Holzgestelle mit der Aufschrift "Panzerfaust". Und überall im Haus sind "Bären"-Etiketten und Bierfilzla der ehemaligen Brauerei zu finden.
Auf der Suche nach Pretiosen waren am Wochenende sechs Jugendliche in das Anwesen eingedrungen. Sie wurden von der Polizei vernommen und wegen Hausfriedensbruchs angezeigt. Doch Wertvolles ist in den Gebäuden nicht mehr zu finden.